Lebensdaten
1864 – 1942
Geburtsort
Gaumnitz bei Zeitz
Sterbeort
Naumburg/Saale
Beruf/Funktion
Technischer Chemiker ; Unternehmensleiter
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 140472886 | OGND | VIAF: 91210270
Namensvarianten
  • Scheithauer, Franz Woldemar
  • Scheithauer, Waldemar
  • Scheithauer, Franz Woldemar

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Zitierweise

Scheithauer, Waldemar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140472886.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1831–1917), Baumeister in G., später Dampfschneidemühlenbes., S d. Johann Gottfried (1795–1853), Zimmermeister in G., u. d. Hanna Sophia Schob (* 1796);
    M Amalie (1839–1907), T d. Johann Karl Mahler (1803–71), Bauer in Tenschern, u. d. Johanna Friederike Stein (1806–47);
    Luckenau 1892 Blanka (1864–1955), T d. Friedrich Fritzsche (1818–93), Gutsbes. in Luckenau, u. d. Henrietta Dathe (1824–1907);
    1 S Walter (* 1899), Bergassessor, Dr.-Ing., bis 1963 Vorstandsmitgl. d. Bergwerksges. Hibernia AG in Herne, 1 T Elsbeth (* 1897, Bodo Mertens, vor 1965, Bergassessor).

  • Biographie

    Nach dem Abitur am Realgymnasium der Franckeschen Stiftungen in Halle 1883 studierte S. Chemie in Halle (bis April 1885) und Heidelberg, wo er bei Robert Bunsen (1811–99) und Hermann Kopp (1817–92) 1886 ohne Dissertation promoviert wurde. Anschließend war er Assistent am chemischtechnischen Institut der TH Karlsruhe bei Carl Engler (1842–1925) und Hans Bunte (1848–1925), bevor er im Frühjahr 1888 zur Mineralölfabrik der A. Riebeckschen Montanwerke wechselte. Seit 1895 Leiter der Mineralölfabrik Oberröblingen, trat er drei Jahre später als technischer Direktor in den Vorstand der Waldauer Braunkohlenindustrie-A. G. ein. In dieser Funktion trug er Verantwortung für die Schwelerei Groitzschen, die Brikettfabrik Profen, die Mineralölfabrik Waldau und die im Untertagebau betriebene Braunkohlengrube Waldau. Seit 1909 war S. Alleinvorstand. Nach der Fusion mit der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen-A. G. zur Weißenfelser Braunkohlen-A. G. Ende 1911 war er in der neuen Gesellschaft zunächst Erster Direktor, seit 1920 Generaldirektor. 1924 wechselte er in den Aufsichtsrat seiner Firma und wurde trat außerdem in den Aufsichtsrat der Anhaltischen Kohlenwerke ein.

    S.s Arbeit zeichnete sich durch vielfältige ingenieurwissenschaftliche Experimente aus. Mit diesen trug er zum theoretischen Verständnis der Brikettierung bei und entwickelte bestehende Technologien weiter. Unter seiner verantwortlichen Leitung gelang die Einführung neuer Techniken in der Braunkohleschwelung und Teeröldestillation, namentlich die Generatorgasbeheizung für eine Rolle-Ofen-Schwelerei sowie die kontinuierliche Destillation von Teerölen. Seine Annahmen hinsichtlich der chemisch-physikalischen Vorgänge bei der Brikettierung von Kohlepulver wurden auf der Basis der Versuche S.s von Karl Kegel (1876–1959) korrigiert. S.s bleibendes Verdienst bestand in der Durchsetzung experimenteller Ansätze in der Braunkohlentechnologie als Grundlage ingenieurwissenschaftlicher Theoriebildung. Er war 1918 maßgeblich an der Gründung der Braunkohlen-Stiftung an der Bergakademie Freiberg als Gemeinschaftseinrichtung von Industrie und Hochschule beteiligt. Die Stiftung errichtete im selben Jahr das Freiberger Braunkohlenforschungsinstitut und stattete es mit einem Lehrstuhl aus. – Ehrensenator d. Univ. Halle-Wittenberg (1922); Dr.-Ing. E. h. (Bergak. Freiberg 1923); Ehrenmitgl. d. Hallischen Bergwerksver. (1924) u. d. Braunkohlen-Ind.-Ver. (1925).

  • Werke

    Die Fabrikation d. Minoralöle, 1895;
    Die Schwelteere, ihre Gewinnung u. Verarbeitung, 1911 (²1922, mit E. Graefe);
    Der chem. Vorgang bei d. Brikettierung v. Braunkohle, in: Braunkohle 1, 1902, S. 159-62;
    Über Standesfragen, in: Zs. f. Angew. Chemie 23, 1910, S. 658-61;
    Patent:
    Verfahren z. Regenerierung v. Altgummi (DRP 1928).

  • Literatur

    Chemiker-Ztg. 46, 1942, S. 416;
    Braunkohle 41, 1942, S. 423;
    Wenzel;
    Rhdb.;
    Pogg. VI, VII a; Typoskript (3 Seiten) d. S Walter im Bes. d. NDB-Redaktion. |

  • Quellen

    Qu Archiv d. TU Bergak. Freiberg; Archiv d. Univ. Heidelberg.

  • Autor/in

    Norman Fuchsloch
  • Zitierweise

    Fuchsloch, Norman, "Scheithauer, Waldemar" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 641 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140472886.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA