Lebensdaten
1729 – 1802
Geburtsort
Gießen
Sterbeort
Kassel
Beruf/Funktion
Polyhistor
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116468157 | OGND | VIAF: 20432601
Namensvarianten
  • Casparson, Johann Wilhelm Christian Gustav
  • Casparson, Wilhelm Johann Christian Gustav
  • Casparson, J. W. C. G.
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Casparson, Johann Wilhelm Christian Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116468157.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Casparson: Johann Wilhelm Christian Gustav C. war ein am Hofe des Landgrafen Friedrichs II. von Hessen sehr beliebter Schriftsteller und Professor am Collegium Carolinum zu Kassel. Da sich jedoch seine litterarische Thätigkeit fast auf alle Fächer erstreckte, und er deshalb von allen Seiten in Anspruch genommen wurde, so sind seine Arbeiten mehr oder weniger Gelegenheitsschriften. Der wirkliche Name seiner aus Schweden eingewanderten Familie ist unbekannt geblieben, weil sein Großvater zur Zeit Karls XI. mit mehreren anderen Familien Schweden aus politischen Gründen verlassen und sich im Auslande unter dem Namen Casparson niedergelassen hatte. Sein Vater Johann C., der 1692 noch in Stockholm geboren war, hatte erst in Kriegsdiensten sein Glück versucht, dann in Gießen, wo unser Johann Wilhelm am 7. Sept. 1729 geboren wurde, bei dem hessischen Postwesen Beschäftigung gefunden und sich zuletzt durch Schriftstellerei seinen Unterhalt zu verschaffen gesucht. Er ist u. a. der Verfasser der bekannten, bei Brönner in Frankfurt erschienenen „Gespräche im Reiche der Todten“ und starb 1742. Sein einziger Sohn erhielt den vorbereitenden Unterricht theils im halle’schen Waisenhause, theils in Gießen. Freunde seines Vaters boten ihm die Mittel, Theologie zu studiren, doch hatten die schöne Litteratur und die historischen und philosophischen Wissenschaften mehr Reiz für ihn. Durch den Staatsminister v. Canngießer zu Kassel, bei dem er eine Hofmeisterstelle angenommen hatte, ward Landgraf Wilhelm VIII. veranlaßt, ihn 1756 noch in Göttingen studiren zu lassen, und als der Krieg ihn von dort vertrieb, bestellte ihn sein hoher Gönner 1759 zum Lehrer der Geschichte und schönen Litteratur am Collegium zu Kassel. Landgraf Friedrich II., welcher im J. 1777 die einst nicht unberühmte „Gesellschaft der Alterthümer“ stiftete, ernannte auch C. zum Mitglied derselben und später zum beständigen Secretär. Im J. 1778 wurde er zugleich Lehrer der alten Geschichte und der deutschen Sprache beim Cadettencorps und 1779 Mitglied des Directoriums des Lyceum Fridericianum. Schon vorher war er zum ordentlichen Professor am Carolinum befördert worden und hatte an der unter dem Curatorium des Hr. v. Canngießer verbesserten Einrichtung desselben mitgewirkt. Auch außerhalb Hessens fanden seine Schriften Anerkennung. Im J. 1751 nahm ihn die „Deutsche Gesellschaft zu Göttingen" zum Mitglied auf; 1753 wurde er auf Gottsched's Antrag Mitglied der Leipziger „Gesellschaft der freien Künste“ so wie auch Mitarbeiter des „Neuesten aus der anmuthigen Gesellschaft“, und 1777 Mitglied des k. historischen Instituts zu Göttingen. Seine schönwissenschaftlichen Versuche tragen jedoch den Stempel der Gottsched’schen Zeit und seine historischen Abhandlungen sind meist überholt; dagegen ist eine seiner ökonomischen Preisschriften ("Wie kann|der Landmann seine Stadt-, Dorf- und Feldwege verbessern?") im J. 1846 in fünfter Auflage erschienen, und seine populäre Zeitschrift zur Verbesserung des Landbau's ("Monatsbogen für den Landmann in und um Hessen“ 1790—94) hat manches Gute gewirkt. Er zu Kassel am 3. Sept. 1802.

    • Literatur

      Strieder, Hessisches Gelehrten-Lexikon.

  • Autor/in

    Bernhardi.
  • Zitierweise

    Bernhardi, Karl, "Casparson, Johann Wilhelm Christian Gustav" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 57-58 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116468157.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA