Lebensdaten
1887 – 1962
Geburtsort
Mainz
Sterbeort
Sölden (Breisgau)
Beruf/Funktion
Mineraloge ; Geologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116839333 | OGND | VIAF: 113607201
Namensvarianten
  • Schneiderhöhn, Hans
  • Schneiderhöhn, Hans
  • Schneiderhöhn, H.

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Zitierweise

Schneiderhöhn, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116839333.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Caspar, Dir. d. Bez.sparkassen in M.;
    M Maria Gossen;
    2 B;
    1 Schw Paula (1904–85), Dr. rer. nat., Petrographin 1938 am Mineral.-geol. Inst. d. Univ. Erlangen, seit 1949 Laborvorstand am Mineral. Inst. d. Univ. Göttingen (s. Pogg. VIIa-VIII);
    1) 1919 Emmy ( 1944), T d. N. N. Mestwerdt u. d. Emmy Beyer, 2) 1945 Maja Heyberger verw. Eichholz;
    1 S aus 1) Wolfgang (* 1927), 3 T aus 1) Hildegard (* 1920), Gisela (* 1927), Brigitte (* 1930).

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1906 am humanistischen Gymnasium in Mainz studierte S. Mineralogie, Geologie, Chemie, Physik und Mathematik in Freiburg (Br.), München und Gießen, wo er 1909 bei Erich Kaiser (1871–1934) mit einer Arbeit über die nichtbasaltischen Gesteine im südwestl. Westerwald promoviert wurde. Während seiner Assistentenzeit am Gießener Mineralogischen Institut legte er 1910 die Prüfung für das Höhere Lehramt ab. 1911-14 war S. Assistent von Theodor Liebisch (1852–1922) am Mineralogisch-Petrographischen Institut der Univ. Berlin. 1914 begann er im Auftrag der „Otavi-Minen- u. Eisenbahngesellschaft“ mit der Erforschung der Geologie und der Erzlagerstätten des Otaviberglandes in Namibia, von wo er erst nach Ende des 1. Weltkriegs nach Deutschland zurückkehrte. Anschließend arbeitete er am Mineralogisch-Petrographischen Institut der Univ. Frankfurt, wo er sich 1919 für Mineralogie, Petrographie und Lagerstättenlehre habilitierte. Ende 1920 wurde S. als planmäßiger ao. (später o.) Professor für Mineralogie an die Univ. Gießen berufen. Als Nachfolger von Friedrich Klockmann (1858–1937) 1924 an die TH Aachen berufen, wechselte er 1926 an die Univ. Freiburg (Br.) (em. 1955).

    S. entwickelte bereits in Südafrika das erste Erzmikroskop und systematisierte seit 1920 die Erzmikroskopie und deren Anwendung. Dadurch konnte er nicht nur einzelne Mineralien bestimmen, sondern auch deren chemisch-physikalische Bildungsvorgänge nachvollziehen. Zusammen mit Paul Ramdohr (1890–1985) verfaßte S. ein „Lehrbuch der Erzmikroskopie“ (2 T., 1931/34). In seinem „Lehrbuch der Erzlagerstättenkunde“ (1941), das die magmatischen Lagerstätten und ihre Entstehung behandelt, faßte S. seine Forschungsergebnisse zusammen. Die 1944 erschienenen „Kurzvorlesungen“ zur Erzlagerstättenkunde blieben lange Zeit das führende Lehrbuch auf diesem Gebiet. Neben der rein lagerstättenkundlichen Arbeit kümmerte er sich auch um die Anwendung der Erzmikroskopie in der Technik z. B. bei der Aufbereitung von Eisenerzen. Nach der Emeritierung begann S. mit einer großangelegten Monographie über „Die Erzlagerstätten der Erde“, die jedoch unvollendet blieb (2 Bde., 1958/61).

  • Auszeichnungen

    Vizepräs. d. Soc. of Economic Geologists;
    korr. Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Heidelberg (1932) u. Göttingen (1932), d. Leopoldina (1936), d. Acc. dei Lincei|(Rom), d. Geologiska föreningen, Stockholm (1931) u. d. Geological Soc. of China;
    H. S.-Preis d. Naturhist. Mus. Mainz (seit 1987);
    1973 wurde e. Eisen-Arsen-Oxid aus Tsumeb (Namibia) „Schneiderhöhnit“ benannt.

  • Werke

    155 Publl. u. a. Die Grundlagen e. genet. Systematik d. Minerallagerstätten, in: Senckenbergiana 1, 1919, S. 194-212;
    Mineralog. Beobachtungen in d. Kupfer-, Blei-, Zink- u. Vanadium-Lagerstätten d. Otaviberglandes, Südwestafrika, ebd., S. 152-58, 2, 1919/20, S. 1-15, 62-70;
    Die mikroskop. Unters. undurchsichtiger Mineralien u. Erze im auffallenden Licht u. ihre Bedeutung f. d. Mineral. u. Lagerstättenkunde, in: Neues Jb. f. Mineral. 43, 1920, Beil., S. 400-38;
    Mineralog. Bodenschätze im südl. Afrika, 1931;
    Erzmikroskop. Bestimmungstafeln, 1931 (mit P. Ramdohr);
    Die Kupfererzlagerstätten an d. Nahe, in: Neues Jb. f. Mineral., Geol. u. Paläontol. 71, 1936, Beil. A, S. 492-523 (mit E. Kautzsch);
    Einf. in d. Kristallogr., 1949;
    Erzmikroskop. Praktikum, 1952.

  • Literatur

    H. Borchert, in: Neues Jb. f. Mineral., Abhh., 91, 1957, S. IX-XVIII (W-Verz., P);
    A. Cissarz, ebd., S. 1-8;
    ders., in: Fortschritte d. Mineral. 41, 1964, S. 1-4;
    F. Leutwein, in: Zs. f. Erzbergbau u. Metallhüttenwesen 15, 1962, S. 671 f. (P);
    K. R. Mehnert, in: Neues Jb. f. Mineral., Mhh., 1962, S. 245 f. (P);
    K. Sauer, in: Bad. Biogrr. NF, I, 1982;
    Pogg. VI-VIII.

  • Autor/in

    Barbara Sperling
  • Zitierweise

    Sperling, Barbara, "Schneiderhöhn, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 314-315 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116839333.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA