Lebensdaten
1654 – 1725
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 135965039 | OGND | VIAF: 80391223
Namensvarianten
  • Fehling, Christian
  • Fehling, Heinrich Christoph
  • Fehling, Christian
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Zitierweise

Fehling, Heinrich Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135965039.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Valentin, Tuchmacher in S.;
    M Anna Catharina, T d. Hans Rösen in Bredleben;
    Vt Joh. Andr. Bottschild (* 1630), Maler (s. ThB), Samuel Bottschild ( 1706), Maler (s. NDB II);
    N. N.;
    S Carl Heinr. Jac. (1683–1753), Maler u. Architekt, Schüler s. V, seit 1743 d. erste Zeichenmeister an d. Zeichenschule Meißen d. Porzellanmanufaktur, Mitarb. an d. anläßlich d. Vermählung d. Kurprinzen 1719 hrsg. Prachtwerk, Zeichnungen u. Stiche in d. Graph. Slgg. Dresden (s. ThB; H. Winkelmann, Der Bergbau in d. Kunst, 1958).

  • Biographie

    F. war Schüler seiner Vettern, wohl zunächst des Johann Andreas Bottschild, später des jüngeren Bruders Samuel, mit dem er ab November 1672 auf Studienreise in Italien war, unter anderem in Venedig, 1674 in Rom. Wohl Oktober 1677 kam er mit ihm als dessen Gehilfe nach Dresden und war seitdem hier ansässig. Unter Johann Georg IV. wurde er um 1692 Hofmaler, 1697 Lehrer an der neuen Zeichenschule im Frau Mutter Haus auf der Kreuzgasse. Nach Bottschilds Tode ernannte ihn August der Starke 1706 als dessen Nachfolger zum Oberhofmaler, zum „Schilderey-Inspektor“, dem alle im kurfürstlichen Besitz befindlichen Gemälde unterstanden, und zum Akademiemeister der seit 1705 zur „Malerakademie“ erhobenen Zeichenschule. Sein bekanntester Schüler war Christian Benjamin Müller. – F.s Hauptwerk mit Bottschild, dessen engster Mitarbeiter er war, ist die Deckenmalerei im Palais des Großen Gartens 1690 folgende, eine Apotheose Johann Georgs III. unter dem Einflusse des italienischen Spätbarock (1945 zerstört). Die Trennung der Anteile Bottschilds und F.s ist nicht möglich. Neben Bildnissen im Stile eines spätbarocken Eklektizismus mit reicher Staffage steht ein Ölgemälde von 1719, Janus von Eberstädt, Gouverneur von Dresden, Hüftstück im roten Rock (Dresden, Stadtmuseum), ein realistisches Bildnis vor neutralem Grund. Von den Deckenmalereien der späteren Zeit, die den französischen Einfluß vor allem L. de Silvestres zeigen, ist die im Französischen Pavillon (1717 folgende, 1811 durch Dachbrand zerstört, 1928 freigelegt, 1945 zerstört) die bedeutendste gewesen (Scheinarchitektur mit Porträt-Medaillons unter anderem August des Starken zwischen Genien und Blumenranken, Szenen der griechischen Mythologie, darüber Apotheose von Göttern und Genien). Ein zweites bedeutendes Deckengemälde im Palais Vitzthum-Rutowski von 1721 auf der Kreuzgasse ging bereits durch Brand 1786 verloren. Das Werk des bedeutendsten Dresdner Malers vom Beginn des 18. Jahrhunderts ist künstlerisch kaum mehr zu erfassen.

  • Werke

    Weitere W Bildnisse, Zuschreibungen: Wolf Caspar v. Klengel, Oberlandbaumeister u. Generalquartiermeister, Kniestück, Ölgem. vor 1690 (Schloß Moritzburg), danach Stich v. M. Bodenehr: Johann Georg IV. v. Sachsen u. Friedrich III. v. Brandenburg, ganze Figuren, Ölgem. 1692 (früher Dresden, Residenzschloß);
    Johann Georg IV., ganze Figur in Harnisch u. Hosenbandorden, Ölgem. 1693 (früher ebd., Pretiosensaal d. Grünen Gewölbes);
    Johann Georg IV., Brustbild, Ölgem. vor 1694 (früher ebd., Hist. Mus.);
    Eleonore Erdmuthe, Gemahlin Johann Georgs IV., Ölgem. vor 1694 (früher ebd., Residenzschloß);
    Gfn. Aurora Königsmarck mit 2 Schw, Ölgem. vor 1700 (Schloß Moritzburg);
    August d. Starke, Hüftstück in Harnisch, Ölgem. um 1713 (früher im Bes. d. Hauses Wettin);
    Nur Stiche erhalten: Joh. Andr. Gleich, gest. v. J. M. Bernigeroth;
    Heinr. II. Reuß ä. L., gest. v. J. G. Wolffgang;
    Joh. Heinr. Hoeppner, Präfekt, gest. v. M. Bodenehr;
    Moritz Nitzsche, Syndikus in Torgau, gest. v. dems.;
    Eleonore Maria v. Gersdorff verehel. Reiboldt, gest. v. M. Bernigeroth.

  • Literatur

    ADB VI: J. L. Sponsel. Fürstenbildnisse a. d. Hause Wettin, Text u. Tafelbd., 1906;
    F. Löffler, Das alte Dresden, ³1958;
    ders., Der Zwinger, e. Denkmal d. Dresdner Barock, 1957;
    ThB (W, L).

  • Autor/in

    Fritz Löffler
  • Zitierweise

    Löffler, Fritz, "Fehling, Heinrich Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 48 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135965039.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Fehling: Heinrich Christoph (oder auch Christian genannt) F., Maler, wurde 1654 (nach Andern, wie Racknitz, 1658) zu Sangerhausen geb. Er bildete sich in Dresden unter der Leitung seines Oheims S. Bottschildt zum Künstler aus und begleitete denselben nach Italien, wo er einige Jahre verweilte. Nach Dresden zurückgekehrt, wurde F. vom Kurfürsten Johann Georg IV. zum Hofmaler ernannt; später, nach Bottschildt's Ableben, erhielt er dessen Stelle als Gallerieinspector; und um das J. 1697 wird er als Director einer Zeichenschule aufgeführt, aus welcher sich später die Akademie der bildenden Künste entwickelte. Er starb 1725. Als Maler erscheint er begabter als sein Lehrer Bottschildt, doch hat auch F. aus der Nachahmung der italienischen Manieristen sich nicht herausarbeiten können. Was seine Werke betrifft, so werden ihm Deckenmalereien im Palais des königl. großen Gartens zu Dresden zugeschrieben; einige Plafonds, die er im Zwinger gemalt hatte, sind Anfangs dieses Jahrhunderts übertüncht worden. Noch besitzt das Dresdener historische Museum ein von ihm gemaltes Bildnitz des Obersten Kaspar v. Klengel. Wahrscheinlich hat er auch die Radirnadel geführt; man theilt ihm ein Blatt nach G. B. Galestruzzi zu, dessen Gegenstand der Mythe der Niobe entnommen ist. Als einen Schüler Fehling's bezeichnet man den aus Dresden gebürtigen Christian Friedrich Zink, der sich später in England als Emailmaler einen Namen machte.

    • Literatur

      Skizze einer Gesch. d. Künste in Sachsen. — Nagler, N. Allg. Künstler-Lex. und Die Monogrammisten.

  • Autor/in

    C. Clauß.
  • Zitierweise

    Clauß, Carl, "Fehling, Heinrich Christoph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 6 (1877), S. 599 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135965039.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA