Lebensdaten
erwähnt 1515 oder 1532
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
-
Normdaten
GND: 119285614 | OGND | VIAF: 45108150
Namensvarianten
  • Sixt von Staufen, Hans (nicht adlig)
  • Sixstein, Hans (vielleicht)
  • Sigstein, Hans (vielleicht)
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Sixt, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119285614.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Eltern unbekannt; vielleicht ⚭ Rosina Reichart(in), nachgewiesen in Staufen.

  • Biographie

    S., dessen Geburts- und Todesjahr unbekannt sind, war ansässig und tätig in Staufen (Hochschwarzwald). Die Annahme, er sei in Franken (Würzburg, Nürnberg) geschult worden, wird in der neueren Literatur zu Recht nicht mehr vertreten. Nach Arbeiten für das Münster und das Kaufhaus in Freiburg (Br.) 1515–32 schuf S. 1522–24 als sein Hauptwerk das Retabel der Locherer-Kapelle im Chorumgang des Münsters (Schrein v. Hans Wysinger; die [gemalten?] Flügel seit 1827 verschollen). Die beiden Engelkonsolen an der Rückseite des Levitensitzes im Münster werden ihm aufgrund einer Bezahlung 1527 zugeschrieben. 1530 wurde S. für die Trompeterfigur („Roraffe“) an der Orgel im Langhaus des Münsters entlohnt, 1530–32 für die „4 steinen bilder“ am Freiburger Kaufhaus, Standbilder der Kaiser Maximilian I. und Karl V. sowie der Könige Philipp (d. Schöne) von Spanien und Ferdinand I. (dazu Brüstungsplatten mit Wappenreliefs). Mit Recht S. zugeschrieben werden die Skulpturen der hl. Anna und des Kruzifixus in der Pfarrkirche St. Martin in Staufen sowie die Muttergottesfigur an der Orgel im Langhaus des Freiburger Münsters; die von der älteren Forschung vorgenommene Zuschreibung des Flügelretabels aus der Wasenweiler Friedhofskapelle St. Vitus im Augustinermuseum Freiburg (Br.) wird im allgemeinen jedoch nicht mehr aufrechterhalten. Im Umkreis von S. entstand die weibliche Heilige im Augustinermuseum Freiburg.

    Trotz der konservativen Stilprägung von Schrein und Skulpturen zählt das Retabel der Locherer-Kapelle zu den großen Schnitzretabeln um 1520/30 in Südwestdeutschland. S.s Bildwerke gehören zu jenen Arbeiten der Epoche, die ohne volle farbige Fassung sind mit lediglich getönten Augen, Augenbrauen, Nasenlöchern und Lippen. In ihrer „unpersönlichen Typik“ (Schroth) und Faltengebung der Gewandung stehen sie in der Tradition der Spätgotik; die geharnischten, schwerfällig wirkenden Fürstenfiguren am Kaufhaus zeigen den Stil einer Renaissance aus zweiter Hand.

  • Literatur

    J. Riegel, Die Locherer-Kapelle im Freiburger Münster u. der Meister ihres Altars, in: Freiburger Münsterbll. 11, 1915, S. 13–30;
    F. Kampf u. K. Schuster, Das Freiburger Münster, 2–41923;
    Otto Schmitt, Got. Skulpturen d. Freiburger Münsters, 1926;
    Hans Rott, Qu. u. Forsch. z. südwestdt. u. schweizer. Kunstgesch. in XV. u. XVI. Jh., III: Der Oberrhein, Qu. I, 1936;
    I. Schroth, Meister S., d. Bildhauer v. Staufen, in: Schau-ins-Land 74, 1956, S. 82–101;
    Th. Überdick, Das Kaufhaus in Freiburg im Breisgau, hg. v. d. Pressestelle d. Stadt Freiburg, o. J. [60er J. ?], ⁴1976;
    M. Baxandall, The Limewood|Sculpture of Renaissance Germany, 1980, dt. u. d. T.: Die Kunst d. Bildschnitzer, Tilman Riemenschneider, Veit Stoß u. ihre Zeitgenossen, 1984;
    U. Heinrichs, Eine spätgot. Muttergottesstatue im Depot d. Skulpturenabtlg., Berlin-Dahlem, in: Rupert Schreiber (Hg.), Das geschnitzte u. gemalte Bild auf den Altaren stehen ist nutzlich u. christenlich, 1988, S. 75–103;
    J. Rosenfeld, Die nicht polychromierte Retabelskulptur als bildreformer. Phänomen im ausgehenden MA u. in d. beginnenden Neuzeit, 1990;
    D. Zinke, Augustinermus. Freiburg, Bildwerke d. MA u. d. Renaissance 1100–1530, Auswahlkat., 1995;
    Gesch. d. Stadt Freiburg im Breisgau, Bd. 1. hg. v. H. Haumann u. H. Schadek, 1996;
    G. Dehio, Hdb. d. dt. Kunstdenkmäler, Baden Württ. II, Die Reg.bezirke Freiburg u. Tübingen, 1997;
    ThB.

  • Autor/in

    Friedrich Kobler
  • Zitierweise

    Kobler, Friedrich, "Sixt, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 480-481 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119285614.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA