Lebensdaten
1883 – 1937
Geburtsort
Meersburg/Bodensee
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Rechtshistoriker
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 11928877X | OGND | VIAF: 59891068
Namensvarianten
  • Merk, Walther
  • Merk, Walter
  • Merk, Walther Otto
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Merk, Walther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11928877X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Valentin (1853–1937), Lehrer, dann Prof. an d. Kunstgewerbeschule Karlsruhe, S d. Bernhard (1819–1903), Landwirt in Grafenhausen, u. d. Karoline Pfister (1827–1901);
    M Theresia (1856–1912), Lehrerin, T d. Johann Georg Moll (1823–1900), Lehrer, Ratsschreiber u. Winzer aus Oberrotweil am Kaiserstuhl, u. d. Theresia Schill (1830–84);
    B Wilhelm (s. 2);
    - 1) Freiburg 1920 Elisabeth Bappert (ca. 1890–1923), 2) Marburg 1926 Gertrud (1895–1961, ev.). Fürsorgerin, T d. Otto v. Buengner (1858–1905), Prof. d. Chirurgie (s. BLÄ; Dt.balt. Biogr. Lex.), u. d. Gertrud Enneccerus (1873–1939); Gvm d. 2. Ehefrau Ludwig Enneccerus (1843- 1928), Prof. d. Röm. u. Bürgerl. Rechts in Marburg (s. NDB IV);
    1 S, 1 T aus 2), Otto (* 1933, ev.), Prof. f. Neutestamentl. Wiss. in Erlangen (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1992).

  • Biographie

    M. studierte 1902-06 in Freiburg, Heidelberg und Berlin u. a. bei Alfred Schultze und Ulrich Stutz, die ihn in die deutsche Rechtsgeschichte einführten. Neben seiner Beschäftigung im bad. Justizministerium, in das er 1910 nach dem 2. juristischen Staatsexamen eintrat, promovierte er 1913 bei Schultze und habilitierte sich 1915 ebenfalls in Freiburg mit einer Arbeit, die ihm die venia legendi auch für Verwaltungsrecht verschaffte. Vor allem Schultze verdankte er die Methode, nach sorgfältiger Einarbeitung in die Quellen in Einzeluntersuchungen die germanische Rechtsentwicklung darzustellen. In deren Tradition stand für ihn das deutsche Recht. Seit 1916 war M. in Freiburg Privatdozent, bis er 1918 einen Ruf als Extraordinarius nach Straßburg erhielt. Aus diesem Grund verließ er auch den Justizdienst. 1919 wechselte er nach Freiburg über und wurde im selben Jahr o. Professor in Rostock. 1920 folgte er einem Ruf nach Marburg, wo er 1932/33 Rektor war; 1936 kehrte er nach Freiburg zurück. Er hielt Vorlesungen über deutsche Rechtsgeschichte, deutsches Privat- und Handelsrecht sowie ausländische Privatrechte.

    Schon Anfang der 20er Jahre trat M. maßgeblich für eine Rückkehr zu gegenwartbezogener rechtshistorischer Forschung im Sinne des von ihm verehrten O. v. Gierke ein. Aus seinem vielseitigen wissenschaftlichen Werk sind seine Arbeiten zur Rechtssprache hervorzuheben: Mit seiner programmatischen Arbeit über „Wege und Ziele der geschichtlichen Rechtsgeographie“ (1926) wurde er neben E. v. Künßberg zum Begründer dieses Forschungsbereichs. Ein weiterer Schwerpunkt seines Werkes war das alemann. Liegenschaftsrecht. In einer aufsehenerregenden Arbeit über „Die Grundstücksübertragung nach dem alemannischen Volksrecht“ (1932) wandte er sich gegen die seit H. Brunner verbreitete Ansicht, es habe neben der volksrechtlichen eine vom römischen Vulgarrecht beeinflußte Übereignungsform gegeben.

    Daneben entwickelte M. eine rege publizistische Tätigkeit für eine „germanisch-deutsche Rechtserneuerung“. Hierfür trat er, angeregt durch die politischen Schriften von G. v. Below, in meist populärwissenschaftlichen Aufsätzen ein, die seine völkische Einstellung deutlich machten. Einen Höhepunkt erreichte dieses Wirken 1933/34 nach der nationalsozialistischen Machtergreifung. M.|wandte sich jedoch seit 1935 – spürbar ernüchtert – wieder ganz seinen wissenschaftlichen Untersuchungen zu.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Hist. Komm. f. Hessen u. Waldeck u. d. Bad. Hist. Komm.

  • Werke

    Weitere W Neuenburg am Rhein, Oberrhein. Stadtrechte, 1913;
    Die Entwicklung d. Fahrnisverfolgung im franz. Recht, Diss. 1914;
    Bad. Gemarkungsrecht, 1918;
    Der Gedanke d. gemeinen Besten in d. dt. Staats- u. Rechtsentwicklung, 1934. Neudr. 1968;
    Dt. Rechtserneuerung, in: Süddt. Mhh. 31, 1934, S. 257-301;
    Die Grundstücksübertragung in Meersburg am Bodensee. in: ZSRGG 55, 1935, S. 169-215, 56, 1936, S. 1-88. |

  • Nachlass

    Nachlaß im Bes. v. Otto Merk, Erlangen.

  • Literatur

    A. Schultze, in: ZSRGG 57, 1937, S. XIII-XXXI (W-Verz.), auch als Sonderdr. (P);
    H. v. Minnigerode, in: ZGORh 91, 1939, S. 194 f.;
    H. Kahlenberg, W. M. (Ms.);
    I. Auerbach, Catalogus professorum academiae Marburgensis II, 1979, S. 123 f. – Eigene Archivstud.

  • Autor/in

    Harald Kahlenberg
  • Zitierweise

    Kahlenberg, Harald, "Merk, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 141-142 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11928877X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA