Lebensdaten
1882 – 1964
Geburtsort
Krautostheim (Mittelfranken)
Sterbeort
Oberstdorf (Allgäu)
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
-
Normdaten
GND: 139516840 | OGND | VIAF: 101247888
Namensvarianten
  • Rummel, Johann Leonhard
  • Rummel, Hans
  • Rummel, Johann Leonhard

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rummel, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139516840.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Michael (1837–1914), Landwirt u. Bierbrauer;
    M Katharina Margarete Schlee (1837–97); 7 ältere Geschw;
    1918 Annalise (1892–1975), T d. Adolf Baumeister, Bankdir.;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Realschule in Kitzingen absolvierte R. seit 1898 eine Lehre im Bankhaus seines Onkels Richard Kirchner in Würzburg. 1900 trat er als Angestellter bei der „Rhein. Creditbank“ in Mannheim ein, 1903 wechselte er zu einer Privatbank in Germersheim. Einen Auslandsaufenthalt zur Abrundung seiner Ausbildung (beim „Credito Italiano“ in Genua und Lausanne) mußte er 1905 aus Geldmangel abbrechen. 1905-18 war R. bei der „Bayer. Staatsbank“ tätig, zunächst in Nürnberg und Aschaffenburg, seit 1909 in Augsburg. 1918 wurde er Direktor bei der „Bayer. Disconto- und Wechselbank“ in Kempten. 1921 trat R. in die Direktion der Filiale Augsburg der Dt. Bank ein, wurde 1925 Leiter der Filiale München und kam schließlich 1927 in die Zentrale nach Berlin. 1930 erfolgte die Ernennung zum stellv., 1933 zum o. Vorstandsmitglied mit den Aufgabenbereichen Bilanz und Organisation und der Zuständigkeit für Bayern und Württemberg; seit 1942 bekleidete er den Aufsichtsratsvorsitz bei der „Daimler-Benz AG“. Weitere Mandate nahm er als Aufsichtsratsvorsitzender für BMW, MAN, WMF, Krauss-Maffei, die Vereinigten Kugellagerfabriken und die Porzellanfabrik Hutschenreuther wahr. 1945 wurde R. von der amerik. Militärregierung wegen seiner engen Verbindung zu führenden Unternehmen der NS-Kriegswirtschaft verhaftet und bis April 1947 interniert, das Entnazifizierungsverfahren wurde im Okt. 1947 eingestellt. Nach seiner Freilassung schied R. aus dem Vorstand der Dt. Bank aus, war jedoch 1952-57 stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der „Süddt. Bank“, einem der drei Nachfolgeinstitute der zeitweilig zerschlagenen Dt. Bank.

    R.s herausragende Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Betriebsrentabilität. Seit den 20er Jahren beschäftigte er sich intensiv mit Fragen der Rentabilität und Produktivität im Bankbetrieb, v. a. vor dem Hintergrund des in der Inflationszeit zeitweilig enorm aufgeblähten Personalbestands im Kreditwesen. Aufgrund dieses Spezialwissens wurde er 1929 mit der technischen Durchführung der Fusion der Dt. Bank mit der „Disconto-Gesellschaft“ beauftragt. Zur Vorbereitung dieses bis dahin größten Zusammenschlusses im dt. Bankwesen erstellte R. eine Denkschrift, die die Entscheidung zur Verschmelzung der beiden Institute wesentlich mitbestimmte. In zahlreichen Studien versuchte er, die Bankbetriebslehre auf eine neue Grundlage zu stellen, z. B. durch die Berechnung von Zinsspannen zur Rentabilitätsermittlung und durch den Vorschlag zur Dreiteilung des Bankgeschäfts in die Sparten Kredit, Zahlungsverkehr und Effektenhandel.

    In der Bank-Enquete-Kommission 1933/34 zur Vorbereitung einer gesetzlichen Neuregelung des Bankwesens spielte R. eine maßgebliche Rolle. Seine Berichte über „Die Rentabilitätsfrage der Banken, ihre Unkosten und die Kalkulation“ und „Die Versuche zur Rentabilitätsverbesserung, Unkostenersparnis und Ertragssteigerung“ machten seinen Namen auch über Deutschland hinaus bekannt.

  • Werke

    Weitere W Die Kalkulation im Bankbetrieb, in: Mhh. f. d. Beamten d. Dt. Bank u. Disconto-Ges., Juli/Aug. 1932;
    Die Möglichkeiten e. genauen Selbstkostenberechnung im Bankgewerbe u. ihre Auswirkung auf d. Rentabilität, 1934.

  • Literatur

    E. W. Schmidt, Männer d. Dt. Bank u. Disconto-Ges., 1957, S. 135-38 (P);
    C.-L. Holtfrerich, Die Dt. Bank 1945-1957, in: L. Gall, G. D. Feldman, H. James, C.-L. Holtfrerich, H. E. Büschgen, Die Dt. Bank 1870-1995, S. 409-578, hier S. 430 f. Klimesch;
    Munzinger. |

  • Quellen

    Qu Hist. Inst. d. Dt. Bank, Personenslg.

  • Autor/in

    Reinhard Frost
  • Zitierweise

    Frost, Reinhard, "Rummel, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 249-250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139516840.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA