Lebensdaten
1787 – 1861
Geburtsort
Saaralben (Lothringen)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
bayerischer Generalmajor ; Maler
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 11854778X | OGND | VIAF: 50017057
Namensvarianten
  • Heideck, Karl Wilhelm Freiherr von
  • Heideck, Carl Wilhelm Freiherr von
  • Heidegger, Carl (bis 1844)
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Zitierweise

Heideck, Carl Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11854778X.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hartmann Heidegger (* 1753/54), franz. Offz., Malerdilettant, (s. ThB), E d. Hartmann (1677–1739), Landvogt v. Andelfingen, Miterwerber d. Bodmerschen Druckerei 1719;
    M Maria Wilhelmina Kärner;
    1833 Caroline Binder (1806–38, kath.);
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    H. besuchte 1801-05 die Militärakademie (späteres Kadettenkorps) in München und nahm als Unterleutnant im 1. Artillerie-Regiment an den Feldzügen von 1805, 1806 und 1809 gegen Österreich, Preußen und Tirol teil, ging 1810 als Freiwilliger zum französischen Heer nach Spanien, kehrte 1813 zurück und machte als bayerischer Hauptmann den Befreiungskrieg 1813/15 mit. 1815-30 war er mit Unterbrechung Adjutant des Feldmarschalls Fürst Wrede. Im Herbst 1826 ließ er sich beurlauben und ging als Philhellene nach Griechenland, nahm im Februar 1827 an der Expedition zum Entsatz der Akropolis in Athen teil und zerstörte als Oberbefehlshaber mit seinem Geschwader die Magazine der Türken in dem Kanal von Negroponte. 1828 wurde er Kommandant von Nauplia und bald darauf Militärgouverneur von Argos. Aus gesundheitlichen Gründen verließ er im selben Jahr Griechenland und wurde 1829 Oberst im Generalquartiermeisterstab der bayerischen Armee. Die Erhebung des Prinzen Otto von Bayern auf den griechischen Königsthron brachte ihn abermals nach Griechenland, wo er als Generalmajor und Mitglied des Regentschaftsrates von Juli 1832 bis 1.6.1835 verweilte. Nach München zurückgekehrt, war er 1847-55 Referent im Kriegsministerium (1848 Generalleutnant). 1859 wurde er als Präsident des Generalauditoriats reaktiviert. Als Militärschriftsteller hat H. 1840-47 mehrfach Arbeiten in der Zeitschrift „Archiv für Offiziere aller Waffen“ veröffentlicht. Aus seinem Nachlaß wurde 1897 eine Arbeit über „Die bayerische Philhellenen Fahrt 1826-1829“ herausgegeben (in: Darstellungen aus der Bayerischen Kriegs- und Heeresgeschichte 6/7, 1897/98).

    Auch als Maler hat sich H. einen Namen genacht. Seit 1816 widmete er sich der Ölmalerei und schuf kulturhistorisch interesante Kriegsbilder, Genre- und Landschaftsilder, die sich unter anderem im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München befinden.

  • Literatur

    ADB XI;
    W. Seidl, Bayern in Griechenland, 1965;
    ThB.

  • Porträts

    Lith. v. D. Engelmann (München, Stadtmus., Maillinger Bilderchronik);
    Büste v. E. Wolff München, Staatsgem.slgg.), Abb. in: H. Geiler, Die Bildnisse d. dt. Künstler in Rom, 1952, Abb. 147.

  • Autor/in

    Harald Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Harald, "Heideck, Carl Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 243 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11854778X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Heideck: Karl Wilhelm v. H., genannt Heidegger, königl. baier. Generalmajor, Schlachtenmaler, geb. 1788 zu Saaralben in Lothringen, wo sein in französischen Schweizer-Diensten stehender Vater in Garnison lag; übte sich in Zürich unter Meyer, Huber und Geßner, copirte schon 1799 in Zweibrücken ältere Meister und setzte 1801 in München, wo er die Militärakademie besuchte, auch seine künstlerischen Studien bei Quaglio und Hauenstein fort. Nach seinem Eintritt in das baierische Militär 1805 machte er als Lieutenant der Artillerie die Feldzüge gegen Oesterreich und Preußen mit, wurde 1807 Oberlieutenant, kämpfte als Freiwilliger in Spanien gegen Napoleon 1810—13, wo er zum Hauptmann vorrückte, betheiligte sich an dem Freiheitskriege 1814—15 in Deutschland und Frankreich, ging, zum Major befördert, im Gefolge des Kronprinzen Ludwig mit nach England, sowie zum Wiener Congreß, wurde 1816 Mitglied der Gränz-Berichtigungs-Commission zu Salzburg, wo er neuerdings der Landschafts- und dann zu München unter Mannlich's Lehre der Oel-Malerei oblag. Im Jahre 1826 ging H. als Philhellene nach Griechenland, commandirte 1827 das Geschwader, welches die Magazine auf Oropos zerstörte; 1828 wurde H. Commandant in Nauplia und Militär-Gouverneur von Argos, wo er sein organisatorisches Talent bewährte. Im nächsten Jahre nach München zurückgekehrt, widmete er sich neuerdings der Kunst, auch der Frescomalerei, indem er z. B. das Viergespann des Helios in dem Bildercyklus der Glyptothek für Cornelius ausführte. Als Generalmajor und Mitglied des Regentschaftsrathes, ging H. 1833 wieder nach Griechenland, wo er sich um die Organisation des griechischen Militärwesens neue Verdienste erwarb. Nach seiner Rückkehr wurde H. in den Freiherrnstand erhoben, Generallieutenant und Referent im Kriegsministerium und starb am 21. Februar 1861. Da er wirklich nur Erlebtes malte, so bieten seine zahlreichen mit diplomatischer Treue gemalten Kriegsbilder aus Spanien und Griechenland eine sehr interessante Illustration zur Zeitgeschichte; obwol H. auf den Namen eines eigentlichen Schlachtenmalers keinen Anspruch erhob, gingen seine Leistungen doch weit über das gewöhnliche Gebiet eines Dilettanten. Auch im Genre und in der Landschaft hat er höchst Anerkennenswerthes mit großem Fleiße geleistet. So malte er blos in der Zeit von 1816—25 nahe an 70 Staffeleibilder mit Kriegsscenen und Gefechten, denen er beigewohnt, darunter auch Conversationsstücke und Landschaften, wobei auch die Architektur einen wesentlichen Theil bildet, ebenso wie Pferde und andere Thiere. In der Neuen Pinakothek befinden sich 6 Gemälde von seiner Hand. Viele andere sind durch Lithographie und Stich vervielfältigt, manches von ihm selbst auf Stein gezeichnet; auch führte H. in geistreicher Weise die Radirnadel: „Sechs Blätter in Kupfer geätzt von Karl v. H. Verlagseigenthum der J. M. Hermann'schen Kunsthandlung in München“ (der Titel von Joh. Evang. Mettenleiter geschrieben und in Stein gravirt), 1832. — Sein Porträt (als Büste), lithogr. von Engelmann, gestochen von Fleischmann, dann als Lithographie von Hanfstängl (mit griechischer Unterschrift, 1831) und in Wolfg. Menzel's Taschenb. der neuesten Gesch., V. Jahrg., 2. Theil, Stuttg. 1835. S. 54. — Ueber seine Bilder vgl. A. Lewald im Stuttgarter Morgenblatt 1832, Nr. 307 und im Kunstblatt 1835, Nr. 15. Nagler, Künstlerlex. 1838, VI. 46 ff. Raczynski, Gesch. der neueren Kunst 1840, II. 336. 409. 421—23. Ueber seine Radirungen vgl. Nagler, Monogrammisten 1860. II. 303 (Nr. 789) u. III. 222. (Nr. 777 u. 848). Ueber seine Thätigkeit in Griechenland: Heigel's König Ludwig I. 1872, S. 150 ff., 386 ff.

  • Autor/in

    H. Holland.
  • Zitierweise

    Holland, Hyacinth, "Heideck, Carl Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 295 unter Heideck, Karl Wilhelm von [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11854778X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA