Lebensdaten
1864 – 1944
Geburtsort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Mediziner
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117641499 | OGND | VIAF: 84795402
Namensvarianten
  • Dieudonné, Adolf
  • dieudonne, adolf
  • Dieudonné, Adolf
  • mehr

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Zitierweise

Dieudonné, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117641499.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eduard (1820–97), Apotheker, Mineralwasserfabrikant in Stuttgart, S des Frdr. (1783–1825), Mitgründer u. Teilhaber der Pianofortefabrik Schiedmayer in Stuttgart, aus Mömpelgarder Fam.;
    M Marie (1835–1918), T des Gottl. Krauß ( 1881), Pfarrer in Heumaden;
    Om Benj. Klunzinger (1834–1914), Tropenarzt, Prof. der Zoologie in Stuttgart; ledig.

  • Biographie

    D. studierte Medizin in Tübingen, Berlin, München und Würzburg. Von seinen Lehrern machten Eindruck auf ihn die Internisten C. Gerhardt und H. von Ziemssen, die Chirurgen G. von Bergmann und J. N. von Nußbaum, endlich die „wunderbar gehaltene Vorlesung über Hygiene von Pettenkofer“. D. trat 1888 als Arzt in die bayerische Armee ein. Die Begegnung mit dem Stabsarzt Hans Buchner, der später Nachfolger M. von Pettenkofers wurde, bestimmte seinen weiteren Lebenslauf. Als erste selbständige Aufgabe hatte er 1891 in Würzburg ein bakteriologisches Laboratorium einzurichten. 3 Jahre später wurde er zum kaiserlichen Gesundheitsamt in Berlin kommandiert. Um diese Zeit begann die lange Reihe seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

    Damals kam er auch in nähere Berührung mit E. von Behring und seinen Entdeckungen. Es war einer der eindrucksvollsten Abschnitte seines Lebens, als er mit Georg Gaffky, R. Pfeiffer und Georg Sticker - später kam noch R. Koch dazu - 1897 nach Bombay gesandt wurde, damit sie die dort ausgebrochene Pest studierten. Es folgten 6 Jahre als Garnisonsarzt in Würzburg. Dabei ergab sich für ihn die Möglichkeit, sich an der Universität zu habilitieren, für das Fach der Hygiene (1898, Honorarprofessor in München 1906).

    D.s Lehrtätigkeit verbreiterte sich, als er 1904 an die Kriegsakademie nach München berufen wurde. Dort lehrte er vor „hochbegabten Offizieren“ und zu gleicher Zeit an der Universität. 1909 wurde er als Ministerialrat und Medizinalreferent in das Staatsministerium des Innern berufen, also an die Spitze des bayerischen Sanitätswesens, das er den neuen medizinischen Erkenntnissen anzupassen hatte. Neue Aufgaben brachte für D. der Weltkrieg, natürlich in der Hauptsache auf dem wichtigsten Gebiete seiner Lebensarbeit, der Seuchenbekämpfung. Sie bezogen sich auf das Heer sowohl wie auf die Zivilbevölkerung; in der Sorge für diese spielten auch die Schwierigkeiten der Ernährung eine Rolle. 1919 als Obergeneralarzt verabschiedet, behielt D. die Leitung des öffentlichen Gesundheitswesens in Bayern bis 1929. „Ich habe“, schreibt D., „fast alle Volksseuchen kennen gelernt und an der Bekämpfung mitgewirkt, in Indien Pest, Lepra, Cholera, Pocken und Malaria, im Weltkrieg Fleckfieber, Typhus, Cholera und Ruhr und die spanische Grippe, im Frieden Typhus, Diphtherie, Genickstarre und Scharlach“. - GMR.

  • Werke

    u. a. Schutzimpfung u. Serumtherapie, 1896, 3. Aufl. u. d. T. Immunität, Schutzimpfung u. Serumtherapie, 1903, 9. Aufl. mit W. Weichhardt 1918, 121932;
    Taschenbuch d. Feldarztes, Übertragbare Krankheiten, 1914, ³1917;
    W-Verz. in: Chron. d. Univ. München, 1904/05 ff.

  • Literatur

    A. Waldmann, in: Dt. Med. Wschr. 60, 1934, S. 1324;
    Fischer. - Qu.: Autobiogr. (Ms) im Bes. d. Univ.-Inst. f. Gesch. d. Medizin in München, dabei (selbst verfaßtes) Verz. d. 76 Schrr. (P).

  • Autor/in

    Martin Müller, Magnus Schmid
  • Zitierweise

    Müller, Martin; Schmid, Magnus, "Dieudonné, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 710 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117641499.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA