Lebensdaten
um 1480 – 1531
Geburtsort
Rothenburg ob der Tauber
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Humanist ; Jurist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 131533215 | OGND | VIAF: 33133959
Namensvarianten
  • Eberbach, Peter
  • Aperbach, Peter
  • Aperbach, Petrejus
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Aperbacchus, Petreius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131533215.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Eberbach, Professor der Medizin zu Erfurt, 1497 Rektor der Universität;
    B Heinrich Eberbach, Mediziner; unverheiratet.

  • Biographie

    1497 in Erfurt immatrikuliert, floh A. im Juli 1505 vor der Pest von dort bis Straßburg, wo er als Glied des Erfurt-Gothaer Mutiankreises Verbindung zu dem oberrheinischen Humanistenzirkel aufnahm. 1510 traf er sich mit Hütten in Wien wieder und hielt mit ihm, Marius und Joachim von Watt Hausgemeinschaft; unter seiner Einwirkung schrieb Hütten seine nationaldeutsche Exhortatio an Kaiser Maximilian (Wien 1511). Ein Aufenthalt A.' in Rom (1514), wo er zu den „Coryciana“ beitrug, machte ihn zum Gegner des römischen Wesens. Als kampfesfreudiger Reuchlinist erscheint A. ebenso in den „Illustrium virorum epistolae ad Reuchlinum“ wie in den „Epistolae obscurorum virorum“. Seine enge Verbindung mit Hütten, wie sie Epigrammenaustausch und Briefwechsel belegt, währte bis zu dessen Tode. A., von dem eine Reihe recht flüssiger, rein humanistisch gehaltener Lyriken überliefert ist, galt als „Säule und Herzog von Eoban Hesses Dichterkönigreich“. Als gewandter Jurist geschätzt, erlangte er für sich und seine Familie in Erfurt das Patriziat. A. war auch, ohne sich als solcher zu nennen, Verfasser zahlreicher humanistischer „Flugschriften“; sicher ist ihm die 1516 zu Nürnberg erschienene satirisdie Schrift „De generibus Ebriosorum“, eine studentische Scherzrede, der ein patriotisch erzieherischer Gedanke zugrundeliegt, zuzuschreiben. Doch war er mehr ein aktiver Verfechter humanistischer Ideale im Alltag des Lebens und Bindeglied zwischen den Humanistenzirkeln der einzelnen deutschen Landschaften, ein Mann ausgesprochener nationaldeutscher Haltung, dem vor allem Deutschlands Freiheit am Herzen lag.

  • Literatur

    ADB I (unter Aperbach); Blossius Palladius. Coryciana, Rom 1524;
    Ersch-Gruber 29, 1837 (unter Eberbach); E. Böcking, Hutteni operum Suppl. II, 1, 1869/70, S. 301, u. ö.; H. Grimm, Ulrichs v. Hütten Univ.-jahre u. Jugenddichtungen, 1938 (s. Register).

  • Autor/in

    Heinrich Grimm
  • Zitierweise

    Grimm, Heinrich, "Aperbacchus, Petreius" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 324 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131533215.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Aperbach: Petrejus A. (Peter Eberbach), geb. 1480 in Rotenburg an der Tauber, studirte in Erfurt, wo sein Vater Professor war, Jurisprudenz, und lebte, nach erlangtem Doctorgrade, eine Zeit lang mit Joachim Vadian in Wien. 1512 kehrte er wahrscheinlich nach Erfurt zurück, machte von hier aus 1514 eine Reise nach Italien, wobei er sich längere Zeit in Rom aufhielt, und lebte dann, wie es scheint, bis zu seinem Tode 1531 oder 1532 ununterbrochen in Erfurt. Er gehörte hier, in enger Freundschaft mit Hutten, Eoban Hesse u. A. vereinigt, dem Bunde jüngerer Humanisten an, den Konrad Mutian um sich schaarte, wurde von diesem Führer sehr geschätzt, mit dem ehrenden Beinamen „zweiter Mutian,“ „Feldherr der lateinischen Abtheilung“ geschmückt, und wegen seiner gewandten, geistreichen und witzigen Schreibweise sehr gelobt. Aber von seinen schriftstellerischen Erzeugnissen ist nichts auf uns gekommen, da die Behauptung, er habe einen Theil der Dunkelmännerbriefe verfaßt, unbegründet ist, nur einzelne Briefe sind erhalten an Mutian, Hutten und Reuchlin, in welch letzteren er seiner Verehrung für den großen Gelehrten und die von ihm vertretene Sache lebendigen Ausdruck gibt.

    • Literatur

      Vgl. die Briefsammlungen Mutian's (Tentzel, Supplem. historiae Gothanae), Hutten's (ed. Böcking) und Reuchlin's.

  • Autor/in

    Geiger.
  • Zitierweise

    Geiger, Ludwig, "Aperbacchus, Petreius" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 504 unter Aperbach [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131533215.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA