Lebensdaten
1819 – 1908
Geburtsort
Olmütz (Mähren)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Zoologe ; Forschungsreisender
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117455563 | OGND | VIAF: 25380428
Namensvarianten
  • Schmarda, Ludwig Karl
  • Schmarda, Ludwig C.
  • Schmarda, Ludwig K.
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Zitierweise

Schmarda, Ludwig Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117455563.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., k. u. k. Offz. d. Artillerie;
    M N. N.;
    2 B Anton (1824–1901), k. u. k. Offz. d. Artillerie, Gen.major, Karl Johann Rr. v. S. (1826-99, österr. Rr. 1881), k. u. k. Gen., 1850-65 Prof. d. Math. an d. Mil.ak. in Wiener Neustadt, Festungsartilleriedir. in Josefstadt, Geodät, 1880-84 Präs. d. Mil.komitees, Artillerie-Arsenal-Dir. in W., Franz-Joseph-Orden 1860, Mil.verdienstkreuz 1866, österr. Leopold-Orden 1876, Eiserner Kronen-Orden II. Kl. (s. BJ IV, Tl.; Pogg. II-III; ÖBL; Biogr. Lex. Böhmen).

  • Biographie

    S. besuchte das Gymnasium in Olmütz und anschließend den philosophischen Lehrgang an der dortigen Universität (Dr. phil. 1841). An der k. k. medizinisch-chirurgischen Josephsakademie in Wien studierte er Medizin und Naturwissenschaften, besonders Zoologie (1843 Dr. med. et chir. sowie Magister d. Augenheilkunde u. Gynäkol.). 1843 als Oberfeldarzt zum Dragonerregiment 2 berufen, wirkte er gleichzeitig als Assistent der speziellen Naturgeschichte an der Josephsakademie. Während zweier wissenschaftlicher Reisen an die Adria 1844/46 legte er Sammlungen von Meerestieren an. 1848 wurde er Lehrer der Naturgeschichte und Geographie an der ständischen Realschule in Graz. 1848/49 hielt er im Joanneum Vorlesungen über Anthropologie als Naturwissenschaft und vertrat 1848 und 1850 die Lehrkanzel für Landwirtschaft. 1850 übernahm er das Ordinariat der Naturgeschichte an der Univ. Graz und nach der Teilung des Lehrstuhls die Zoologie. 1852 wurde er als Professor der Zoologie und Direktor des Zoologischen Kabinetts an die Univ. Prag berufen.

    1853-57 nahm S. an einer von Franz v. Fridau finanzierten Forschungsreise um die Welt teil, die ihn nach Ägypten, Ceylon, das Kap der Guten Hoffnung, Südaustralien, Neuseeland, Süd-, Zentral- und Nordamerika führte (bis 1855 mit F. v. Fridau). Nach seiner Rückkehr 1857 lebte der 1855 wegen Urlaubsüberschreitung und politischer Vorwürfe entlassene S. auf den Gütern Fridaus und übernahm 1862, ein Jahr nach seiner Rehabilitierung, die Lehrkanzel für Zoologie an der Univ. in Wien (1876/77 Dekan, em. 1883). Neuerliche Sammelreisen führten ihn 1863-65 an die Adria und 1868 an die franz. Küsten. Neben Arbeiten zur Systematik der Tiere (Beschreibungen neu entdeckter Arten) stellte S. auch physiologische Untersuchungen an. In seiner Dissertation von 1843 „Der thierische Trieb vom naturhistorischen Standpunkt betrachtet“, machte er auf angeborene Verhaltensweisen einzelner Arten aufmerksam. Seine aus den zoologischen Beobachtungenresultierenden und zukunftsweisenden Gedanken zum Einfluß verschiedener Klimafaktoren auf die Tierwelt, die er in 30 durch charakteristische Gruppen gekennzeichnete „Reiche“ einteilte, fand er während seiner Weltreise bestätigt. S. gilt als Begründer der ökologischen Tiergeographie in Österreich. Nach ihm wurden einige Tier- und Pflanzenarten benannt.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Wien (korr. 1867, o. 1870);
    HR (1883).

  • Werke

    Grundzüge d. Zool., 1853 (ital. 1845);
    Die geogr. Verbreitung d. Thiere, 1853;
    Neue wirbellose Thiere, beobachtet u. gesammelt auf e. Reise um d. Erde 1853–57, 2 Bde., 1858-62;
    Reise um d. Erde in d. J. 1853–57, 3 Bde., 1861;
    Schilderung d. physikal. u. topogr. Verhältnisse d. Insel Ceylon, in: Mitt. d. k. k. Geogr. Ges. Wien 6, 1862, S. 78-81;
    Zool., 2 Bde., 1871/72, ²1877.

  • Literatur

    F. Embacher, Lex. d. Reisen u. Entdeckungen, I, 1882;
    K. Grohben, in: Alm. d. Ak. d. Wiss., Wien, 58, 1908, S. 284 ff. (P);
    W. Haas, Gesch. d. zoolog. Lehrkanzeln u. Institute an d. Univ. in Wien, Diss. Univ. Wien 1958, S. 362-76;
    H. Zapfe, Index Palaeontologicorum Austriae (Cat. Fossilium Austriae 15), 1977;
    Ch Riedl-Dorn, Österr. naturforschende Reisende d. 19. Jh., in: Philosophia Scientiae, Cuhier Spécial (2), 1998/99, S. 155-80;
    Wurzbach;
    BJ 13, Tl.;
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen;
    Henze, Entdecker; |

  • Quellen

    Qu Univ.archiv Graz; Haus-, Hof- u. StA, Kriegsarchiv; Allg. Verw.archiv Wien.

  • Autor/in

    Christa Riedl-Dorn
  • Zitierweise

    Riedl-Dorn, Christa, "Schmarda, Ludwig Karl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 121 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117455563.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA