Lebensdaten
1887 – 1949
Geburtsort
Gleiwitz
Sterbeort
Buenos Aires
Beruf/Funktion
Metallkaufmann
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 141800658 | OGND | VIAF: 153193320
Namensvarianten
  • Lustig, Rudolf
  • Lustig, Rudolph

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Zitierweise

Lustig, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd141800658.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eugen (1856–1929), Justizrat u. Notar, Syndikus bedeutender Industrieunternehmen u. Berater schles. Magnaten, beteiligt an d. Gründung d. Oberschles. Drahtindustrie AG (1887) u. d. Erweiterung d. Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs-AG, 1885-1919 Stadtverordneter in G., Abgeordneter im schles. Provinziallandtag, Vorsteher d. Repräsentantenkollegiums d. Synagogengemeinde, S d. Getreidehändlers, Posthalters u. Spediteurs Daniel (1825–1907) in G. u. d. Friederike Altmann; M Klara (1864–1917), T d. Weinhändlers Simon Troplowitz (1831–1907) in G. u. d. Ida Theresia Cohn;
    Ov Ernst (1858–93), Bankprokurist in G.;
    B Wilhelm (1886–1960), Rechtsanwalt u. Notar in G., emigrierte 1938 nach Südamerika, Versicherungsagent in Buenos Aires (s. BHdE I);
    Vt Oscar (1863–1918), Mitinh. d. Fa. Baiersdorf in Hamburg; entfernter Verwandter Leo (s. 1);
    - ⚭ Maria Teresa Carlazzo ( 1946); kinderlos;
    N (S d. Wilhelm) Ernst (* 1921), Chemiker, Abt.-Leiter d. Ges. f. Biotechn. Forschung in Braunschweig bis 1966.

  • Biographie

    L. absolvierte eine kaufmännische Lehre bei der Hamburger Exportfirma Theiner & Janowitzer, in deren mexikan. Filiale er seit 1908 tätig war. 1911 ging er zur Metallgesellschaft in Frankfurt a. M. und 1913 zu der unter Beteiligung der Metallgesellschaft gegründeten Ore Trading Comp. Ltd., für die er bis 1918 als Metall- und Erzeinkäufer wirkte. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurden auf Druck der Siegermächte die deutschen Angestellten aus der Gesellschaft gedrängt. L. errichtete nun eine eigene Handelsfirma in Santiago de Chile, an der sich 1920 die Metallgesellschaft als stille Gesellschafterin beteiligte. 1923-35 war L. Generalvertreter der zum Gutehoffnungshütte-Konzern (GHH) gehörenden Firma Ferrostaal für ganz Südamerika. Es gelang ihm u. a., den peruan. Markt für Lokomotiven von Henschel zu öffnen. Bis 1935 leitete er auch – trotz des NS-Regimes – die Geschäfte der GHH in Kolumbien (u. a. Beteiligung an der Schiffahrtsgesellschaft „Nasintrans“), ehe er, wegen der Verhältnisse in Deutschland und der Kritik auslandsdeutscher Geschäftspartner, die Tätigkeit für die GHH beendete. Bei der Vorbereitung des deutsch-argentin. Handelsvertrages vom 28.9.1934 war L. maßgeblich beteiligt. 1935 gründete er die Zweigstelle der zum Hochschildt-Konzern gehörenden South American Mining Company in Buenos Aires. Später gehörte er dem Direktorium der aus dieser Gesellschaft hervorgegangenen Firma Compania Sudamericana de Industria y Commercio S. A. „Insud“ an, aus dem er 1948 ausschied. Seit Anfang 1949 war er Direktor der South American Mining Company.|

  • Auszeichnungen

    In Buenos Aires war L. 1933 Mitbegründer des jüd. Hilfsvereins, seit 1937 auch Präsident der jüd. Kultusgemeinschaft. Er unterstützte die Pestalozzi-Schule in Buenos Aires und|das deutsche Krankenhaus in Santiago de Chile.

  • Quellen

    Qu.: Hist. Archiv d. Metallges. u. d. GHH; Mitt. d. Fam.

  • Literatur

    zu 1) u. 2) E. G. Lowenthal, Juden In Preußen, Biogr. Verz., 1981.

  • Autor/in

    Lars U. Scholl
  • Zitierweise

    Scholl, Lars U., "Lustig, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 537-538 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd141800658.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA