Lebensdaten
1884 – 1953
Geburtsort
Pößneck (Sachsen-Meiningen, heute Thüringen)
Sterbeort
Meran (Tirol)
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 1012384217 | OGND | VIAF: 172028605
Namensvarianten
  • Rossmann, Hermann Erich
  • Rossmann, Erich
  • Rossmann, Hermann Erich
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rossmann, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1012384217.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl, Arbeiter;
    M Pauline Küfner; 6 ältere Geschw;
    Stuttgart 1907 Auguste Frida Haug (* 1881);
    1 S Lothar (1909–66), 1945/46 Landesdir. d. Innern v. Württ.-Hohenzollern, später Landeswahlleiter f. Baden-Württ.

  • Biographie

    Jüngstes von 7 Kindern einer Arbeiterfamilie, absolvierte R. eine kaufmännische Lehre, trat der SPD bei und wurde 1905 Redakteur beim Parteiblatt „Schwäb. Tagwacht“ (Stuttgart). Er schloß sich eng an Wilhelm Keil (1870–1968) an, der mit Berthold Heymann, Hugo Lindemann und Albert Pflüger zu den Hauptvertretern der in Württemberg stark revisionistischen SPD zählte. 1911 wechselte R. in die Lokalredaktion des Ulmer SPD-Blattes „Donau-Wacht“. Der 1. Weltkrieg, den R. als Soldat fast ausschließlich an der Westfront erlebte, schärfte seinen Blick für soziale Mißstände. 1918 Mitbegründer des Reichsbunds der Kriegsbeschädigten, wurde er Referent im Reichsausschuß für Kriegsbeschädigtenfürsorge, wenig später Regierungsrat im Reichsarbeitsministerium und 1920 Leiter des Hauptversorgungsamtes in Stuttgart. 1924 begann R. seine politische Karriere als Reichstagsabgeordneter und Vorsitzender des württ. SPD-Landesverbandes. Er machte sich als Haushaltsexperte im Reichstag einen Namen, zu Beginn der 30er Jahre auch wegen seiner guten Beziehungen zu den franz. Veteranenverbänden als Berater bei internat. Konferenzen, u. a. 1932 in Lausanne. Innerparteilich war R. sehr umstritten; v. a. Kurt Schumacher (1895–1952) – 1920 von ihm nach Stuttgart empfohlen – verurteilte seinen Kurs des vorsichtigen Abwartens gegenüber der NSDAP. Als R. gemeinsam mit Keil und anderen Vorstandsmitgliedern im Mai 1933 seine Parteiämter zur Verfügung stellte und den SPD-Gemeinderatsmitgliedern empfahl, die „nationale Revolution“ der Nationalsozialisten zu unterstützen, bezeichnete Schumacher dies als „unentschuldbar, schmählich und sinnlos“. Obwohl 1933-45 mehrfach inhaftiert, konnte R. erfolgreich eine Immobilienfirma in Berlin betreiben.

    Ende 1945 wurde er auf Intervention des Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden, Reinhold Maier, zum Generalsekretär des Länderrats der US-Zone berufen. Als solcher war R. maßgeblich an der Schaffung der Grundlagen der späteren Bi- und Trizone beteiligt. Nachdem der Länderrat 1948 aufgrund der Weichenstellungen zur Bildung der Bundesrepublik politisch an Bedeutung verlor, wechselte R. zu Radio Stuttgart (später: Süddt. Rundfunk), dessen Leiter er wurde. Seit Sommer 1949 im Ruhestand, versah er ehrenamtlich das Amt des Generalsekretärs der Europa-Union.

  • Werke

    Ein Leben f. Sozialismus u. Demokratie, 1947.

  • Literatur

    RT-Hdb., 2. Wahlperiode, 1924, S. 504 (P);
    R. E. Miller. The South German Länderrat. The Origins of Postwar German Federalism, Diss. 1960;
    C. F. Latour u. Th. Vogelsang, Okkupation u. Wiederaufbau, Die Tätigkeit d. Mil.reg. in d. amerik. Besatzungszone Dtld.s, 1973;
    E. Lersch, Rundfunk in Stuttgart, 1990;
    Klimesch;
    F. Osterroth, Biogr. Lex. d. Sozialismus I, 1960, S. 256;
    W. H. Schröder, Soz.dem. Parl. in d. dt. Reichs- u. Landtagen 1867-1933, 1995, S. 686;
    F. Raberg, in: Baden-Württ. Biogrr. III, 2002; |

  • Nachlass

    Nachlaß: BA Koblenz (NL 12).

  • Autor/in

    Frank Raberg
  • Zitierweise

    Raberg, Frank, "Rossmann, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 96-97 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1012384217.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA