Lebensdaten
1799 – 1882
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Baptistenprediger
Konfession
andere
Normdaten
GND: 139654941 | OGND | VIAF: 102517508
Namensvarianten
  • Lehmann, Gottfried Wilhelm
  • Lehmann, G. W.
  • Lehmann, Gottfried W.

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Zitierweise

Lehmann, Gottfried Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139654941.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottfried Arnold (1766–1819), Kupferstecher in B., S d. Gottfried Wilhelm u. d. Katharina Margarete Frantzen;
    M Therese (1770–1823), T d. Joh. Baptist Hirschmann (* 1738), Porträtmaler in Bamberg (s. ThB);
    1) Berlin 1827 Eleonora (1794–1844), T d. Joh. Christian Eichner; 2) ebd. 1848 Pauline (1821–1903), T d. Ernst Phil. Ferdinand Handwerk;
    4 S, 3 T, u. a. Joseph (1832–1907), theol. Lehrer am Predigerseminar d. Baptisten in H., Vf. d. „Gesch. d. dt. Baptisten“ (2 Bde., 1896/1900).

  • Biographie

    L. besuchte seit 1819 die Berliner Akademie der Künste als Schüler von Joh. Gottfr. Schadow und wurde Kupferstecher und Lithograph. Seine religiöse Heimat bildeten die Kreise der Berliner Erweckungsbewegung um Johs. Jänicke von der Böhm.-luth. Bethlehemsgemeinde und Bischof Anders von der Herrnhuter Brüdergemeine. In ihren Aktivitäten nahm L. rege Anteil: Er arbeitete in der „Gesellschaft christliche Freunde zur Verbreitung von Erbauungsschriften“ (Samuel Elsner) mit, war Sekretär des Mäßigkeitsvereins des Arztes Prof. F. W. G. Kranichfeld und soll Johs. Goßner die ersten Missionskandidaten zugeführt haben. 1837 empfing er durch Joh. Gerh. Oncken nach baptistischem Ritus die Taufe durch Untertauchen und widmete sich seitdem der damit entstehenden ersten Baptistengemeinde in Preußen, deren Vorsteher und Prediger er zeitlebens war. Seine Bedeutung für die Entwicklung dieser in Deutschland jungen Glaubensgemeinschaft blieb nicht auf Berlin beschränkt. L. gehört zu den Mitverfassern der Schrift „Glaubensbekenntnis und Verfassung der Gemeinden getaufter Christen, gewöhnlich Baptisten genannt“ (1847), wobei er gegenüber dem calvinistisch geprägten Oncken in der Frage der Taufund Abendmahlslehre seinen mehr luth.-pietist. Standpunkt nicht durchsetzen konnte. L. faßte 1848 die Baptistengemeinden Preußens zu einer „Vereinigung“ zusammen (seit 1849 Teil des Bundes der Baptistengemeinden) und bemühte sich um die rechtliche Anerkennung der von Seiten der Staatskirche umstrittenen und verfolgten Gemeinden, die, trotz vielfacher Fürsprache u. a. des preuß. Gesandten in London, Karl Josias Frhr. v. Bunsen, erst 1875 für Berlin (und erst 1930 für ganz Preußen) erfolgte. 1852 betrieb L. gemeinsam mit Ed. Kuntze, Pastor an der St. Elisabethkirche, die Gründung eines deutschen Zweiges des Ev. Bundes (der nachmaligen Ev. Allianz), auf dessen internationaler Berliner Konferenz von 1857 L. die Entstehung von Freikirchen angelsächs. Ursprungs in Deutschland mit dem Hinweis auf die Situation der entkirchlichten Massen zu begründen suchte. Gegenüber dem Kultusminister von Bethmann-Hollweg gab er sich 1858 als Anhänger des urkirchlichen „Primitivismus“ zu erkennen.

  • Werke

    Die Irvingianer, 1853;
    Gesch. d. Gemeinde getaufter Christen (Baptisten) in Dtld. u. angrenzenden Ländern seit d. J. 1834, 1869 (fortges. in: Der Zionsbote 14, 1878).

  • Literatur

    J. Lehmann, Lb. v. G. W. L., 1887;
    H. Luckey, G. W. L. u. d. Entstehung e. dt. Freikirche, 1939 (P);
    E. Beyreuther, Der Weg d. Ev. Allianz in Dtld., 1969;
    ThB;
    RGG³;
    Ev. Gemeindelex. 1978.

  • Autor/in

    Günter Balders
  • Zitierweise

    Balders, Günter, "Lehmann, Gottfried Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 79-80 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139654941.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA