Lebensdaten
1623 – 1670
Geburtsort
Kuttenberg (Böhmen)
Beruf/Funktion
kurbrandenburgischer Diplomat
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 128742666 | OGND | VIAF: 57672754
Namensvarianten
  • Dobrczenski von Dobrczeniec, Johann Ulrich Freiherr
  • Dobrzenski von Dobrzeniec, Johann Ulrich Freiherr
  • Dobrczenski von Dobrczeniec, Johann Ulrich Freiherr
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Dobrzenski von Dobrzeniec, Johann Ulrich Freiherr, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128742666.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nic. Stanislaus D., Amtshauptmann zu Kuttenberg, Glaubensflüchtling, S des Wenzel, auf Kratonak, Kreishauptmann, u. der Anna Borzkowa v. Dohalitz;
    M Catharina Marg., T des Joh. Ulrich Klusak v. Kostelitz, auf Rodomesch, u. der Cath. Benedicta v. Netz;
    vor 1649 Sophie Elis., T des Reinhold v. Rosen, polnisch-schwedischer Kämmerer u. Obrist, auf Seewalde, Friedenau u. Tannenberg (Ostpreußen), u. der Sophia Finck v. Finckenstein;
    S Frdr. Boguslaw, kurbrandenburgischer GR u. Obersthofmeister.

  • Biographie

    Erst Hofjunker bei der Kurfürstin-Mutter in Krossen, dann Kammerjunker des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, trat D. wahrscheinlich auf Rat Friedrich Graf von Waldecks in den diplomatischen Dienst (Bestallung als Hof- und Legationsrat 1654). Mit Geschick wirkte D. 1654 in Stockholm auf Beendigung des bremischen Krieges hin, regte ein engeres Bündnis mit Brandenburg an, trat den schwedischen Gelüsten nach den preußischen Häfen energisch entgegen und bot die brandenburgische Vermittlung bei den schwedisch-polnischen Streitigkeiten an. D. war es auch, der 1656 zu Marienburg jenen Bündnisvertrag zwischen Schweden und Brandenburg zustande brachte, der dem Kurfürsten für die Waffenhilfe Brandenburgs vier polnische Palatinate und die volle Souveränität für das Herzogtum Preußen zugestand. In der Folgezeit war D. noch mehrfach in nordischen Angelegenheiten am Wiener, Warschauer und Stockholmer Hof als Gesandter tätig. 1656 wurde er Wirklicher Geheimer Rat und erhielt später als Anerkennung seiner guten Dienste bei der Neuordnung der Verhältnisse in Preußen die Amtshauptmannschaft Preußisch Holland.

  • Literatur

    ADB V. – Qu.: Akten im Preuß. Geh. Staatsarchiv Berlin;
    Coll. Koenig. in Staatsbibl. Berlin.

  • Autor/in

    Hans Saring
  • Zitierweise

    Saring, Hans, "Dobrzenski von Dobrzeniec, Johann Ulrich Freiherr" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 7 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128742666.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Dobrczenski v. Dobrczeniec: Joh. Ulrich D., brandenburgischer Diplomat. Aus einem alten böhmischen Geschlecht entsprossen, kam er in jungen Jahren an den Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, wo er im Anfang der fünfziger Jahre uns noch als Kammerjunker begegnet. Bald darauf aber trat er in den diplomatischen Dienst ein und eröffnete seine Thätigkeit im October 1654 mit einer Gesandtschaft an den schwedischen Hof, um den König Karl Gustav zu seinem Regierungsantritt zu beglückwünschen und zugleich die politische Lage dort und die Absichten des neuen Königs zu sondiren. Nachdem er sich dieses Auftrags mit Geschick erledigt, wurde er in den nun folgenden Jahren des nordisches Krieges mehrfach zu diplomatischen Sendungen verwendet, auch schon 1656 zum geheimen Rath ernannt. Er hatte sein Emporkommen, wie es scheint, zum Theil dem Einfluß des Grafen Friedrich von Waldeck zu verdanken, an den er sich eng anschloß; und dies hatte für ihn die Folge, daß, nachdem Waldeck mit dem Kurfürsten zerfallen und in schwedische Dienste getreten war, auch D. für einige Zeit in Ungnade gerieth. Nach dem Frieden von Oliva wurde er bei den Verhandlungen über die Neuordnung des Herzogthums Preußen verwendet und leistete hier gute Dienste. In den späteren Jahren des großen Kurfürsten tritt er wenig mehr hervor. Einer seiner Söhne, Friedrich Bogislav v. D., war unter Friedrich III. geheimer Rath und Obersthofmeister.

    • Literatur

      Cosmar und Klaproth, Der geheime Staatsrath (Berlin 1805). Pufendorf, Urkunden und Actenstücke z. Gesch. des Kurf. Friedrich Wilhelm von Brandenburg.

  • Autor/in

    Erdmannsdörffer.
  • Zitierweise

    Erdmannsdörffer, Bernhard, "Dobrzenski von Dobrzeniec, Johann Ulrich Freiherr" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 276-277 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128742666.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA