Lebensdaten
1823 – 1902
Geburtsort
Maroldsweisach (Unterfranken)
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
lutherischer Theologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 119409704 | OGND | VIAF: 59217721
Namensvarianten
  • Luthardt, Ernst
  • Luthardt, Christoph Ernst
  • Ljutardt, Chr. E.
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Zitierweise

Luthardt, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119409704.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Nikolaus (1795–1873), Hauptzollamtsverwalter in Nürnberg, S d. Weißbäckermeisters Georg Jacob in Schweinfurt u. d. N. N. Eberwein;
    M Sophie Dorothea (1797–1869), T d. Christoph Ernst Krackhardt (1771–1838), Kupferschmied u. Magistratsrat in Schweinfurt, u. d. Anna Maria Herz;
    B August Emil (1824–1906), Reg.dir. in Augsburg, Mitgl. d. bayer. Gen.synode u. konservativer Landtagsabg., Christoph (1827–1907), Redakteur in München;
    - 1) Schweinfurt 1850 Maria (1829–67, Cousine), T d. Kaufm. Christoph Preger in Schweinfurt u. d. Marie Elisabeth Krackhardt, 2) Leipzig 1869 Fanny (1841–94), T d. Großkaufm. Amy Wilhelm Felix (1813–89) in L. u. d. Emilie Friederike Holdefreund;
    2 S (1 jung †), 4 T aus 1).

  • Biographie

    L. besuchte das Gymnasium in Nürnberg und studierte 1841-45 in Erlangen und Berlin. In Erlangen wirkte er maßgeblich in der durch den erweckten ref. Pfarrer und Prof. Christian Krafft beeinflußten Studentenverbindung der Uttenreuther. Hinsichtlich der Rechtfertigungslehre war L. Schüler Johann v. Hofmanns, doch teilte er unter anderem nicht dessen Auffassung von der Wiedergeburt. 1846/47 absolvierte er das Predigerseminar in München und war gleichzeitig sowie auch anschließend Religions- und Geschichtslehrer. 1851 wurde er Repetent in Erlangen. 1854-56 war er in Marburg Professor der Dogmatik und Exegese, anschließend Systematiker in Leipzig. In 40jähriger Wirksamkeit gestaltete er hier, gemeinsam vor allem mit K. F. A. Kahnis und F. Delitzsch, die Leipziger Theol. Fakultät im Sinne luth. Erweckung und führte sie zu einer im 19. Jh. sonst nicht erreichten Höhe. Zusammen mit diesen Freunden prägte der von Anfang an auch auf die Praxis ausgerichtete Theologe für Jahrzehnte die sächs. Pfarrerschaft. Darüber hinaus galt er in ganz Deutschland als Vertrauensmann des Luthertums. Er gehörte zum Kollegium der „Leipziger Mission“. – Seine meist in der Universitätskirche gehaltenen Predigten verwerteten den Bibeltext gründlich, waren aber entsprechend der Hörerschaft stark dogmatisch geprägt. 1855-95 erschienen mehrere Sammlungen. Auf breitere Kreise wirkte der vielseitig gebildete L. durch Vorträge und Schriften apologetischen und ethischen Inhalts.

    1868 gründete er die Allgemeine Ev.-Luth. Kirchenzeitung, deren erster Redakteur er wurde. Sie war das Organ der im selben Jahr entstandenen Allgemeinen Ev.-Luth. Konferenz, die u. a. durch L. angeregt worden war, als sich die in Preußen entstandene Union|auf Provinzen auszudehnen drohte, die dem preuß. Staat einverleibt worden waren. – L. verband dogmatische Entschiedenheit mit humanistischer Weite und Aufgeschlossenheit für die Wissenschaft der Zeit; doch er blieb nicht frei von Einseitigkeiten. So hatte sein Rechtfertigungsverständnis einen synergistischen Einschlag.

  • Werke

    u. a. Apologet. Vorträge, 4 Bde., 1864 ff. (I, 141896);
    Kompendium d. Dogmatik, 1865, 151948;
    Die Lehre v. d. letzten Dingen, 1861, ³1885;
    Gesch. d. christl. Ethik, 2 Bde., 1888, 1893;
    Systemat. Theol., 1884, ³1890;
    Kompendium d. theol. Ethik, 1896, ³1921. -
    Autobiogr.: Erinnerungen aus vergangenen Tagen, 1889, ²1891 (P). - Hrsg.: Zs. f. kirchl. Wiss. u. kirchl. Leben, 1880-89 (fortges. als Neue Kirchl. Zs., 1890–1933, NF u. d. T. Luthertum, 1934-42);
    Theol. Lit.bl., 1880-1900.

  • Literatur

    J. Kunze, D. Ch. E. L., Ein Lebens- u. Charakterbild, 1903 (P);
    O. Kirn, Die Leipziger Theol. Fak. in fünf Jh., 1909, S. 206 (P);
    BJ VII (Tl.);
    RGG².

  • Porträts

    Federzeichnung v. F. Justi, 1881 (Foto Marburg).

  • Autor/in

    Ingetraut Ludolphy
  • Zitierweise

    Ludolphy, Ingetraut, "Luthardt, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 539-540 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119409704.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA