Lebensdaten
1851 – 1922
Geburtsort
Kassel
Sterbeort
Königsberg (Preußen)
Beruf/Funktion
Sprachwissenschaftler ; Vorgeschichtsforscher
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116161078 | OGND | VIAF: 22132604
Namensvarianten
  • Bezzenberger, Adalbert
  • Becenberger, Adalbert
  • Becenbergeris, Adalbertas
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Zitierweise

Bezzenberger, Adalbert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116161078.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Familie um 1600 in Buxtehude, wo ein Vorfahr Schmied war, seit 1700 in Kurhessen; ihr gehört wahrscheinlich auch der württembergische Kriminalist, Staats- und Geheimer Rat Georg Heinrich von Bezzenberger (1795–1866) an, der durch seinen Entwurf einer auf öffentlichen und mündlichen Verfahren beruhenden Strafprozeßordnung bekannt wurde;
    V Heinrich Ernst (1814–92), Germanist in Marburg/Lahn;
    M Amalie Wiederhold (1819–97);
    1880 Helene, T des Geheimen Regierungsrats Theodor Schultze, aus Niederlausitzer Familie; 3 K.

  • Biographie

    B. verdankte seine wissenschaftliche Ausbildung der Universität Göttingen, an der er sich 1874 für vergleichende Sprachwissenschaft und Sanskrit habilitierte. 1879 wurde er nach Königsberg berufen. In seinen Beiträgen zur Kunde der indogermanischen Sprachen gründete er (1877) eines der führenden Organe dieser Wissenschaft. Es ist für B. charakteristisch, daß er sich von der Leipziger Richtung fernhielt; die Philologie war ihm eine Wissenschaft, die der Gesamterforschung eines Volkes zu dienen hat. In diesem Sinne widmete er sich frühzeitig (1874) dem Studium des preußisch-baltischen Raumes, er wurde der Gründer der baltischen Philologie, in die er Vorgeschichte und Folkloristik miteinbezog. Seit 1891 bekleidete er neben der Professur das Amt des Landesarchäologen; dem Prussia-Museum in Königsberg galt sein besonderes Interesse. In der Universitätsverwaltung spielte B. eine hervorragende Rolle; dreimal wählte man ihn zum Rektor. Am verantwortungsvollsten war seine Amtsperiode 1919 bis 1921, als Ostpreußen geographisch vom Reich getrennt wurde und es galt, die Universität durch diese schwere Zeit hindurchzusteuern. Für B. bedeutete diese Zeit den Höhepunkt seines Lebens. - Er war dreifacher Ehrendoktor und Mitglied mehrerer gelehrter Gesellschaften.

  • Werke

    Btrr. z. Gesch. d. litau. Sprache, 1877;
    Btrr. z. Kde. d. indogerman. Sprache, 1877–1906.

  • Literatur

    G. Gerullis, in: Lb. Kurhessen I, 1939, S. 27-29 (W, L);
    G. v. Seile, Gesch. d. AlbertusUniv. zu Königsberg, 1944;
    R. Trautmann, in: DBJ IV, S. 12-16 (W, L, u. Totenliste 1922);
    s. a. E. Wermke, Bibliogr. d. Gesch. Ost- u. Westpreußens, 1933, S. 1011. - Zu Gg. Heinr.: ADB II.

  • Porträts

    in: Ostpreußenwarte, Jg. 2, H. 3/4, März/April, nach Zeichnung v. Wolff.

  • Autor/in

    Götz von Selle
  • Zitierweise

    Selle, Goetz von, "Bezzenberger, Adalbert" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 213 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116161078.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA