Lebensdaten
1911 – 1986
Geburtsort
Koblenz
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Gynäkologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116544627 | OGND | VIAF: 3225228
Namensvarianten
  • Ries, Julius
  • Ries, J. K.
  • Ries, Julius K.
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Ries, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116544627.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter;
    M Maria Rath;
    1941 Maria Schlechter, Dr. med., Gynäkologin.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums studierte R. Medizin in Bonn, Innsbruck und München, wo Hanns Baur (* 1899), ein Schüler von Friedrich v. Müller, und der Pathologe Maximilian Borst (1869–1946) zu seinen Lehrern gehörten. 1935 legte er hier das med. Staatsexamen ab und arbeitete anschließend als Assistenzarzt am patholog. Institut in München und am städt. Krankenhaus in Solingen, als chirurg. Assistenzarzt am städt. Krankenhaus in Koblenz sowie seit 1939 an der I. Univ.-Frauenklinik in München. Dort schloß er als Schüler von Heinrich Eymer (1883–1965) seine Ausbildung zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe ab. R. war technisch begabt und entwickelte bald großes Interesse an der Strahlentherapie, insbes. der direkten Strahlendosimetrie. 1949 übernahm er die Leitung des Strahleninstituts der I. Univ.-Frauenklinik, habilitierte sich für Gynäkologie und wurde 1956 zum ao. Professor ernannt (1976 em.).

    Nach Kriegsende hatte R. aufgrund seiner Untersuchungen zur direkten Strahlendosimetrie erstmals ein Radium-Momentandosimeter entwickelt, mit dessen Hilfe die Toleranzbreite an der Blasen- und Mastdarmschleimhaut bestimmt werden konnte. Darüber hinaus entwickelte er neue Radiumträger wie die Portio-Flügelplatte, den Gelenkkolpostat und die Radium-Eiertamponade für die Behandlung des Korpuskarzinoms. R. beschäftigte sich v. a. mit unterschiedlichen biologischen Wirkungen von Radium- und Röntgenstrahlung und der Behandlung gynäkolog. Tumoren, bevorzugt Kollum- und Korpuskarzinome der Gebärmutter. Er verfaßte eine grundlegende Arbeit über „Die Radiumdosimetrie beim Uterus-Karzinom“ (1950) und legte darin erstmals die Toleranzdosierungen fest. Unter seiner Leitung erlangte das Münchner Strahleninstitut internat. Ansehen. R. überblickte zu seiner Zeit die wohl größte Anzahl gynäkolog. Tumoren (etwa 20 000) und war als Radiotherapeut sehr erfolgreich. Darüber hinaus bemühte er sich auch um die Nachsorge und regte die Schaffung von Nachbehandlungsstätten an, die heute vielfach als onkologische Standardeinrichtungen etabliert sind.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. Türk. Ges. f. Geburtshilfe u. Gynäkol. sowie d. Schweiz. Ges. f. Geburtshilfe u. Gynäkol.;
    Mitgl. d. Royal Medical Association, London.

  • Werke

    Weitere W Zur Strahlenbehandlung d. Collum-Karzinoms während d. Schwangerschaft, in: Zbl. f. Gynäkol. 70, 1948, S. 847-55;
    Zur intrakavitären Radiumbehandlung d. Uterus u. ihrer Dosierung bei gutartiger Erkrankung d. Gebärmuttor, ebd. 72, 1950, S. 1055-63;
    Zur prakt. Radiumdosimetrie mittels kleinster Ionisationskammern, in: Strahlentherapie 78, 1949, S. 411-28;
    Ergebnisse z. Methodik d. Strahlentherapie d. Uterus-Karzinoms, ebd. 79, 1949, S. 395-402;
    Die Radiumdosimetrie beim Uterus-Karzinom, ebd. 82, 1950, S. 23-94;
    Behandlung u. Bekämpfung d. Uterus-Karzinoms a. d. I. Univ.-Frauenklinik München, ebd. 86, 1952, S. 320-52 (mit H. Eymer u. H. Bomke);
    Strahlenbehandlung in d. Gynäkol., 1959.

  • Literatur

    Kürschner, Gel.-Kal. 1954;
    Who's Who in Germany, 1964, 1980;
    H.-J. Soost, in: Strahlentherapie 142, 1971, S. 617 (P);
    A. Breit, ebd. 152, 1976, S. 487 f. (P).

  • Autor/in

    Eberhard J. Wormer
  • Zitierweise

    Wormer, Eberhard J., "Ries, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 606 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116544627.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA