Lebensdaten
1821 – 1901
Geburtsort
Posen
Sterbeort
Daber
Beruf/Funktion
Richter ; Politiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116104546 | OGND | VIAF: 110525329
Namensvarianten
  • Diest-Daber, Otto Karl Erhard Heinrich van
  • Diest-Daber, Otto van
  • Diest-Daber, Otto Karl Erhard Heinrich van
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Zitierweise

Diest-Daber, Otto van, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116104546.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinr. v. Diest (1785–1847), preußischer Gen.Lt. u. Gen.Insp. der Art. (s. ADB XLVII), S des Frdr. (1748–1814), Tribunalpräsident (s. NDB II*), u. der Maria v. Oven;
    M Adelh. (1794-1832), T des Carl v. Gerhardt auf Flatow (Westpreußen) u. der Carol. Adelh. v. Wobeser;
    Ov Ernst v. Bodelschwingh ( 1854), preußischer Staatsminister (s. NDB II);
    B Gustav (1826–1911), preußischer RegierungsPräs. in Wiesbaden (1867–69), in Danzig (bis 1876), in Merseburg (bis 1894), dann Domdechant zu Merseburg;
    Starzin 1848 Meta (1828–1909), T des Gustav v. Graß auf Kl. Starzin u. der Emilie von Selchow;
    5 S.

  • Biographie

    Nach Abschluß seines juristischen Studiums wurde D. Kriminalrichter, 1850 Vorsitzender der Kriminalabteilung beim Kreisgericht Frankfurt/Oder. Als Landrat in Elberfeld (1851) deckte er das Bestechungssystem auf, mit dem sich die Söhne der reichen Kaufmannsschicht der sie treffenden Wehrpflicht entzogen. Wegen seiner Stellungnahme gegen die Finanzverstrickung des Handelsministers A. von der Heydt wurde D. 1858 seines Amtes enthoben und nach Freispruch im Disziplinarverfahren ohne Pension entlassen. 1861 kaufte er das Gut Daber in Pommern. Als konservatives Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses geriet er 1868 wegen des Gesetzentwurfes über den Hannoverschen Provinzialfonds mit Bismarck in Konflikt. D. zeigte die Bindungen Bismarcks mit S. Bleichröder auf, kämpfte gegen Gründertum und Korruption im Staatswesen, gegen die Unterwerfung des Grundbesitzes unter das Kapital (Preußische Zentral-Bodenkredit AG), vor allem gegen die angebliche Vorherrschaft des jüdischen Großkapitals und sah darin eine schwere Gefährdung der sittlichen Grundlagen des Staates. Der Konflikt mit Bismarck führte 1877 zur Beleidigungsklage und Verurteilung D.s zu 3 Monaten Gefängnis. Die Gegenklage D.s wurde bei allen Instanzen verschleppt und abgewiesen trotz der Unterstützung durch den Kronprinzen Friedrich Wilhelm und Moltke. Als konservativer Edelmann altpreußischer Prägung, dem selbst seine Feinde die Lauterkeit seines Charakters und die Reinheit seiner Ziele anerkannten, kämpfte er mit zäher Energie bis an sein Lebensende um sein Recht und die von ihm vertretenen sittlichen Grundsätze in der Politik.

  • Werke

    Geldmacht u. Sozialismus, 1874;
    Der sittl. Boden im Staatsleben, 1876;
    Entgegnungen auf d. Angriffe d. Herren Lasker, v. Bennigsen u. a., 1876;
    Drei Monate Gefängnis, Bern 1878;
    Bismarck u. Bleichröder, 1897;
    Berichtigung v. Unwahrheiten etc. in d. Erinnerungen d. Fürsten Bismarck u. d. dt. Rechtsbewußtsein, Zürich 1899.

  • Literatur

    O. v. D.-D., Lb. e. mutigen Patrioten, 1901 (anonym);
    LIZ 117, 1901, S. 339;
    Woche, 3. Jg., 1901, S. 1556 (P);
    Dt. Landwschftl. Presse 1901, S. 75;
    BJ VI, Tl. 1901. - Zu B Gustav (Autobiogr.): Aus d. Leben e. Glücklichen, 1904 (P).

  • Autor/in

    Lotte Knabe
  • Zitierweise

    Knabe, Lotte, "Diest-Daber, Otto van" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 664 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116104546.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA