Lebensdaten
1832 – 1891
Geburtsort
Danzig
Sterbeort
Schettnienen
Beruf/Funktion
preußischer Kriegsminister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 143746324 | OGND | VIAF: 98831343
Namensvarianten
  • Bronsart von Schellendorf, Paul Leopold Eduard Heinrich Anton
  • Bronsart von Schellendorf, Paul
  • Bronsart von Schellendorf, Paul Leopold Eduard Heinrich Anton
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Zitierweise

Bronsart von Schellendorf, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd143746324.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Hans s. (1), Walter (1833–1914), Dr. jur. h. c., preußischer General und 1893-96 Kriegsminister, verdient um die Ausrüstung der Armee, trat zurüde, weil er die Reform des Militär-Strafprozeßrechts gegen das Militärkabinett nicht durchsetzen konnte;
    Berlin 1853 Rosalie (1833–1913), T des Geheimen Hofkammerrats Heinrich Schmidt und der Rosalie von Knobelsdorff;
    3 S, 1 T, u. a. Friedrich (1864 - nach 1942), preußischer General, Mitglied der Militärmission für die Türkei und Chef des Generalstabes des türkischen Feldheeres, Marie (⚭ Ferdinand von Stülpnagel, 1842–1912, preußischer General).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums zu Danzig und der Erziehung im Kadettenkorps wurde B. 1849 Leutnant im Garde-Grenadierregiment Nr. 2. 1855-58 besuchte er die Allgemeine Kriegsschule und wurde 1861 Hauptmann im Großen Generalstab und dann im Generalstab des II. Armeekorps. Er nahm 1866 an der Schlacht bei Königgrätz teil und als Chef der Operations-Abteilung im Großen Hauptquartier 1870/71 an einer Reihe von Schlachten sowie an der Belagerung von Paris. 1881 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Im März 1883 wurde B. zum preußischen Staats- und Kriegsminister ernannt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, General von Kameke, zeigte er sich bereit, „jedem Versuch, die Rechte der Krone zu gefährden, sowie dem Streben parlamentarischer Parteien, irgendwelchen Einfluß auf die Kommandogewalt zu gewinnen, mit Ernst und Bestimmtheit entgegenzutreten“ (Tagebucheintragung, zitiert bei F. von Bronsart). Er hatte maßgeblichen Anteil an der Durchführung der Wehrvorlage von 1887/88 und brachte umfassende Organisationen im Heer, zahlreiche Bewaffnungsfragen (Verbesserung der Bewaffnung von Infanterie und Artillerie) und Verordnungen sowie Dienstvorschriften zum Abschluß, z. B. den Entwurf zur Felddienstordnung. In seinen Verantwortungsbereich fallen die Erhöhung der Friedensstärke des Heeres und die Verlängerung der Landwehr- und Landsturmpflicht sowie der Ausbau des Eisenbahnnetzes. - 1889 wurde B. auf eigenen Wunsch aus seiner Stellung als Kriegsminister entlassen. Er übernahm als Kommandierender General das I. Armeekorps.

  • Werke

    Der Dienst d. Gen.stabes, 1875–76, ⁴1905;
    Die Gefechtsübungen d. Infanterie auf d. Exerzierplatze, 1882;
    Betrachtungen üb. eine zeitgenöss. Fechtweise d. Infanterie, 1891;
    Ein Rüdckblick auf d. „Takt. Rückblicke“ u. Entgegnung auf d. Schr. „Üb. d. preuß. Infanterie 1869“, 1870;
    Geh. Kriegstageb. 1870-1871, hrsg. v. P. Rassow, 1954 (wichtig f. d. Verhältnis zw. polit. u. militär. Führung).

  • Literatur

    F. v. Bronsart, Der alte Kaiser u. sein Kriegsminister v. B., in: HV 31, 1937/38;
    Hdb. d. neuzeitl. Wehrwiss. I, 1936;
    Priesdorff VIII, S. 416-23 (P);
    E. v. d. Ölsnitz, in: Altpreuß. Biogr. I, (L). -Zu B Walter: Priesdorff VIII, S. 423-29 (P);
    DBJ I (Totenliste 1914, L);
    E. v. d. Ölsnitz, in: Altpreuß. Biogr. I.

  • Porträts

    Holzschnitte in: Daheim 1894, Beilage Nr. 8;
    LIZ 80, 1883, S. 249, 101, 1893, S. 522.

  • Autor/in

    Walter Bußmann
  • Zitierweise

    Bußmann, Walter, "Bronsart von Schellendorf, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 636-637 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd143746324.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA