Lebensdaten
um 1487 – 1545
Geburtsort
Straßburg
Sterbeort
Landau
Beruf/Funktion
lutherischer Theologe ; Reformator von Landau ; Prediger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 120324865 | OGND | VIAF: 57442573
Namensvarianten
  • Bader, Johannes
  • Bader, Johann
  • Bad., Johannes
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Zitierweise

Bader, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120324865.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    B. war seit etwa 1509 Prinzenerzieher in Zweibrücken (bis 1518). Seine Hauptleistung war die Einführung der Reformation (1522) in Landau, wo er seit 1518 Pfarrer war und 1524 vom Rat der Stadt nach der Exkommunikation durch den Bischof von Speyer vor dessen Zugriff geschützt wurde. Seine theologischen Schriften zeigen ihn in der Aufbauarbeit, besonders auf katechetischem Gebiet, und im Kampf gegen die Wiedertäufer; so schrieb er gegen Hans Denck seine „Brüderliche Warnung“. In der Abendmahlslehre stand er Martin Bucer nahe. B.s Freundschaft mit Kaspar Schwenckfeld wirkte sich in einer strengen Kirchenzucht aus: Er scheute sich nicht, Unwürdige vom Genuß der Sakramente auszuschließen.

  • Werke

    De vero atque legitimo coenae dominicae usu sermo, Straßburg 1526;
    Von der Gans…, Verantwortung…, ebenda 1526 (lat. Übers.: De Ansere, ebenda 1526);
    Eyn Gespräch Büchlein, 1526, abgedr. b. T. Cohrs, Mon. Germanica Paedagogica XX, 1900, S. 261 ff.;
    Brüderl. Warnung für dem newen abgött. Orden d. Widertäufer, o. O. 1527;
    Catechismus od. Christliche Schülerstück, wie die mit d. Jugent zu Landawe gehandelt werden, o. O. 1544, abgedr. b. J. M. Reu, Qu. z. Gesch. d. kirchl. Unterrichts I, 1904.

  • Literatur

    ADB I;
    E. Roth, Zur Lit. üb. J. B. zu Landau, in: Pfälz. Mus., 1898, S. 184;
    Th. Gümbel, Aus Landaus Vergangenheit, in: Btrr. z. bayer. Kirchengesch. 21, 1914, S. 20 ff.;
    G. Biundo, Pfälz. Pfarrer- u. Schulmeisterbuch, = Palatina sacra I, 1930, S. 359;
    PRE;
    RGG;
    LThK;
    Dictionnaire d’Histoire et de Géographie Ecclésiastiques VI, 1932, Sp. 139 f.; s. a.
    G. Wolf, Qu.kde. z. dt. Ref.gesch. II/1, 1916, S. 100.

  • Autor/in

    Georg Biundo
  • Zitierweise

    Biundo, Georg, "Bader, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 512 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120324865.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bader: M. Johann B., erster evangelischer Prediger zu Landau in der Pfalz, zwischen dem 10. und 15. Aug. 1545. — Seine Jugend ist uns unbekannt. Zuerst erfahren wir von ihm, daß er Lehrer und Erzieher des Herzogs Ludwig von Pfalz-Zweibrücken war; 1518 wird er als Pfarrer in Landau genannt. Er bleibt in der kathol. Kirche etwa bis 1521. In diesem oder dem nächsten Jahre fand unter dem Einfluß der religiösen Bewegungen, welche sich der elsässischen, schwäbischen und rheinischen Ritterschaft bemächtigt hatten und die in|Landau sich hauptsächlich vollzogen (Landawer Eynung) sein Uebertritt zur lutherischen Kirche Statt. 1524 wurde er von dem Bischofe von Speier in den Bann gethan, aber von dem Magistrat und der Bürgerschaft Landaus in Schutz genommen. — Er vermochte den Magistrat dazu, eine deutsche Schule zu gründen und trug zur Hebung der Schulen überhaupt durch Abfassung von Büchern für den Religionsunterricht bei. — Mit großer Energie trat er den Wiedertäufern entgegen und disputirte ein Mal mit einem Haupte derselben, Joh. Denck aus Nürnberg. — Seine Lehre ist im Ganzen die Zwingli's, am nächsten verwandt mit der Bucer's, mit dem er auch durch innige Freundschaft verbunden war. Sein Streben war zwischen den Gegensätzen zu vermitteln unbeschadet seiner eigenen Selbständigkeit. Nur so ist es zu denken, wie er von seinem Standpunkte aus mit Schwenckfeld in fast vertrauten Verkehr treten konnte, weswegen er mit seinen nächsten Freunden beinahe zerfiel. Jedenfalls raubten ihm die Folgen dieses Verhältnisses und sein Streit mit Seitz die Ruhe seiner letzten Lebenstage.

    Seine Schriften und die Angabe der Quellen finden sich fast vollständig bei Gelbert in Herzog's Real-Encyclopädie, Bd. XIX. S. 160 ff. Zu den ersteren ist hinzuzufügen: De ansere, qui sacramentum edisse dicitur, epistola apologetica. Diese Schrift erschien ursprünglich deutsch und scheint nicht von B. übersetzt zu sein. Mit ihr verbunden erschien gleichzeitig die Schrift: De vero coenae dominicae usu, Argentorati 1526. — Zu den Quellen ist zu ergänzen: Ottius, Annales anabaptistici. Basil. 1572. — I. G. Walch, Einleitung in die Religionsstreitigkeiten. 4. u. 5. Bd. S. 1017. — v. Schwenckfeld, Epistolar: christliche lehrhaffte Missiven oder Sendbrieff. 1. Th. 1566, 2. Th. 1570.

  • Autor/in

    Brecher.
  • Zitierweise

    Brecher, Adolf, "Bader, Johannes" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 760-761 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120324865.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA