Lebensdaten
1845 – 1917
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Riehen bei Basel
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 117515450 | OGND | VIAF: 45082412
Namensvarianten
  • Schmidt, Paul Wilhelm
  • Schmidt, P.
  • Schmidt, Paul
  • mehr

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Zitierweise

Schmidt, Paul Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117515450.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eusebius;
    M Auguste Meyer;
    1) N. N., 2) 1891 Elisa Johanna Schröder;
    6 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Schulbesuch in Berlin studierte S. Theologie und Philosophie in Berlin und Halle/Saale. Hier wurde er 1865 mit einer Studie zu „Spinoza und Schleiermacher“ (1868) zum Dr. phil., 1867 zum Lic. theol. promoviert. 1871 habilitierte er sich in Berlin für das Fach Neutestamentliche Theologie. 1876 übernahm er als Nachfolger Johann Georg Müllers (1800–75) das neutestamentliche Ordinariat der Univ. Basel (Rektor 1887/88). 1880-1904 war er zudem Mitglied des städt. ev.-ref. Kirchenrats und 1896-1905 des kantonalen Erziehungsrats. Als akademischer Lehrer hatte S. großen Zulauf. Mit Zwingli Wirth (1818–1905), Emanuel Linder (1837–95) und Alfred Altherr (1843–1918) zählte er in Basel zu den Protagonisten einer kirchlichen Verfassungsreform, deren Ziel die Überwindung innerprot. theol. Differenzen und institutioneller Zersplitterung war (Was trennt „die beiden Richtungen“ in d. ev. Kirche?, 1880).

    S. repräsentiert eine aggressiv gegen jede Form von Orthodoxie gewandte, auch Kirchenpolitisch intensiv tätige Strömung in der zeitgenössischen liberalprot. Theologie. Während der Berliner Jahre hatte er verschiedene leitende Funktionen im Dt. Protestantenverein inne, u. a. als Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses. Seit 1870 führte er die Redaktion der „Prot. Kirchenzeitung“. Wenngleich seine Kritik an dem oft unzulänglichen öffentlichen Auftreten des „freien Protestantismus“ und der unübersichtlichen Organisationsstruktur vielfach anerkannt wurden, waren S.s Zielsetzungen (Vfg.frage; Verhältnis v. Kirche u. Staat; Schulpol.) innerhalb des moderaten Protestantenvereins nicht konsensfähig. Starke Beachtung fand die gemeinsam mit Franz v. Holtzendorff (1829–89) besorgte kommentierte Ausgabe des Neuen Testaments, die „Protestantenbibel“ (1872; ³1879, engl. Ausg. in 3 Bdn., 1882–84). Sein theol. Hauptwerk ist die in mehreren Ausgaben erschienene „Geschichte Jesu“ (2 T., 1899/1904). Der erste, „historische“ Teil (Volksausgabe 1906, Nachdr. 1909) stellt bei der Erzählung der Geschichte Jesu die sozialen Aspekte von Person und Botschaft in den Vordergrund, während christologische Prädikationen als sekundäre dogmatische Interpretamente ausgeschlossen werden. Mit dem zweiten, „erläuternden“ Teil beanspruchte S., die historisch-kritische Leben-Jesu-Forschung zusammenzufassen und abzuschließen.

  • Auszeichnungen

    D. theol. h. c. (Straßburg 1885).

  • Werke

    Weitere W Neutestamentl. Hyperkritik, 1880;
    Anm. über d. Komposition d. Offenbarung Johannis, 1891;
    Das freie Christentum, sein kirchl. Recht u. seine rel. Aufgabe, 1913;
    |

  • Nachlass

    Nachlaß: StA d. Kt. Basel-Stadt; Univ.bibl. Basel.

  • Literatur

    Nat.ztg. v. 24.12.1945 (P);
    E. Staehelin, K. Barths Vorgänger auf d. Basler Lehrstuhl f. systemat. Theol., in: Theol. Zs. 12, 1956, S. 162-87;
    DBJ II, Tl.;
    Professoren d. Univ. Basel, 1960, S. 220 f. (P);
    BBKL 18 (W, L).

  • Autor/in

    Matthias Wolfes
  • Zitierweise

    Wolfes, Matthias, "Schmidt, Paul Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 212-213 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117515450.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA