Lebensdaten
1824 – 1899
Geburtsort
Mailand
Sterbeort
Arco
Beruf/Funktion
Erzherzog von Österreich ; General
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135912857 | OGND | VIAF: 80348287
Namensvarianten
  • Ernst
  • Ernst Karl Felix Maria Rainer Gottfried Cyriak, Österreich, Erzherzog
  • Ernst Carl Felix Maria Rainer Gottfried Cyriak, Österreich, Erzherzog

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135912857.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Ernst, Erzherzog von Oesterreich, königlicher Prinz von Ungarn, k. und k. General der Cavallerie, geboren am 8. August 1824 zu Mailand als zweiter Sohn des damaligen Vicekönigs des lombardisch-venetianischen Königreichs, Erzherzogs Rainer und der Erzherzogin Maria Elisabeth, königlichen Prinzessin von Savoyen-Carignan, widmete sich schon früh mit großem Eifer militärischen Studien und machte in der Garnison Mailand in den verschiedenen Chargengraden und bei Abtheilungen der Hauptwaffen alle Uebungen, sowol in der Front als auch in der Eigenschaft eines Commandanten mit. Am 10. Mai 1845 über besonderen Vorschlag des FM. Grafen Radetzky zum Obersten und Inhaber des Infanterieregiments Nr. 48 ernannt, befehligte E. während der großen Manöver, die schon damals in Anlage und Operationen ganz kriegsmäßig durchgeführt wurden, wiederholt Regimenter und auch Brigaden und wurde am 27. Juli 1847 zum Generalmajor befördert. Die Erhebung von Mailand im März 1848 bewog den Vicekönig Erzherzog Rainer, diese Würde niederzulegen und die volle Regierungsgewalt dem FM. Grafen Radetzky zu übertragen, in dessen Heer Erzherzog E. an den meisten Gefechten und Schlachten des italienischen Feldzuges theilnahm. Er zeigte sich dabei, wie der Feldmarschall nach der Einnahme von Mailand berichtete, „nicht allein durch persönlichen Muth, das Erbtheil seines Hauses, sondern auch durch Aufmunterung und Aneiferung aller Untergebenen und Eindringen in den Geist der Bewegungen in Schlachten, somit in der Vorschule seines einstigen Wirkens, unseres hohen Berufes würdig“.

    Nach Beendigung des zweiten piemontesischen Feldzuges rückte Erzherzog E. mit dem Armeecorps des FZM. Frhrn. d'Aspre nach Toscana. Es gelang nach der Erstürmung von Livorno, 11. Mai 1849, verhältnißmäßig rasch, das Land zu pacificiren, aber nun brach Garibaldi, der sich nach der Uebergabe Roms an den General Oudinot aus der Stadt geflüchtet hatte, mit seinen Freischaren in Toscana ein und setzte sich in dem die Romagna von Toscana scheidenden Thale der Apenninen fest, in der Hoffnung, von hier aus den Befreiungskampf neu zu beleben. Mit großem Geschick organisirte er einen Parteigängerkrieg, der den österreichischen Truppen nicht nur sehr lästig fiel, sondern auch viele Opfer kostete. Dem Erzherzog E. wurde nun der Auftrag, im Verein mit den Generalen Graf Stadion und v. Hahne die garibaldischen Scharen zu zerstreuen. In Eilmärschen rückte der Erzherzog von Ancona nach Urbino, jagte die Garibaldianer am 27. Juli nach S. Angelo, folgte ihnen auf das neutrale Gebiet der Republik San Marino, zersprengte und verfolgte sie bis Fiorentino. Die Vermittlungsversuche der Republik, die für Garibaldi und seinen Anhang Amnestie gegen Hinterlegung der Waffen verlangte, wurden zurückgewiesen, worauf das Gros der Freischärler bedingungslos die Waffen streckte und nur Garibaldi mit etwa 200 Genossen gegen Venedig flüchtete. Für diese glückliche Unternehmung wurde Erzherzog E. mit dem Militär-Verdienstkreuz ausgezeichnet und am 5. Juli 1850 zum Feldmarschalllieutenant befördert. Nach kurzer Verwendung als Divisionär in Preßburg erhielt Erzherzog E. das Commando des 2. Cavalleriecorps und im J. 1858 den Befehl über das XI. Armeecorps in Budapest. Bei Ausbruch des Krieges gegen Frankreich und Italien im J. 1859 wurde Erzherzog E. zur Führung eines Cavalleriecorps bestimmt, welches im Falle der Theilnahme des Deutschen Bundes an dem Kriege zur Unterstützung der Bundestruppen dienen und an den Rhein marschiren sollte. Als der Bund nicht in Action trat, wurde dem Erzherzog das wichtige Commando des III. Armeecorps für Kärnten und Krain übertragen. Dieses Corps führte der Erzherzog im J. 1866 nach Böhmen. In der Schlacht von Königgrätz kämpfte er bei Sadowa und Lipa und behauptete seine Stellung gegen alle Angriffe, bis er durch die Zertrümmerung des österreichischen linken Flügels zwischen Chlum und Rozbĕitz zum Rückzuge genöthigt wurde. Nach dem Feldzuge kam Erzherzog E. als commandirender General für Steiermark, Kärnten und Krain nach Görz, wurde am 16. Januar 1867 zum General der Cavallerie ernannt, zog sich jedoch schon im nächsten Jahr in das Privatleben zurück und verbrachte die folgenden Jahre theils in der Familie seines Bruders, Erzherzogs Rainer, theils ziemlich einsam in Arco oder in seinem kleinen „Fürstenhaus“ am Fuße des Altvater. Erzherzog E., der unvermählt geblieben war, starb am 4. April 1899 an den Folgen einer Lungenentzündung in Arco.

    • Literatur

      Acten des k. und k. Kriegs-Archivs. — Wiener Abendpost Nr. 76, 1899. — Reichswehr, 4. und 5. April 1899.

  • Autor/in

    Criste.
  • Zitierweise

    Criste, Oscar, "Ernst" in: Allgemeine Deutsche Biographie 48 (1904), S. 402-403 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135912857.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA