Lebensdaten
1904 – 1985
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Neustadt/Weinstraße
Beruf/Funktion
Byzantinist ; Archivar
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13984564X | OGND | VIAF: 2575074
Namensvarianten
  • Ohnsorge, Werner
  • Strauch, Wilhelm

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Ohnsorge, Werner, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13984564X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor (1852–1911), Senatspräs. am Oberlandesger. in D., S d. Ferdinand (1817–77) u. d. Friedericka Heitemann (1825–1901);
    M Elisabeth (1862–1904), T d. Ernst Staude (1817–79) u. d. Henriette Schiemenz (1825–1921);
    Essen-Rüttenscheid 1934 Margarete (* 1908), T d. Friedrich Hahn (1873–1942), Ober-Ing. b. Krupp in Essen, u. d. Marie N. N. (1880–1963);
    2 S Ulrich (* 1939), Dr. rer. nat., Chemiker b. BASF in Ludwigshafen, Wolfhelm (* 1941), Dipl.-Ing., Physiker b. Siemens in München.

  • Biographie

    O. wuchs, früh verwaist, in der Familie eines Onkels in Friedrichshagen b. Berlin auf. Nach dem Besuch des dortigen Realgymnasiums inskribierte er sich 1922 an der Univ. Berlin für die Fächer Klassische Philologie und Geschichte. Werner Jaeger, Eduard Meyer, Friedrich Meinecke, vor allem aber Albert Brackmann (1871–1952) zogen O. in ihren Bann. Brackmann regte die Dissertation „Die Legaten Alexanders III. im ersten Jahrzehnt seines Pontifikats 1159-1169“ (1927, gedr. 1928, Nachdr. 1965) an. Sie bildete eine ideale Voraussetzung für die Mitarbeit an den von Paul Kehr betreuten Regesta pontificum Romanorum, namentlich der Abteilung Germania Pontificia (1926–35). Brackmann, mittlerweile Generaldirektor der Preuß. Staatsarchive, ebnete O. den Weg in das von ihm begründete Institut für Archivwissenschaft und geschichtswissenschaftliche Forschung (1930). Nach Abschluß seiner Ausbildung am Preuß. Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem trat O. 1932 in den preuß. Archivdienst ein (1935 Staatsarchivrat). 1938 wechselte er zum Sächs. Hauptstaatsarchiv Dresden. Der Krieg verhinderte den Abschluß des Habilitationsverfahrens an der Univ. Leipzig, wo O. im Febr. 1945 der Phil. Fakultät seine Studie „Das Zweikaiserproblem im frühen Mittelalter“ (1947) vorlegte. In der Bombennacht vom 13./14.2.1945 verlor O. in Dresden seine gesamte Bibliothek und Habe. Nach Kriegsende brachte er sich und seine Familie in Wernigerode als Hilfsarbeiter und Nachtwächter durch, ehe er auf Empfehlung Brackmanns 1947 in den niedersächs. Archivdienst eintreten konnte. Hier ordnete er namentlich die durch Krieg und Hochwasser (Febr. 1946) verwüsteten Bestände aus dem Raum Lüneburg. Seit 1959 nahm er einen Lehrauftrag an der Univ. Hamburg für byzantin. Geschichte wahr (1961 Honorarprofessor).

    Der Schwerpunkt von O.s Forschungen bildete die Erhellung der Beziehungen zwischen dem mittelalterlichen röm.-deutschen und dem byzantin. Kaisertum. Entscheidende Anregungen hierzu erhielt O. durch die 1924-32 erschienenen Regesten der Kaiserurkunden des Oström. Reichs über die Zeit 565-1204, welche Franz Dölger unter der Ägide von August Heisenberg und Eduard Schwartz bearbeitete. O.s vielfältige Studien zu Fragen der politischen und kulturellen Kontakte zwischen westlichem Kaisertum und Byzanz fanden in überarbeiteter Fassung Eingang in die Aufsatzsammlungen „Abendland und Byzanz“ (1958, Neudr. 1963, ³1979), „Konstantinopel und der Okzident“ (1966) und „Ost-Rom und der Westen“, (1983). Seine Veröffentlichungen können wegen ihrer methodischen Anregungen bleibende Bedeutung beanspruchen.|

  • Auszeichnungen

    ao. Mitgl. d. Hist. Komm. b. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1946);
    Mitgl. d. Arbeitsgemeinschaft z. Förderung d. byzantin. Stud. in Dtld.

  • Werke

    Weitere W Zweihundert J. Gesch. d. kgl. Bibl. zu Hannover (1665–1868), 1962. – Btrr. u. Aufss. in: Reallex. d. Byzantinistik;
    Neues Archiv f. Sächs. Gesch.;
    Bll. f. Dt. Landesgesch.;
    Münchner Hist. Jb.;
    Niedersächs. Jb. f. Landesgesch.;
    Hann. Gesch.bll.;
    DA;
    Byzantinist. Zs.;
    Braunschweig. Jb.;
    Archiv f. Diplomatik.

  • Literatur

    Ch. Gieschen, in: Niedersächs. Jb. f. Landesgesch. 60, 1988, S. 481-84;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41-86;
    Répertoire des médiévistes, ⁵1979.

  • Autor/in

    Peter Wirth
  • Zitierweise

    Wirth, Peter, "Ohnsorge, Werner" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 496 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13984564X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA