Lebensdaten
1863 – 1930
Geburtsort
Ediger/Mosel
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Politiker ; Schriftsteller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116037288 | OGND | VIAF: 17963676
Namensvarianten
  • David, Eduard Heinrich Rudolph
  • David, Eduard Heinrich
  • David, Eduard Heinrich Rudolph
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Zitierweise

David, Eduard Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116037288.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Heinr., preußischer Rechnungsrat;
    M Wilhelmine Elis. Werner;
    1) 1896 ( 1911) Gertrud, T des Phil. Swiderski in Leipzig, 2) Hermine, T des Dr. Karl Schmidt in Lahr (Baden);
    1 T aus 1), 1 S aus 2).

  • Biographie

    Bereits während seiner Gießener Studienzeit im Anschluß an eine 4jährige kaufmännische Lehre in Berlin für die sozialistischen Ideale gewonnen, gründete D. als junger Gymnasiallehrer 1893 die „Mitteldeutsche Sonntagszeitung“. Wegen seines Eintretens für die SPD 1894 aus dem Staatsdienst entlassen, wurde D. zu einem der Protagonisten einer bauernfreundlichen sozialdemokratischen Agrarpolitik in den Parteidiskussionen der 90er Jahre. Sein Hinweis auf die Lebensfähigkeit kleinbäuerlicher Betriebe in einer Artikelserie des „Sozialdemokrat“ im August und September 1894 (später ausgebaut in seinem Hauptwerk „Sozialismus und Landwirtschaft“ 1903, ²1922) war der erste sozialistische Angriff auf die Allgemeingültigkeit der marxistischen Lehre von der fortschreitenden Verdrängung der Kleinbetriebe durch die Großbetriebe und macht ihn vor E. Bernstein zum ersten Revisionisten der Partei. Seit 1896 Mitglied des hessischen Landtages und seit 1903 sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter, wurde D. zum parlamentarischen Lehrmeister der aufstrebenden Politikergeneration der Sozialdemokratie. Als einer der prominentesten mehrheitssozialistischen Politiker war D. entscheidend an der Formulierung der Kriegspolitik seiner Partei beteiligt. Im Oktober 1918 zum Unterstaatssekretär des Auswärtigen Amts ernannt, wurde D. im Februar 1919 der erste Präsident der Weimarer Nationalversammlung, anschließend Minister ohne Portefeuille im Kabinett Scheidemann, Nachfolger von Hugo Preuß als Reichsminister des Innern (Juni-Oktober 1919) und erneut Minister ohne Portefeuille im 1. Kabinett Hermann Müller. 1922 zum Bevollmächtigten des Reiches in Hessen ernannt, lehrte D. von 1923 bis zu seiner Obersiedlung nach Berlin 1927 Politik an der TH in Darmstadt. Als bedeutendster sozialdemokratischer Agrarpolitiker, als Führer des reformistischen Flügels der Vorkriegs-SPD und als einer der maßgebenden Politiker an allen Nahtstellen der Parteientwicklung von 1894 bis 1920 ist D. eine Persönlichkeit von zentraler Bedeutung für die Geschichte der politischen Arbeiterbewegung Deutschlands. - Dr. oec. publ. honoris causa (München).

  • Werke

    Weitere W Zweck u. Mittel e. einheitl. Organisation d. dt. Studentenschaft, 1888;
    Referentenführer, 1907, ⁸1947;
    Sozialdemokratie u. Vaterlandsverteidigung, 1915;
    Die Sozialdemokratie im Weltkrieg, 1915;
    Wer trägt d. Schuld am Krieg?, 1917;
    Die Siedlungsgesetzgebung, 1921;
    Um d. Fahne d. Dt. Republik, 1921, ²1926;
    Die Befriedung Europas, 1926;
    Aus Dtld.s schwerster Zeit, Schrr. u. Reden a. d. J. 1914-19, 1927.

  • Literatur

    K. Hildenbrand, in: Sozialist. Mhh. 1, 1931, S. 28 ff.;
    E. Bernstein, ebd., S. 30 f.;
    Rhdb. (P).

  • Porträts

    Hschn. v. O. Clevé-Klebert.

  • Autor/in

    Gerhard A. Ritter
  • Zitierweise

    Ritter, Gerhard A., "David, Eduard Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 535 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116037288.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA