Lebensdaten
1845 – 1895
Geburtsort
Deetz (Anhalt)
Sterbeort
Marburg/Lahn
Beruf/Funktion
Physiologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116590912 | OGND | VIAF: 67220866
Namensvarianten
  • Külz, Eduard
  • Külz, Eduard
  • Kuelz, Eduard
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Zitierweise

Külz, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116590912.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1797–1865), Lehrer u. Kantor in D., S d. Schulmeisters Christoph Friedrich in D. u. d. Christiane Stephan;
    M Christiane (1806–60), T d. Huf- u. Waffenschmieds Caspar u. d. Joh. Christiane Hahn;
    1) Marburg 1875 Maria (1849–77), T d. Philosophen Friedrich Albert Lange ( 1875, s. NDB 13), 2) ebd. 1879 Cleophea Schlemmer (1854–1923), Pfarrers-T;
    1 S aus 1) (früh †), 1 S aus 2) Fritz (1882–1949), Prof. d. Pharmakol. (s. Pogg. VIIa), 6 T aus 2);
    N Wilhelm (s. 2).

  • Biographie

    K. begann 1866 in Berlin das Studium der Medizin, folgte bald darauf seinem Lehrer, dem Anatom N. Lieberkühn, nach Marburg und wurde 1871 mit einer im Laboratorium des Chemikers L. Carius durchgeführten chemisch-medizinischen Arbeit über das Cystin zum Dr. phil., 1872 mit einer klinischen Arbeit auch zum Dr. med. promoviert. Er war mehrere Jahre Assistent in der Klinik des Internisten E. L. M. Mannkopff, der K. in sein späteres Arbeitsgebiet, die Pathogenese und Therapie der Zuckerkrankheit, einführte und ihm während des Krieges 1870/71 die Leitung der Klinik übertrug. K. führte neben Carius medizinischchemische Untersuchungskurse durch und habilitierte sich 1872 in Physiologie, die von H. Nasse vertreten wurde. Während eines Studienaufenthalts in Gießen bei dem Physiologen K. Eckardt erlernte er auch die damals neue Technik der Tierversuche, 1877 wurde er zum ao., 1879 zum o. Professor der Physiologie in Marburg ernannt; er starb auf dem Höhepunkt seines Wirkens.

    K. trug als Forscher, der das bisherige klinische Wissen über den Diabetes mellitus durch moderne biochemische Vorstellungen erweiterte, wesentlich zur Aufklärung des Krankheitsgeschehens und zu seiner therapeutischen Beherrschbarkeit bei. Besonderer Erwähnung bedürfen K.s Arbeiten über die chemische Natur und das metabolische Verhalten von Glykogen, die Zusammenhänge der verschiedenen Nahrungsbestandteile mit der endogenen Zuckerentstehung (Glukoneogenese), die frühzeitige Erkennbarkeit des diabetischen Komas (Auffindung der β-Oxybuttersäure und kurzer Zylinder, sog. Külzsche Zylinder, im Krankenharn), ferner K.s Diabetikeranweisungen für Diäteinhaltung und ständige, zentral durchzuführende Urinanalysen. – Als Hochschullehrer ist K., der für die moderne Weiterentwicklung der Physiologie zur Physiologischen Chemie, aber auch für die Schaffung eines Ordinariats für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie für die Revision der medizinischen Ausbildung eintrat, über sein Fach hinaus bekannt geworden.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Medizinalrat.

  • Literatur

    Chronik d. Univ. Marburg 1, 1887/88, S. 46 f.;
    C. Häberlin, in: Leopoldina 31, 1895 (W-Verz.);
    E. Siemerling, Zur Erinnerung an E. K. (Rede bei Übergabe d. Marmorbüste), 1896 (W-Verz., Verz. v. Diss. v. K.s Schülern, P);
    M. Kirchner (betr. Denkschr. v. 1891 „Zur Revision d. med. Prüfungswesens“), in: Klin. Jb. 8, 1902, S. 201-96;
    O. Körner, Erinnerungen e. dt. Arztes u. Hochschullehrers 1858-1914, 1920;
    F. v. Müller, in: Lb. aus Kurhessen … I, 1939, S. 170-76;
    D. Ackermann, Üb. d. Entwicklung d. Physiolog. Chemie bis z. Anf. dieses Jh., in: Medizinische 1959, S. 303 f.;
    F. Lieben, Gesch. d. Physiolog. Chemie, 1936;
    H.-H. Eulner, Die Entwicklung d. med. Spezialfächer a. d. Universitäten d. dt. Sprachgebietes, 1970;
    BLÄ. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Briefwechsel K.s mit Althoff im Dt. Zentralarchiv Merseburg.

  • Porträts

    Marmorbüste v. C. Begas, Abb. b. Siemerling, s. L.

  • Autor/in

    Heinz Walter
  • Zitierweise

    Walter, Heinz, "Külz, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 210 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116590912.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA