Lebensdaten
1879 – 1952
Geburtsort
Mariampol (russisch-polnisches Gouvernement Suvalki, heute Litauen)
Sterbeort
Kleinmachnow bei Berlin
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
-
Normdaten
GND: 118873245 | OGND | VIAF: 8185444
Namensvarianten
  • Ichak, Frieda (geborene)
  • Ichok, Frieda (geborene)
  • Ischok, Frieda (geborene)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rubiner, Frida, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118873245.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Abraham Ichak (Ichok, Ischok), Angest.;
    M N. N.; zahlr. Geschw u. a. Grischa (Grisa) Ichak ( 1940), Arzt in Paris;
    um 1910 Ludwig Rubiner (s. 1); kinderlos.

  • Biographie

    Aus einer jüd. Kleinbürgerfamilie stammend, studierte R. 1900-03 Physik in Zürich, wo sie u. a. Lenin (1870–1924) begegnete, mit dem sie auch später Kontakt hielt, und ging nach ihrer Promotion zum Dr. phil. (Über d. Ausnahmestellung d. Wärme unter den Energieformen) nach Deutschland. 1906 trat sie der SPD bei. Zusammen mit ihrem Ehemann emigrierte sie 1914 in die Schweiz. Dort schloß sie sich 1915 der von Lenin geführten Zimmerwalder Linken an und blieb seither in der kommunistischen Bewegung (KPD, SED) organisiert. Im Auftrag der KPD nahm sie 1919 am Gründungskongreß der Kommunistischen Internationale in Moskau teil. Wegen ihres Engagements in der Münchner Räterepublik 1919 saß sie kurzzeitig in Haft. In den 20er Jahren war R. als Kritikerin, Redakteurin und Korrespondentin für Parteizeitungen (u. a. Die Rote Fahne, Wien) tätig und lehrte an Parteischulen der KPD. 1923/24 und 1930-46 arbeitete sie in Sowjetrußland in verschiedenen Funktionen, u. a. in der Internationalen Arbeiter-Hilfe (IAH), der Presseabteilung des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI), als Verlagslektorin sowie während des 2. Weltkriegs im Umschulungsprogramm der Roten Armee für dt. Kriegsgefangene. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland 1946 wirkte sie als Dekanin und Dozentin an der SED-Parteihochschule „Karl Marx“ in Liebenwalde (später in Kleinmachnow).

    R. widmete sich der Vermittlung russ. Kultur und Literatur sowie der Berichterstattung über den sozialistischen Aufbau in Sowjetrußland und der Propagierung des sowjetruss. Vorbildes. So übersetzte sie russ. Klassiker (Gogol, Dostojewski, Tolstoj, Turgenjew) und in Erstübertragung Lenins „Staat und Revolution“ (1918), seinen Aufsatz „Parteiorganisation und Parteiliteratur“ (1924) sowie Trotzkis „Literatur und Revolution“ (1924). In ihrer literaturkritischen und publizistischen Arbeit suchte sie, an Lenin anknüpfend, schriftstellerische Parteinnahme mit Aufklärung und Information zu vermitteln. Das gilt besonders für ihre zahlreichen Rußlandbücher, so die Informations- und Agitationsbroschüren „Sowjetrußland von heute“ (1925), „Die Grundlagen des Sowjetstaates“ (1927), „Für oder gegen Sowjetrußland“ (1928) und ihre Reportage über eine „unromantische Wolgafahrt“, „Der große Strom“ (1930). Die Reiseschilderungen sind häufig durch Berichte über Betriebe, auch durch Daten und Statistiken, angereichert und vom Optimismus der „siegreichen Sache“ gespeist, ohne daß Mißstände verschwiegen würden.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Leipzig 1949).

  • Werke

    Weitere W Der beste Fabrikdir., 1923;
    Der Arbeiter als Herr im Staate, Ein Gespräch über d. Sowjetunion, 1927;
    Hitlers Worte u. Hitlers Taten, 1944;
    Eine Wende in d. Menschheitsgesch., Zum 30. J.tag d. Oktoberrev., 1947;
    Einst unglaubl. Berr., hg. v. H. W. Schwarz, 1987 (S. 179-90 W-Verz., P), – Btrr. u. a. in: Die Rote Fahne, Die Front, Internat. Presse-Korr., Die Internationale (alle Berlin), Hamburger Volksztg., Internat. Lit.;
    Dt. Zentral-Ztg. (beide Moskau).

  • Literatur

    D. Götze, „Meine Mission ist, die Vermittlerin d. UdSSR in Dtld. zu sein…“, F. R., in: Btrr. z. Gesch. d. Arbeiterbewegung, 1977, S. 877-83;
    H. W. Schwarz, in: ders., Internationalistinnen, Sechs Lb., 1989, S. 11-46;
    ders., in: Lex. sozialist. Lit.;
    H. Weber, Die Wandlung d. dt. Kommunismus II, 1969, S. 265 (P);
    ders., „Damals als ich Wunderlich hieß“, Vom Parteihochschüler z. krit. Sozialisten, Die SED-Parteihochschule, 2002;
    M. Heeke, Reisen zu den Sowjets, Der ausländ. Tourismus in Rußland 1921-1941, Mit e. biobibliogr. Anhang zu 96 dt. Reiseautoren, 2003;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    BHdE I;
    Lex. Schriftstellerinnen 1933–45.

  • Autor/in

    Walter Fähnders
  • Zitierweise

    Fähnders, Walter, "Rubiner, Frida" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 157 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118873245.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA