Lebensdaten
1834 – 1903
Geburtsort
Unna (Westfalen)
Sterbeort
Greifswald
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118852760 | OGND | VIAF: 54273715
Namensvarianten
  • Cremer, August Hermann
  • Cremer, Hermann
  • Cremer, August Hermann
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Zitierweise

Cremer, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118852760.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Voreltern väterlicherseits waren Kleinbauern u. Leineweber;
    V Heinr. Wilh. (1802–74) aus Böwinghausen, Lehrer in Unna;
    M Louise Ther. Carol., T des jüdischen Kaufm. Simon Josephson (seit der Taufe 1805 Gustav Simon Josephson) aus Unna u. der Juliane Friederica Levi aus Gotha;
    1862 Maria, T des Bergwerksdirektors Hülsmann in Eschweiler b. Aachen;
    8 K, u. a. Ernst (1863–1922), ev. Theol., gab versch. Schrr. des Vaters heraus (s. RGG).

  • Biographie

    C. entstammte einem pietistischen Elternhaus, studierte in Halle und Tübingen evangelische Theologie und kam dort in Berührung mit der Frömmigkeit der Erweckungsbewegung (Tholuck und J. Müller in Halle, Beck in Tübingen). 1859-70 war er Pfarrer in Ostönnen bei Soest, wo er wissenschaftlich weiterarbeitete und 1866 seine größte wissenschaftliche Leistung herausbrachte, das biblisch-theologische Wörterbuch der neutestamentlichen Graecität; dieses Werk erlebte bis 1915 zehn Auflagen und hat in dem Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament von G. Kittel (1933 folgende) seine würdige Fortsetzung gefunden. 1870 erfolgte die Berufung nach Greifswald in das Doppelamt als Hauptpastor an Sankt Marien, wo er bis 1889 tätig war, und als Professor für systematische Theologie. Dem für ihn bezeichnenden Interesse für praktische Fragen entspricht seine seit 1886 datierende Mitarbeit in der pommerischen Kirchenleitung, der er als Konsistorialrat und wiederholt als Synodale angehörte.

    C. ist Vertreter des neueren Biblizismus, einer theologischen Richtung, die sowohl die sprachliche Eigenart der Bibel wie deren besonderen Offenbarungsgehalt betont. C. übte durch die Gewalt seiner Predigt eine große geistliche Wirkung aus, beeinflußte die Kirchen- und Universitätspolitik in Preußen im orthodox-positiven Sinne und wirkte in der Theologie seiner Zeit schulbildend (sogenannt(r) Greifswalder Schule; Schüler: E. Schäder, A. Schlatter).

  • Werke

    u. a. Bibliogr. in: A. H. C., Gedenkbll. (v. A. Schlatter u. a.), 1904 (P);
    Der Zustand nach d. Tode, 1868, ⁸1923;
    Zum Kampf um d. Apostolicum, 1892, ⁷1893;
    Duell u. Ehre, 1894, ³1896;
    Theol. Prinzipienlehre, 1884, ²1889;
    Dogmatik, in: Hdb. d. theol. Wiss., hrsg. v. O. Zöckler, ³1869;
    Paulin. Rechtfertigungslehre im Zusammenhang ihrer geschichtl. Voraussetzungen, 1899, ²1900;
    Das Wort vom Kreuz (Predigtslg.), 1891, ³1900;
    Vom hohen Ethos d. Brautliebe, Die Brautbriefe A. H. C.s, hrsg. v. W. Koepp, 1948.

  • Literatur

    O. Kohlschmidt, in: BJ VIII, S. 134/5;
    M. Kähler, Wie H. C. wurde, in: Btr. z. Förd. christl. Theol., Jg. 8, H. 1, 1904;
    E. Cremer, H. C, ein Lebens- u. Charakterbild, 1912 (P);
    W. Kähler, Persönl. Erinnerungen an H. C, in: Bll. f. KG Pommerns, H. 1, 1928, S. 62-65;
    E. Schäder, Gedächtnisrede auf H. C, ebd. H. 2, 1929, S. 3-23;
    PRE (W);
    RGG (W, L); zu S Ernst:
    DBJ IV (Tl. 1922 [unter falschem Vornamen Emil]).

  • Porträts

    Ölgem. v. E. Pfannschmidt im Bes. d. Theol. Fak. Greifswald.

  • Autor/in

    Heinz-Horst Schrey
  • Zitierweise

    Schrey, Heinz-Horst, "Cremer, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 409 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118852760.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA