Lebensdaten
1856 – 1908
Geburtsort
Abtsdorf bei Leitomischl (Böhmen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 127901221 | OGND | VIAF: 69965520
Namensvarianten
  • Peschka, Franz

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Zitierweise

Peschka, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127901221.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1819-91), S des Franz, beide Grundbesitzer in Abtsdorf, und der Anna N. N.; M Theresia, T des Anton Veith, Grundbesitzer in Michelsdorf und der Maria Wunsch; 4 ältere Geschw; Theresia ( 1885), T des Josef Zoffl, Freisassbesitzer in Kunzendorf, und der Viktoria geb. Johann Tinkl, 2) nach 1885 Emilie Zoffl ( 1] Franz Weigl vor 1885), Schw der Theresia (siehe oben); 2 S aus 1) (1 ⚔), 1 S aus 2) (früh †), 1 T aus 2) (früh †), 1 Stief-T Valerie (1878-1958, Franz Spina, 1868-1938, ordentlicher Professor für tschechische Sprache und Literatur an der Deutschen Universität Prag, 1920-38 Abgeordneter in der tschechoslowakischen Nationalversammlung, 1926 Minister für öffentliche Arbeiten, 1929 für Gesundheit, 1935-38 ohne Geschäftsbereich, s. ÖBL).

  • Biographie

    P., Absolvent der landwirtschaftlichen Mittelschule „Francesco-Josephinum“ in Mödling bei Wien und Großbauer, wurde 1882 Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Er engagierte sich im Genossenschaftswesen bzw. nach dem zeitweisen Austritt der Deutschen aus dem böhm. Landeskulturrat bei der Gründung des deutschen Landwirtschaftlichen Zentralverbandes für Böhmen 1886 und avancierte dort bis 1900 zum Vizepräsidenten; auch in der deutschen Sektion des seit 1892 geteilten Landeskulturrates für Böhmen nahm P. als Vizepräsident seit 1899 eine führende Stellung ein. Als Abgeordneter im Reichsrat (seit 1891) und im Landtag (seit 1895) schloß er sich zunächst der „altliberalen“ Vereinigten Deutschen Linken an, die nahezu als Einheitspartei der Deutschböhmen gelton konnte. Als diese Einheit im Konflikt von Fortschrittspartei und Alldeutschen seit 1896/97 verlorenging, zogen sich P. und die Vertreter der meisten agrarischen Wahlbezirke zurück, traten 1901 als Bauernbündler selbständig zu den Wahlen an und konzentrierten sich, unterstützt von dem Landwirtschaftlichen Zentralverband, auf eine effiziente Interessenvertretung. Als sich im April 1905 die Deutsche Agrarpartei in Böhmen konstituierte, wurde P. Obmann des Vollzugsausschusses. Die Agrarpartei war maßgeblich an der Einstellung der deutschen Obstruktion im böhm. Landtag 1905 beteiligt. Infolge des Streits mit den tschech. Agrariern erhielt P. nach den ersten Wahlen mit allgemeinem und gleichem Stimmrecht im Nov. 1907 zwar nicht das begehrte Landwirtschaftsressort im reorganisierten Kabinett|Beck, wurde aber als deutscher „Landsmannminister“ als einziger Vertreter seiner Partei in die Regierung berufen und war ihr bekanntester Vertreter in der österr. Politik. Als Repräsentant der „Sprachinsulaner“ gehörte er in nationalen Fragen ihrem gemäßigten Flügel an.

  • Literatur

    A. v. Czedik, Zur Gesch. d. k. k. österr. Ministerien 1861-1916, III, 1920, S. 223-26;
    K. Renner, An d. Wende zweier Zeiten, 1946, S. 119, 172, 190;
    N. Linz, Der Bund d. Landwirte, 1982, S. 15-23;
    L. Höbelt, Kornblume, 1993, S. 230-33;
    BJ 13, Tl. (P-Nachweis);
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen.

  • Autor/in

    Lothar Höbelt
  • Zitierweise

    Höbelt, Lothar, "Peschka, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 210-211 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127901221.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA