Lebensdaten
1867 – 1936
Geburtsort
Potsdam
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Ingenieur ; Unternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 127844120 | OGND | VIAF: 65041488
Namensvarianten
  • Riebe, August
  • Riebe, Karl August
  • Riebe, Carl August

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Zitierweise

Riebe, August, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127844120.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N.;
    M N. N.;
    Rosa Schultz;
    2 T;
    Schwieger-S Erich Kraemer, Mitinh. d. „Berliner Kugellager-Fabrik GmbH A. Riebe“ in Berlin-Wittenau.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Realschule in Potsdam ging R. zur Eisengießerei und Maschinenfabrik „Hermann Gruson“ nach Magdeburg-Buckau, besuchte bis 1890 das Technikum Mittweida (Sachsen) und arbeitete danach in franz., belg. und holländ. Stahlwerken als Konstrukteur und Betriebsingenieur. Seit 1898 war R. als Leiter der neu gebildeten Kugellager-Abteilung der „Dt. Waffen- und Munitions-Fabriken“ (DWM) in Berlin-Martinikenfelde tätig, wo er die Kugellager-Fertigung nach amerik. Vorbild umgestalten sollte. In Zusammenarbeit mit Richard Stribeck (1861–1950), dem Leiter der „Centralstelle für wissenschaftlich-technische Untersuchungen GmbH“ in Neubabelsberg entwickelte er das moderne Rillen-Kugellager und ermittelte dessen Belastbarkeit. R. und Stribeck bewiesen die Vorteilhaftigkeit des Rillenkugellagers und ließen es 1899/1900 patentieren. 1899 erfand R. noch eine Längsverschiebung durch Kugeln. Für die Fabrikation wichtig war das Einfüllen der Kugeln, für das R. 1903 das beste Verfahren fand, das lange Zeit angewandt wurde. Seit 1903 arbeitete er Rad- und Achslagerungen für den Automobilbau aus, die mit Abwandlungen vielfach nachgebaut wurden und eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dieser Branche begründeten. 1900 veröffentlichte die DWM R.s erste Tabelle der Standardgrößen und -formen von Kugellagern; sie galten in der technischen Praxis bald allgemein. 1905-07 baute R. für die DWM eine Kugellager-Fabrik nahe Paris auf. Nachdem er vorübergehend die Kugellager-Abteilung der „Maschinenfabrik Rheinland AG“ in Düsseldorf organisiert hatte, gründete er 1909 zusammen mit der „Oberschles. Eisenhütten-Industrie AG“ Gleiwitz (Konzern Dt. Eisenhandel AG) die „Riebe Kugellager- und Werkzeugfabrik GmbH“ in Berlin-Weissensee. Die „Original-Riebe-Lager“ wurden zum anerkannten Markennamen. 1911 beteiligte sich R. an einem dt. Patentblock aus neun Firmen, der sich 1913 zur ersten „Kugellager-Konvention“ vereinigte. Bis 1914 bereiste R. die europ.|Länder und die USA, um für die Wälzlager-Anwendung zu werben. Während des 1. Weltkriegs ging R.s „Riebe-Werk AG“ eine Interessengemeinschaft mit den „Dt. Niles-Werken AG“ (Richard Kahn-Gruppe) ein. 1921 trat er aus seiner Firma aus und übernahm zusammen mit seinem Schwiegersohn Erich Kraemer und mit Karl Achterberg die „Berliner Kugellager-Fabrik GmbH A. Riebe (gegr. 1906) “ in Berlin-Wittenau, die er 1922-28 selbst führte.

    Mit Bildung der „Vereinigten Kugellager-Fabriken“ 1929 unter Führung der „Svenska Kugellager-Fabriken AG“ in Göteborg (SKF) wurden die kleinen Betriebe während der Wirtschaftskrise stillgelegt, darunter auch R.s Werk in Wittenau, das 1933 von der „Zahnradfabrik Friedrichshafen AG“ (ZF) gekauft wurde.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenmitgl. d. VDI (1935);
    Kuratorium Ing.-Hilfe (1926–36).

  • Werke

    Erfahrungen mit Kugel- u. Rollenlagern, in: VDI-Zs. 67, 1923, S. 112;
    Rückwirkungen d. Wirtsch.lage auf d. Automobilind., ebd. 70, 1926, S. 238;
    Gleitlager mit Abmessungen v. Wälzlagern, ebd. 78, 1934, S. 444;
    Grundsätzliches u. neue Erfahrungen an Kugel- u. Rollenlagern, in: Der Motorwagen 26, 1923, H. 4, S. 211;
    Anwendungs- u. Belastungsmöglichkeiten e. neuen Gleitlagers in d. Abmessungen d. Wälzlager, in: Automobiltechn. Zs. 37, 1934, S. 133-38;
    Patente:
    DRP 110 908/1899, 168 499/1903 (Einfüllen d. Kugeln in Rillenlager), 114 716/1899 (Kugellager mit Längsverschiebung);
    England 14 646/1909 (Rillenlager, endgültig), 161 967/1903, 184 480/1906, 198 698/1906;
    USA 899 563/1906 (Halter f. Rillen-Kugellager), 131 448/1901 (Pendelrollenlager mit Kegelhülsen).

  • Literatur

    Das Auto 1923, Nr. 10, S. 319 (P);
    Zs. VDI 79, 1935, S. 828;
    Automobiltechn. Zs. 39, 1936, H. 10, S. 271 (P);
    W. Jürgensmeyer, Die Wälzlager, 1937, S. 14-44;
    25 J. Zahnradfabrik Friedrichshafen AG, 1940, S. 30;
    H. C. Gf. v. Seherr-Thoß, Die dt. Automobilind., 1974, ²1979;
    Rhdb. (P);
    Wenzel.

  • Autor/in

    Hans Christoph Graf von Seherr-Thoß
  • Zitierweise

    Seherr-Thoß, Hans Christoph Graf von, "Riebe, August" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 556-557 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127844120.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA