Lebensdaten
1899 – 1960
Geburtsort
Halbendorf Kreis Striegau (Niederschlesien)
Sterbeort
Stuttgart-Hohenheim
Beruf/Funktion
Agrikulturchemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 140046275 | OGND | VIAF: 103358067
Namensvarianten
  • Maiwald, Kurt
  • Maiwald, Curt

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Zitierweise

Maiwald, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd140046275.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1870–1954), Lehrer, dann Rektor, S d. Grubensteigers August u. d. Christiane Thäuser;
    M Anna Niepelt (1878–1965) aus H.;
    1933 Lieselotte (1906–63), T d. Sanitätsrats Dr. med. Robert Saniter u. d. Elisabeth Bruns;
    1 S, 3 T.

  • Biographie

    M. legte 1918 an der Oberrealschule in Breslau die Reifeprüfung ab. Es schlossen sich ein halbjähriger Militärdienst sowie nach Kriegsende eine zweijährige Lehre auf verschiedenen landwirtschaftlichen Gütern Schlesiens an. 1920 immatrikulierte sich M. an der Univ. Breslau für das Studium der Naturwissenschaften und der Landwirtschaft. Nach sechs Semestern wurde er zum Dr. phil. promoviert, wobei die Agrikulturchemie sein Hauptfach war; 1924 folgte das Staatsexamen zum Diplom-Landwirt. Als Assistent des Instituts für Wirtschaftslehre des Landbaus führte M. noch im selben Jahr bodenkundliche Untersuchungen in Mittelitalien durch, ehe er sich 1925/26 an der Cornell University in Ithaca (USA) aufhielt. Sein besonderes Interesse galt während dieser Zeit den landwirtschaftlichen Versuchsstationen, von denen er viele in 12 US-Bundesstaaten besichtigen konnte. Nach Europa zurückgekehrt, habilitierte sich M. 1928 bei dem Agrikulturchemiker Paul Ehrenberg in Breslau mit einer Arbeit über die Pufferung karbonatarmer Böden. Zur Abrundung seiner naturwissenschaftlichen Studien besuchte er anschließend für zwei Semester die Univ. Göttingen, auch unternahm er verschiedene Auslandsreisen (Dänemark, Österreich, Rußland), um sich seit 1930 verstärkt seiner Privatdozentur für Agrikulturchemie an der Univ. Breslau zu widmen. Die während dieser Zeit erschienenen international vergleichenden Studien M.s machten ihn in Fachkreisen so bekannt, daß er 1932 als Nachfolger Margarethe v. Wrangells auf die Stelle des Professors und Direktors des Instituts für Pflanzenernährung und Bodenbiologie an die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim berufen wurde. M.s frühe Arbeiten in Hohenheim galten vor allem der Lagerung und Wirkung des Stalldüngers, doch beschäftigte er sich auch mit Problemen des Handelsdüngers und der Bodenkunde. So analysierte er zusammen mit seinen Mitarbeitern die Eigenschaften verschiedener südwestdeutscher Ackerböden. Die bei diesen Forschungen gewonnenen Erfahrungen hatten zur Folge, daß M. unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg als Spezialist für Düngemittel von der Zweizonenverwaltung für Ernährung und Landwirtschaft eingesetzt wurde; 1949/50 reiste er als Berater der ägypt. Regierung nach Kairo. Wieder in Deutschland, arbeitete M. vorrangig an einer Stickstoffbilanz der Kulturpflanzen. Zentrales Problem der Studien war, ob der gasförmige Stickstoff der Luft direkt oder erst durch Mikroorganismen verwertet wird.

    1955/56 weilte M. als Gastprofessor erneut in Ägypten. In Heliopolis bot sich ihm die Möglichkeit, seine Erfahrungen auf dem Gebiet der Düngerwirtschaft unter anderen klimatischen Bedingungen zu prüfen. In seinen Arbeiten erforschte M. die vielfältigen Wirkungen sowie die Lagerungsmöglichkeiten von Düngern und machte sich damit in hervorragender Weise um die moderne Düngerlehre verdient.

  • Werke

    Wirkung hoher Nährstoffgaben auf d. Assimilationsapparat, in: Zs. f. angew. Botanik 5, 1923, S. 33;
    Agrikulturchem. Übungen, I. T.: Methodik d. Analyse, 1926 (mit E. Ungerer);
    Agrikulturchemie u. Landwirtsch. Versuchswesen in d. Vereinigten Staaten v. Nordamerika, in: Fortschritte d. Landwirtsch. 2, 1927, S. 90;
    Unterss. z. Bestimmung u. Deutung d. Puffervermögens karbonatarmer Böden, in: Kolloidchem. Beihefte 27, 1928, S. 251-346;
    Einfluß d. Düngung auf d. Qualität b. Kartoffeln u. Rüben, in: Der Forschungsdienst, Sonder-H. 8, 1938, S. 264-66, u. ebd., Sonder-H. 16, 1941, S. 152-63;
    Stand d. stoffl. Unters. u. Bewertung d. Stalldüngers, in: Landwirtsch. Forschungen, Sonder-H. 6, 1955;
    Unser Düngungssystem u. d. Ernährungsforschung, in: III. Weltkongreß f. Düngungsfragen, 1957.

  • Literatur

    Mitt. d. Dt. Landwirtsch.-Ges. 1959, Nr. 38, S. 1122;
    Württ. Wbl. f. Landwirtsch., 1960, Nr. 8, S. 359;
    Rede d. Rektors W. Brouwer anläßl. d. ak. Trauerfeier am 25.2.1960 in Hohenheim, in: Mitt. d. Hohenheimer Hochschulbundes, 1960;
    E. Klein, Die ak. Lehrer d. Univ. Hohenheim (Landwirtsch. Hochschule) 1818-1968, 1968, S. 93;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1961. -
    Eigene Archivstud.

  • Porträts

    Univ.archiv Hohenheim.

  • Autor/in

    Klaus Herrmann
  • Zitierweise

    Herrmann, Klaus, "Maiwald, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 715-716 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd140046275.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA