Lebensdaten
1771 – 1835
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
preußischer Generalleutnant ; Artillerieinspekteur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 140141723 | OGND | VIAF: 103441556
Namensvarianten
  • Braun, Johann Karl Ludwig
  • Braun, Karl Ludwig
  • Braun, Johann Karl Ludwig
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Zitierweise

Braun, Karl Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140141723.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Gottfried ( 1778), Hof- und Kammergerichtsadvokat in Berlin, Kriegs- und Domänenrat, Syndikus der Kurmärkischen Ritterschaft, S des Johann, Tuchbereiter und Schleifer am königlichen Lagerhaus in Berlin;
    M Antoinette Amalie (1745–1833, wiederverheiratete von Weiher), T des Regierungsquartiermeisters Joachim Christoph Witte und der Dor. Sophie Ebersbach;
    1) Potsdam 1800 (geschieden 1813) Karoline Auguste Henr. (1783–1824), T des Obersten Johann Heinrich von Schlichen, 2) Breslau 1813 Johann Maria Amalie Marg. (1784–1833), T des Johann Andreas Christian Michelsen (1749–97), Professor der Mathematik am Grauen Kloster in Berlin, Leonhard Eulers „Introductio in analysim infinitorum“ wurde von ihm übersetzt (6 Bände, 1788-1793);
    5 S, 4 T, u. a. Rosa Berta Math. (1806–82, Georg August Eduard von Kunowski, 1795–1870, preußischer General der Infanterie), Lebrecht Johann Ernst von Braun (seit 1871, 1816-91), preußischer General.

  • Biographie

    B. zeichnete sich in dem Feldzug gegen Frankreich (1792–94), 1806 bei Jena, 1807 bei der Verteidigung von Danzig und 1813-15 u. a. bei Großgörschen, Bautzen, Leipzig und Paris aus, jedoch liegt seine Bedeutung vor allem in der Reorganisation der preußischen Artillerie. Schon um die Jahrhundertwende nahm er als Schüler Scharnhorsts an dessen Versuchen über die Wirkung der Feldartillerie teil und entwarf das Exerzierreglement, das die Grundlage für das Artilleriereglement von 1812 wurde. Nach dem Tilsiter Frieden und während der Freiheitskriege bemühte er sich nicht nur erfolgreich um den Wiederaufbau der Artilleriewaffe, sondern auch um den der Infanterie, er gehörte zu den vertrauten Mitarbeitern von Scharnhorst und Gneisenau. B. galt als tüchtigster preußischer Artillerieoffizier seiner Zeit, er war schließlich Artillerieinspekteur und zuletzt mit Rücksicht auf seine Gesundheit Generalinspekteur der Gewehr- und Pulverfabriken und der Geschützgießereien.

  • Literatur

    ADB III: Priesdorff IV, S. 127-32 (L, P). - Zu Gg. Aug. Ed. v. Kunowski:
    Priesdorff VI, S. 420 bis 423 (P);zu Lebrecht Joh. Ernst v. B.:
    Priesdorff VIII, S. 272 f. (P);zu J. A. Ch. Michelsen:
    ADB XXI.

  • Autor/in

    Redaktion
  • Zitierweise

    Redaktion, "Braun, Karl Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 552 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140141723.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Braun: Johann Karl Ludwig B., geb. 18. April 1771 in Berlin, 5. Sept. 1835; sein Vater war Kriegs- und Domänenrath. Nachdem B. das Joachimsthal’sche Gymnasium besucht, trat er 1788 als Bombardier in die Artillerie ein und wurde 1792 Second-Lieutenant. Er nahm während der Feldzüge am Rhein an der Belagerung von Mainz und an dem Bombardement von Landau Theil und gehörte nach dem Frieden zu dem kleinen Kreise von Schülern, die Scharnhorst in Berlin um sich versammelte. 1799 wurde er Adjutant des Commandeurs der reitenden Artillerie und entwarf das Exercier-Reglement für sie, welches die Grundlage des Reglements von 1812 für die gesammte Artillerie wurde, bei dessen Ausarbeitung er ebenfalls betheiligt war. 1804 wurde er zum Adjutanten des Inspecteurs der Artillerie ernannt und trat 1806 bei Ausbruch des Krieges in Rüchel's Generalstab. 1807 war er Adjutant des Gouverneurs von Danzig, wurde mit Aufträgen desselben außerhalb der Festung entsandt und gefangen genommen. Nach dem Frieden wurde er im Generalstab, dann als Major in der dritten Artillerie-Brigade angestellt, deren Organisation ihm übertragen wurde. 1811 wurde er Inspecteur der Artillerie- und Waffenwerkstätte, 1813 beim Beginn des Krieges als Oberstlieutenant an die Spitze der Artillerie in Blücher's Corps gestellt. Während des Waffenstillstandes leitete er die Armirung der schlesischen Festungen und seine Umsicht und Energie fanden die höchste Anerkennung Gneisenau's (vgl. Pertz, Leben Gneisenau's). Bei Culm, Leipzig und in den Schlachten des J. 1814 führte er, Oberst geworden, die Artillerie des Kleist’schen Corps, 1815 als Generalmajor die des Bülow’schen Corps, immer mit derselben Auszeichnung. 1816 entwarf er unter Leitung seines Chefs des Prinzen August die neue Organisation der Artillerie, wurde dann Inspecteur der dritten, 1824 der ersten Artillerie-Inspection und Präses verschiedener Commissionen in Berlin. 1825 zum Generallieutenant ernannt, wurde er 1832 General-Inspecteur der Geschütz- und Waffenfabrikation. — B. war ein Mann von scharfem Verstande, gründlicher Bildung und einer vorwiegend praktischen Richtung. Seine Energie und sein unermüdlicher Fleiß bewährten sich bei den vielfachen reorganisatorischen Arbeiten, die er zu leiten hatte; er gehört zu den Offizieren, die sich die größten Verdienste um die Entwicklung der Artillerie ihrer Zeit erworben haben.

    • Literatur

      Preuß. Staatszeit. 1835 Nr. 283.

  • Autor/in

    v. Meerheimb.
  • Zitierweise

    Meerheimb, von, "Braun, Karl Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 267 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140141723.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA