Lebensdaten
1852 – 1933
Geburtsort
Braunschweig
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116227915 | OGND | VIAF: 32057997
Namensvarianten
  • Drude, Carl Georg Oscar
  • Drude, Carl G.
  • Drude, Oscar
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Zitierweise

Drude, Oscar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116227915.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus alter Braunschweiger Fam.;
    V Carl (1821–90), Arzt in Braunschweig, S des Ferdinand (1792–1850), Arzt in Braunschweig;
    M Therese Giesecke (1832–55) aus Magdeburg; Halbbruder Paul s. (2);
    Dresden 1879 Lydia Coester (1860–1915);
    3 S ( 1914/16), 3 T.

  • Biographie

    Vom Vater frühzeitig in die Pflanzenwelt eingeführt, studierte D. von 1870 an am Collegium Carolinum seiner Vaterstadt (heutige TH Braunschweig) Naturwissenschaften und Chemie, dann von 1871 an in Göttingen. Hier wurde er bald Privatassistent des Pflanzengeographen H. R. A. Grisebach. Seine Doktorarbeit (1873) über die Biologie zweier Orchideen wurde von der Universität preisgekrönt. Er selbst wurde jetzt Herbarassistent bei F. G. Bartling. 1876 hielt D. seine Antrittsvorlesung als Privatdozent über „Die Anwendung physiologischer Gesetze zur Erklärung der Vegetationslinien“, hiermit die Richtlinien für sein gesamtes späteres Lebenswerk zeichnend. Schon 1879 erhielt er einen Ruf nach Dresden als Direktor des Botanischen Gartens und zugleich die neugegründete Professur für Botanik am Dresdner Polytechnikum (seit 1890 TH). Beiden Stellungen blieb er ein halbes Jahrhundert bis zu seiner Emeritierung 1920 treu. Seine Forschungsarbeit galt vor allem der Pflanzengeographie. Nach seiner Monographie über „Die Florenbezirke der Erde“ (1884) gab er einen „Atlas der Pflanzenverbreitung“ (in H. Berghaus' Physikalischem Atlas, Abteilung V, 1887), ein „Handbuch der Pflanzengeographie“ (1890, französisch Paris 1897) und den ersten Band „Deutschlands Pflanzengeographie“ (1896) heraus. Gemeinsam mit Ad. Engler begann er 1896 mit der Veröffentlichung der Sammlung „Die Vegetation der Erde“; Band 6 hiervon schrieb er selbst („Der Hercynische Florenbezirk, Grundzüge der Pflanzenverbreitung im mitteldeutschen Berg- und Hügellande vom Harz bis zur Rhön, bis zur Lausitz und dem Böhmer Walde“, 1902). Alle diese Werke beruhen auf genauester Einzelkenntnis der systematischen Einzelgruppen. Vor allem bewährte er sich als Systematiker der Palmen und der Umbelliferen. Sein Bestreben, die Verbreitung und die Lebenserscheinungen der Pflanzen miteinander zu verbinden, ließ ihn zu einem Schöpfer der Pflanzenökologie werden, für die er 1913 „Die Ökologie der Pflanzen“ schrieb. In Dresden schuf er 1890/93 einen neuen Botanischen Garten, in dem er erstmalig neben der systematischen Gruppenbildung das pflanzengeographische Prinzip durchführte. Dem Garten wurde eine „Versuchsstation für Pflanzenkultur“ angegliedert. In der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft „Isis“, in der Gesellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora“ und im Landesverein Sächsischer Heimatschutz war er unermüdlich bis zu seinem Tode tätig und wirkte weit hinaus in die Öffentlichkeit. An der Hochschule förderte er die botanische Rohstofflehre, ausgehend von physiologischer Betrachtung. In seinem Institut, das als Grundstock ein großes Herbar und die kostbare botanische Bibliothek König Friedrich Augusts II. besaß, schuf er als Ergänzung zu dem Generalherbar mit Bernhard Schorlers Hilfe ein neues Formationsherbar und eine Landeszentrale für die Flora Saxonica.

  • Werke

    Weitere W Autobiogr., 1932 (Privatdruck).

  • Literatur

    F. Tobler, in: Festschr. zum 80. Geb.tag, 1932, = Beih. z. botan. Zbl., 49. Erg.-Bd. (P); A. Schade, F. Tobler u. O. Schwede, in: SB u. Abhh. d. Naturwiss. Ges. Isis zu Dresden 1932, 1933, S. 5-27;
    W. Ruhland, in: Berr. üb. d. Verhh. d. Sächs. Ak. d. Wiss. zu Leipzig, Math.-phys. Kl., 85, 1933, S. 166-71;
    W. Dähnhardt, in: Flora, SB u. Abhh. d. Sächs. Ges. f. Botanik u. Gartenbau in Dresden, NF 36/38, 1934, S. 5-12;
    G. Dutschmann, Gesch. d. Botan. Gartens zu Dresden, ebd. NF 43/44, 1940, S. 27-77; F. Tobler, in: Berr. d. Dt. botan. Ges. 51, 1934, S. (96)-(127) (W-Verz.).

  • Autor/in

    Rudolph Zaunick
  • Zitierweise

    Zaunick, Rudolph, "Drude, Oscar" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 138 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116227915.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA