Lebensdaten
1902 – 1982
Geburtsort
Bonn
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139207767 | OGND | VIAF: 270376773
Namensvarianten
  • Ritschl, Rudolf Karl Ludwig
  • Ritschl, Rudolf
  • Ritschl, Rudolf Karl Ludwig
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Zitierweise

Ritschl, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139207767.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (s. 3), S d. Albrecht (s. 2);
    M Eveline Dieterichs;
    Ur-Gvv Carl (s. 1);
    B Hans (s. 4);
    1929 Johanna Albanus (* 1902);
    1 S, 2 T; Verwandter Friedrich (s. 6).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Städtischen Gymnasiums in seiner Heimatstadt begann R. 1921 ein Studium der Physik, Chemie und Mathematik zunächst in Freiburg, dann in Bonn und Göttingen und schloß dieses 1927 bei Heinrich Konen (1874–1948) in Bonn mit einer Dissertation über Spektren der Kupferhalogenide ab. Anschließend war er Assistent von James Franck (1882–1964) am II. Physikalischen Institut der Univ. Göttingen. 1928-46 Mitarbeiter der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt (PTR) in Berlin im Forschungslaboratorium des Präsidenten, zunächst bis 1933 bei Friedrich Paschen, dann bis 1939 bei Johannes Stark und anschließend bei Abraham Esau (1937 Reg.rat, 1942 Mitgl. d. PTR). 1936 habilitierte er sich an der Univ. Berlin für Physik (1943 ao. Prof.). 1939-44 wurde R. zum Reichswetterdienst der Luftwaffe mit Sitz Berlin eingezogen. 1945/46 leitete er das Spektroskopische Labor der PTR in der Verlagerungsstelle Ronneburg (Thür.). R. gehörte seit 1933 der SA, seit 1937 auch der NSDAP an, ohne dort in besonderer Weise hervorzutreten; möglicherweise ist seine Mitgliedschaft in beiden Organisationen dem Einfluß Starks zuzurechnen. Seit 1946 war er Mitarbeiter des der Sowjet. Militäradministration in Deutschland (SMAD) unterstellten „Optischen Instituts Berlin-Karow“, das seit 1948 als „Optisches Laboratorium“ (seit 1952 Inst. f. Optiku. Feinmechanik, seit 1957 Inst. f. Optik u. Spektroskopie“) der Dt. Akademie der Wissenschaften zu Berlin eingegliedert war (1957 stellv. Dir., 1959-67 Dir.). Zugleich war er 1949-60 Direktor (bis 1952 kommissarisch) des I. Physikalischen|Instituts der Humboldt-Univ. zu Berlin (1952 o. Prof., 1968 em.).

    R.s Hauptarbeitsgebiet war die experimentelle Erforschung der Atom- und Molekülspektren mit Schwerpunkt Feinstruktur, Polarisation und Intensität von Spektrallinien, daneben der Eigenschaften dünner Metallschichten und Kristallphosphore sowie der Laserphysik. Eine für die praktische Arbeit ungemein wichtige Leistung war die Neubearbeitung und Herausgabe der 1926 von Heinrich Kayser (1853–1940) zusammengestellten Tabelle der Linienspektren aller Elemente, die zum Standardwerk wurde. Ferner wirkte R. auch an der Neuausgabe weiterer Hand- und Lehrbücher mit, u. a. „Praktische Physik“ von F. Kohlrausch (1935, 1955) und „Lehrbuch der Physik“ von E. Grimsehl (1964).|

  • Auszeichnungen

    Verdienstmedaille d. DDR (1961);
    VVO in Bronze (1963).

  • Werke

    Weitere W Über d. Bau e. Kl. v. Absorptionsspektren, in: Zs. f. Physik 42, 1927, S. 172-210;
    Die Hyperfeinstruktur d. Bogenlinien u. d. Kernmoment v. Kupfer, ebd. 79, 1932, S. 1-25;
    Die Spektren d. Rubins, ebd. 133, 1952, S. 237-43 (mit R. Müller);
    Infrarote Gitterspektren u. Spektralgesetze, in: Ann. d. Physik (5. F.) 18, 1933, S. 867-92 (mit F. Paschen);
    Metallschichten aus d. Gasphase, in: Metallwirtsch./Metallwiss. 18, 1939, S. 563-67;
    Hg:
    H. Kayser, Tabelle d. Hauptlinien d. Linienspektren aller Elemente nach Wellenlänge geordnet, ²1939 (Nachdr. 1968);
    Mithg.:
    Fortschritte d. Physik.

  • Literatur

    P. Görlich, G. Holdt u. W. Krug, in: Feingerätetechnik 17, 1968, S. 340;
    A. Lau, in: Wiss.hist. Adlershofer Splitter 4, 1999, S. 106-11 (P);
    Pogg. VI, VII a;
    Wer war Wer DDR.

  • Autor/in

    Horst Kant
  • Zitierweise

    Kant, Horst, "Ritschl, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 651-652 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139207767.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA