Lebensdaten
1843 – 1898
Geburtsort
Pirna
Sterbeort
Berlin-Grunewald
Beruf/Funktion
Schiffsbauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117641413 | OGND | VIAF: 22924285
Namensvarianten
  • Dietrich, Alfred

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Dietrich, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117641413.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gotthelf Ant., Dr. med., Arzt in Pirna, S des Caspar Christian, Schwarz- u. Schönfärber in Chemnitz;
    M Mathilde, T des Heinr. Keck v. Schwartzbach (1794–1858), Herr auf Welzow, u. der Friederike v. Wirsing;
    Berlin-Charlottenburg 1890 Sophia Ludowika Clara (1844–1913), geschiedene Malchow, T des Christian Erdmann in Zechin (Kreis Lebus).

  • Biographie

    D. studierte am Polytechnikum in Dresden und später an der Gewerbe-Akademie in Berlin. 1867 trat er als Ingenieur-Aspirant in die Marine des Norddeutschen Bundes ein. In das Marine-Ministerium berufen, arbeitete er die ersten Jahre unter den Geheimen Räten Elbertshagen und später Koch, nach dessen Ausscheiden aus dem Staatsdienst er 1879 die Leitung des Konstruktionsbüros der Admiralität übernahm. 1880 wurde er Admiralitätsrat und stieg bis 1894 zum Wirklichen Geheimen Admiralitätsrat auf.

    D. hat die technische Entwicklung der Kaiserlichen Marine entscheidend beeinflußt, da er fast 20 Jahre in leitender Stellung tätig war und über ganz hervorragende Fähigkeiten als Konstrukteur und Ingenieur verfügte. Unter seiner Leitung entstanden die Schiffe der Brandenburg-Klasse, die ersten Kampfschiffe, welche drei Panzertürme in Mittschiffsaufstellung für schwere Artillerie besaßen. Dieser Schiffstyp war damit ein Vorläufer des Dreadnought-Typs. In der Folge wurden dann die Panzerschiffe der sogenannten Kaiser- und Wittelsbach-Klassen von ihm entworfen. Außerdem entwickelte D. die Typen der Panzerkreuzer und leichten Kreuzer sowie die deutsche Torpedobootflotte, die unter den großen Marinen immer eine besondere Stellung eingenommen hat.

    D.s weitschauende amtliche Tätigkeit war für die gesamte heimische Schiffbau-Industrie von bestimmendem Einfluß und nicht minder für die zahlreichen Industriezweige, die mit dieser Hand in Hand gehen. Seinem Einfluß ist es nicht am wenigsten zu verdanken, daß der deutsche Schiffbau, der unter seinem Vorgänger erst begonnen hatte, sich vom Ausland emanzipierte und bereits Anfang der 80er Jahre Aufträge für Kriegsschiffbauten vom Ausland erhielt. Ein nicht minder großes Verdienst für die Entwicklung des Schiffbaues hat sich dieser bedeutende Mann durch seine Lehrtätigkeit erworben, die er neben seinen verantwortungsvollen|amtlichen Pflichten seit 1876 ausübte. Zuerst an der Gewerbe-Akademie Berlin, später an der TH Charlottenburg hat er für die deutschen Werften und die Marine einen ausgezeichneten Nachwuchs an Schiffbauern herangebildet. Außeramtlich gehörte er dem Kuratorium der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt an. Auch vom Ausland ist die Bedeutung D.s voll anerkannt worden; so wurde ihm unter anderem das Ehren-Präsidium des internationalen Ingenieur-Kongresses in Chicago übertragen und die „Institution of Naval Architects“ ehrte ihn durch Verleihung ihrer höchsten Auszeichnung, der goldenen Medaille.

  • Literatur

    Nekr., in: Jbb. d. Schiffbautechn. Ges. I, 1900, S. 54-56;
    Evers, in: Marine-Rdsch. 48, 1943, S. 487.

  • Autor/in

    Georg Schnadel
  • Zitierweise

    Schnadel, Georg, "Dietrich, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 695-696 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117641413.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA