Lebensdaten
1868 – 1921
Geburtsort
Göding (Hodonin, Mähren)
Sterbeort
Göding (Hodonin, Mähren)
Beruf/Funktion
Industrieller ; Politiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 139012338 | OGND | VIAF: 85753247
Namensvarianten
  • Redlich, Friedrich
  • Redlich, Fritz
  • Redlich, Friedrich

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Redlich, Fritz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139012338.html [02.05.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alfred (1839–96), Zuckerfabr. in G., gründete mit seinem B Ignaz u. N. N. Berger d. Fa. Redlich & Berger in Wien, d. u. a. am Bau d. Arlbergtunnels, an d. Donauregulierung u. an zahlr. Eisenbahnlinien d. österr. Staatsbahnen beteiligt war, S d. Nathan (* 1803), Kaufm., Schankwirt in G., Pächter, später Bes. d. herrschaftl. Dampfmühle in G.;
    M Rosa Fanto, aus Holitsch;
    Ur-Gvv Lazar, Kaufm., erwarb d. Bürgerrecht f. seine Fam, in G.;
    Ov Ignaz, Zuckerfabr. in G.;
    Om (?) N. N. Berger, Zuckerfabr. in G.;
    B Josef (s. 2);
    Emmy, Philanthropin, Obmännin d. Frauen- u. Mädchenortsgruppe d. Dt. Schulver. in G., erhielt 1912 d. Elisabethorden, T d. Theodor Rr. v. Taussig (1849–1909, österr. Rr. 1880, jüd.), aus Prag, Gouverneur d. Allg. Österr. Boden-Creditanstalt, unter deren Patronanz d. „Gödinger Zuckerfabriken I u. II“ in e. AG umgewandelt wurde (s. BJ 14, S. 271-94 u. Tl.), u. d. N. N. Schiff; Schwager Karl Rr. v. Taussig, Verw.rat d. AG f. Mineralölind., vormals David Fanto & Co., u. d. Österr. Waffenfabriks-Ges.; Schwägerinnen N. N. ( N. N. Wassermann, Geh. Med.rat in Berlin), N. N. (⚭ Béla Baron Hatvany-Deutsch), N. N. (⚭ Rudolf Paul Schiff, Hof- u. Ger.advokat in Wien), N. N. ( Adolf May, Industr. in Brüssel);
    Vt Karl (1860–1918), Bauuntern., tätig in d. von seinem Vater Ignaz mitgegr. Fa. Redlich & Berger in Wien, Oberbaurat (s. ÖBL; Biogr. Lex. Böhmen).

  • Biographie

    R. studierte seit 1885 an der Hochschule für Bodenkultur in Wien Landwirtschaft (Diplom 1890). Es folgte eine zweijährige Tätigkeit im landwirtschaftlichen Bereich u. a. bei der Großpachtung Hohenau und der Domäne Dobrowitz. 1892 übertrug ihm sein Vater, Mitbesitzer der Gödinger Zuckerfabriken, Mühlen und Ziegeleien, die Leitung der Ökonomiebetriebe. Nach dessen Tod 1896 übernahm R. die Führung aller zum Unternehmen zählenden Betriebe. 1896-1918 war er kommunalpolitisch in der Gemeindevertretung von Göding tätig, seit 1913 als Bürgermeister; 1902-09 war er Mitglied der Brünner Handels- und Gewerbekammer.

    R.s Betriebe zählten zu den besonders rationell und intensiv bewirtschafteten, die Zuckerfabriken zu den bedeutendsten der Monarchie. Er führte sowohl in Tierzucht und Pflanzenanbau als auch auf dem Gebiet des landwirtschaftlichen Maschinenwesens neueste Errungenschaften ein. Er beschäftigte sich mit Düngungsversuchen und suchte mit Einsatz von Kunstdünger, Optimierung der Pflanzensorten und Getreidezüchtung die Milchproduktion des Viehbestands zu erhöhen. Dabei hielt R., langjähriges Mitglied des Vereins zur Förderung des landwirtschaftlichen Versuchswesens, engen Kontakt zur Wissenschaft. Auch in der Zuckerindustrie gehörte er zu den Neuerern und trug zur Weiterentwicklung dieser Branche und zugleich zum Aufstieg Gödings zur Industriestadt bei: Dort war einer der ersten Betriebe in der Monarchie, in dem eine große Schnitzeltrocknungsanlage eingesetzt wurde; die Einführung einer Rübenblättertrocknung auf der zu R.s Besitz gehörenden Domäne Karlatkö trug wesentlich zur Verbesserung der Zuckerindustrie bei. Von der Hochschule für Bodenkultur, die R. mit größeren Zuwendungen förderte, wurde er als Prüfungskommissär bei der zweiten landwirtschaftlichen Staatsprüfung für das Fach landwirtschaftliche Pflanzenbau bestellt. R. war auch Direktionsmitglied mehrerer Firmen in Wien, Budapest und Laibach (Ljublana).|

  • Auszeichnungen

    Rr.kreuz d. Franz-Joseph-Ordens (1900);
    KR (1908);
    Dr. h. c. (Hochschule f. Bodenkultur Wien, 1921);
    Mitgl. d. Dt. Landwirtsch.ges. f. Österr.;
    Vizepräs. d. Verw.rats d. „Österr. Zuckerind. A.G.“;
    Präs. d. Verw.rats d. „H. Ujhely &
    Co A.G.“ u. d. „A.G. für Zuckerind.“, Wien.

  • Werke

    Vortrag üb. d. unter seiner Leitung durchgeführten Versuche z. Verbesserung d. Fütterung v. Milchkühen u. die Erfahrungen aus d. Einf. d. Rübenblättertrocknung, in: Österr.-ungar. Zs. f. Zuckerind. u. Landwirtsch. XLIII, Bd. 3, 1914.

  • Literatur

    G. Treixler, in: Sudetendt. Lb. II, 1930, S. 315-17 (L, P);
    Compass, Finanzielles Jb. 1919 (Verw.räte);
    Neue Freie Presse, Abendbl., v. 16.11.1921;
    Neues Wiener Tagbl. v. 11.11.1921;
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen. |

  • Quellen

    Qu Österr. StA; Haus-, Hof- u. StA; Ordensarchiv (F 30, 1900, Kanzlei d. Franz Josephs Ordens Zl. 1135 v. 12. Okt. 1900); Bundesmin. f. Unterr. (ZI. 10.475/1918, Zl. 26.022/1918, Zl. 20.811/1919, Zl. 2052/1921); Hof- u. Staatshdb. d. österr. Monarchie 1900.

  • Autor/in

    Charlotte Natmeßnig
  • Zitierweise

    Natmeßnig, Charlotte, "Redlich, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 246 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139012338.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA