Lebensdaten
1888 – 1972
Geburtsort
Lachen (Kanton Schwyz)
Sterbeort
Rigi Kaltbad (Kanton Luzern)
Beruf/Funktion
Pharmakologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 128045949 | OGND | VIAF: 23180902
Namensvarianten
  • Rothlin, Ernst
  • Rothlin, E.

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Zitierweise

Rothlin, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128045949.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Werner Bernhard (1845–1912), Kaufm.;
    M Emma Stählin (1857–1931);
    1926 Eglantine Léonie Marie (1896–1982), T d. Oskar Carl Wachs (1869–1941), Kaufm. b. d. IG Farben AG in Hoechst, u. d. Eglantine Eugénie louard;
    1 S Martin (* 1930), Dr. med., Prof., Chefarzt an d. Univ.klinik Zürich (s. Kürschner, Gel.-Kal. 2003), 1 T.

  • Biographie

    R. besuchte die Klosterschulen von Schwyz und Samen sowie das Gymnasium St. Gallen und studierte anschließend Medizin in Genf, Berlin, Kiel und Zürich, wo er 1914 zum Dr. med. promoviert wurde. Nach einer Assistenz in Innerer Medizin in Zürich und einer Weiterbildung in Chemie und Physiologie in Genf wurde er Assistent des Physiologen Walter Rudolf Hess (1881–1973) in Zürich. Sein besonderes Interesse galt der Biochemie und der Pharmakologie. 1920 habilitierte er sich in Zürich als Privatdozent für Physiologie, wurde 1922 Leiter des Pharmakologischen Laboratoriums der „Sandoz AG“ in Basel und 1948 Direktor. Dort untersuchte er von Arthur Stoll (1887–1971) synthetisierte Verbindungen, v. a. Reinalkaloide, auf ihre pharmakologischen und toxischen Wirkungen mit dem Ziel einer exakten Wirkungsanalyse darauf basierender therapeutischer Anwendungen. Zu den wichtigsten seiner zahlreichen Forschungsgebiete gehörten die Mutterkorn-Alkaloide und deren Derivate, Calcium, herzwirksame Digitalis-Glycoside und Psychopharmaka. Seine breit angelegten Untersuchungen führten zu einer Reihe erfolgreicher Medikamente, z. B. gegen Uterusblutungen (Methergin), Bluthochdruck (Hydergin), Allergien (Calcium-Sandoz, d. i. Calciumgluconat) und Herzinsuffizienz (Digoxin-Sandoz). Seine Wirkungsanalysen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse fanden auch Eingang in die Lehrbücher der Pharmakologie.

    Die Univ. Basel ernannte R. 1934 zum ao. Professor für Pharmakologie. Er war Gründungsmitglied der 1943 ins Leben gerufenen Schweizerischen Akademie der med. Wissenschaften, diente ihr bis 1952 als Quästor und wurde 1959 Ehrenmitglied. Nach seinem Ausscheiden aus der „Sandoz AG“ 1956 gründete er die „Internationale Gesellschaft für Psychopharmakologie“ (Collegium Internationale Neuropsychopharmacologicum, CINP) und 1958 die Zeitschrift „Psychopharmacologia“. R. förderte das neu entstandene Gebiet der Psychopharmakolgie sowohl ideell als auch organisatorisch.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Lausanne 1948, Graz 1955);
    Paracelsus-Ring d. Stadt Villach (1957);
    Ehrenpräs. d. Internat. Ges. f. Pharmakol. (1969).

  • Werke

    Einige hundert Aufss. in Fachzss. sowie Einzelwerke u. a.: Die zentralnervösen Wirkungen v. Heilmitteln, 1954;
    Pharmakodynam. Grundlagen d. Therapie mit herzwirksamen Glykosiden, 1954;
    Zur Wirkung d. herzwirksamen Glykoside auf d. Myokardstoffwechsel, 1956;
    Outlines of a Pharmacological Career, in: Annual Review of Pharmacology 4, 1964, S. 411-34;
    Mithg.:
    Archives internat. Pharmacodynam. Thérapie, seit 1934;
    Helvetica physiologica et pharmacologica Acta, seit 1943.

  • Literatur

    FS E. R., 1948 (W, P);
    Neue Schweizer Biogr., 1938, S. 437 (P);
    Chimia 13, 1959, S. 31;
    T. A. Ban u. H. Hippius (Hg.), Psychopharmacology in Perspective, 1988, S. 31 f.;
    Schweizer Lex.;
    Pogg. VIII.

  • Autor/in

    Marcel H. Bickel
  • Zitierweise

    Bickel, Marcel H., "Rothlin, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 126 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128045949.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA