Lebensdaten
erwähnt 1534, gestorben 1569
Geburtsort
Oberehnheim
Sterbeort
Freiburg im Breisgau
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; katholischer Theologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118621599 | OGND | VIAF: 47555034
Namensvarianten
  • Thamer, Theobald
  • Thamerus, Theobaldus

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Thamer, Theobald, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118621599.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Thamer: Theobald Th., geb. zu Anfang des 16. Jahrhunderts (Jahr ungewiß), zu Oberehnheim im Unterelsaß, den 23. Mai 1569. Den ersten Unterricht erhielt Th. in Rosheim, dann bezog er die Universität Wittenberg, 1534, wo er zuerst Philosophie, später Theologie unter Melanchthon und Luther studirte. 1543 ernannte ihn der Landgraf Philipp von Hessen zum Pastor an der Elisabethenkirche und zum Professor der Theologie in Marburg. Die von der Lehre der Reformatoren stark abweichenden Ansichten, welche er als Lehrer und Prediger vortrug, veranlagen zunächst seine Beurlaubung und endlich, nach vergeblichen Verhandlungen mit Melanchthon und Bullinger, seine Entfernung vom Lehramt und der Pfarre. Nach längerm Aufenthalt zu Frankfurt a. M. wanderte Th. 1553 über die Alpen, trat in Italien zum Katholicismus über und wurde zum Diacon geweiht, in Siena zum Dr. der Theologie promovirt. Nach Deutschland zurückgekehrt, wirkte er zunächst als Domprediger in Minden, dann als Canonicus und Professor in Mainz, bis er 1566 als Professor der Theologie an die Universität Freiburg berufen wurde. Doch war ihm nicht vergönnt, hier längere Zeit zu wirken: er starb bereits 3 Jahre nach seiner Berufung und erhielt sein Grab in der Münsterkirche, wo ihm die Universität als einem viro ingenio, doctrina vitaeque innocentia eximio ein glänzendes Epitaph stiftete (Schreiber, das Münster zu Freiburg, S. 49; Kraus, die Universitätscapelle im Münster, S. 55). Schriftstellerisch war Th. fast ausschließlich auf dem Gebiete der theologischen Polemik thätig, zunächst in eigener Angelegenheit mit der in deutscher und lateinischer Sprache erschienenen Schutzschrift gegen die Lutheraner ("Wahrhaftiger Bericht Theobaldi Thameri von den Injurien und Lästerungen, welche ihm die Lutherischen deshalb falsch und unchristlich zugemessen, daß er in den Glauben mit Guten Werken des Menschen Gerechtigkeit setzet und in St. Bartholomes Stiftskirche zu Frankfurt a. M. diesen also bis ins dritte Jahr gepredigt und bekannt hat.“ o. O. und J. 4°. — „Apologia Theobaldi Thameri De variis Calumniis, quas ad anno 1552 usque ad hunc 1561 pertulit a Lutheranis, nunc primum in lucem edita.“ Moguntiae 1561, 4°). In Rom gab er 1554 eine „Antithesis“ heraus, in Mainz das Schriftchen: „In Sacrosanctam Domini nostri Jesu Christi passionem brevis introductio“ 1561. Seiner protestantischen Zeit gehören die in Marburg erschienenen Abhandlungen an: „Paraclesis, i. e. adhortatio ad sacratissimae Theologiae studium" 1547. — „An et quatenus Christianis in persecutionibus sit fugiendum“ 1547. — Disputatio de justificatione fidei,“ 1547.

    • Literatur

      Ueber Th. vgl. Loos, Illustr. Scriptor. German. Catalogus. — Pantaleon, Prosopographia III, 291. —
      Salig, Gesch. d. Augsburg. Confession III, 199. — Schreiber, Gesch. d. Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i. Br. Freiburg 1857, II, 293.

  • Autor/in

    F. X. Kraus.
  • Zitierweise

    Kraus, Franz Xaver, "Thamer, Theobald" in: Allgemeine Deutsche Biographie 37 (1894), S. 650 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118621599.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA