Lebensdaten
1813 – 1883
Geburtsort
Darmstadt
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
hessischer Münzwardein
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139255206 | OGND | VIAF: 100544262
Namensvarianten
  • Roessler, Friedrich Ernst

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Roessler, Friedrich Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139255206.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Hector (1779–1863), Univ.mechanikus, ghzgl. hess. Münzmeister u. Münzrat in D., S d. Johann Peter (1733–1806), Hofdreher in D., u. d. Marie Margarethe Schwarz (17431827), aus Butzbach;
    M Karoline Friederike (1787–1833), aus Gießen, T d. Johann Olf, Geh. Kanzleidiener in Gießen, u. d. Anna Katharine Claussecker;
    6 Geschw u. a. Hector (1806–75), 1836 Sekr. d. Landesgewerbever., 1856 Oberbaurat f. d. Berg-, Hütten-, Salinen- u. Eichwesen in d. ghzgl. hess. Oberbaudirektion, 1863 Geh. Oberbaurat, 1864 ghzgl. hess. Münzmeister, Geh. Bergrat (s. Hess. Biogrr. I, 1918, S. 328-30), Ludwig Karl (1811–73), k. k. Hptm.;
    Frankfurt/M. 1841 Marie Caroline Andreae-Willemer (1821–1906), T d. Johann Andreae (1780–1850), Kaufm. in F., u. d. Eleonore Maximiliane Willemer (1792–1871);
    8 S (1 früh †) Hector (1842–1915), Chemiker in F., Heinrich (s. 2), Chemiker, Julius (1848–1913), Kaufm. in F., seit 1887 in Berlin, Philipp Bernhard (1849–1920), Kaufm. in Berlin, Ludwig (Louis) (1850–1910), Kaufm. in Wien, Franz Xaver (1856–1926), Chemiker in Berlin, seit 1882 i. A. d. „Dt. Gold- u. Silberscheideanstalt“ in New York, Abraham Robert (1863–1945), Baumeister in Halle/Saale, Münster (Westfalen), Königsberg (Ostpr.), Dirschau, Graudenz, Magdeburg, Stade u. Potsdam, 3 T (1 früh †);
    E Fritz (Johann Friedrich) (1870–1937), Dr. phil., Chemiker, Vorstandsmitgl. d. „Dt. Gold- u. Silber-Scheideanstalt“, später Aufsichtsratsvors., Stadtrat, Dr. rer. pol. h. c., Walter (1891–1947), Kaufm., offener Gesellschafter d. „Louis Roessler GmbH“, Wien, später Dir. d. Degussa-Niederlassung ebd., Friedrich (Fritz) (1896–1970), Dr.-Ing., Chemiker, Betriebsleiter b. d. „Dt. Gold- u. Silber-Scheideanstalt“, Frankfurt/O., dann Bodenfelde, Hector (1909–41), Dr. iur., Dir., stellv. Vorstandsmitgl. d. „Dt. Gold- u. Silber-Scheideanstalt“ (s. Wenzel), Ernst (1914–54), Dr.-Ing., Chemiker, Vorstandsmitgl. d. „Dt. Gold- u. Silber-Scheideanstalt“.

  • Biographie

    R. erhielt seine Ausbildung zunächst beim Vater in der mechanischen Werkstatt der Darmstädter Münze, hörte dann Vorlesungen an der Polytechnischen Hochschule in München, absolvierte an der dortigen Münze ein Praktikum und besuchte die Münzprägestätten in Wien, Stuttgart und Karlsruhe. 1834 kehrte er nach Darmstadt zurück und arbeitete in der väterlichen Werkstatt. Mit dem 1838 beschlossenen Neubau der Frankfurter Münze, die erstmals auch eine Edelmetallscheideanstalt erhalten sollte, wurde R. auf Vorschlag seines Vaters zunächst für zwei Jahre als provisorischer Münzbeamter für Bauaufsicht und Einrichtung eingestellt und dann aufgrund seiner Leistungen unter der Auflage, das Frankfurter Bürgerrecht zu erwerben, 1841 zum ersten Münzbeamten und Münzwardein der Frankfurter Münze ernannt. Bei dem folgenden Auftrag zum Bau und Einrichtung einer Edelmetallscheiderei im Gebäude der städtischen Münze nutzte R. den neuesten Stand der Technik. Auf Beschluß des Senats wurde ihm die Scheiderei zum eigenen Betrieb vermietet und 1843 als Privatunternehmen eröffnet. Mit der Annexion Frankfurts 1866 und der Umwandlung der Münze in eine preuß. Behörde erwarb R. die bis dahin nur gepachtete Scheiderei für seine Söhne Hector und Heinrich (s. 2), die sie zum 1.1.1868 unter dem Namen „Friedrich Roessler Söhne“ neu eröffneten, und behielt selbst das Amt des Münzwardeins, das er bis 1873 ausübte.

    R. befaßte sich stets auch mit der Verarbeitung der Nebenprodukte, die bei der damals gebräuchlichen Schwefelsäurescheidung von Edelmetallen anfielen. Als dafür der Platz in der Münze nicht mehr ausreichte, errichtete er 1860 in unmittelbarer Nähe ein chemisch-technisches Labor, das seit 1863 sein ältester Sohn Hector unter dem Namen „Hector Roessler Chemisch-technisches Laboratorium“ übernahm. Als 1866 im Zuge der Trennung von Münze und Scheiderei letztere in diese Räume verlegt wurde, errichtete Hector für einen Betrieb an der Frankfurter Gutleutstraße einen Neubau. 1873 ging diese Firma zusammen mit dem Unternehmen „Friedrich Roessler Söhne“ in der AGDt. Gold- und Silber-Scheideanstalt“ auf. Die technische Perfektion und Leistungsfähigkeit der Scheiderei und das Vertrauen, das R. genoß, führten noch fünf Jahre nach der Übergabe an seine Söhne dazu, daß dem Unternehmen der größte Teil der Scheidung außer Kurs gesetzter Landesmünzen übertragen wurde, die mit der Gründung des Dt. Reiches und der Einführung der Mark als einheitlicher Währung anfiel.|

  • Auszeichnungen

    Vorstand d. Physikal. Ver. Frankfurt/M. (1848–50);
    Mitgl. d. Polytechn. Ges. Frankfurt/M. (1852–64);
    Mitgl. d. Frankfurter Chem. Ges. (1869–83);
    Ehrenmünze d. allg. dt. Ind.ausst. (1854).

  • Werke

    Praktische Anleitung z. galvan. Vergoldung u. Versilberung mit bes. Rücksicht auf d. Bereitung u. Anwendung d. v. Prof. Dr. Böttger empfohlenen Gold- u. Silbersolution, bearb. f. Metallarbeiter, 1842.

  • Literatur

    Im Zeichen v. Sonne u. Mond, Von d. Frankfurter Münzscheiderei z. Weltunternehmen Degussa AG, 1993, S. 15-44 (P);
    Frankfurter Biogr.

  • Porträts

    Ölgem., Kreidezeichnung u. Gipsrelief (Degussa AG, Frankfurt/M.).

  • Autor/in

    Christine Polzien
  • Zitierweise

    Polzien, Christine, "Roessler, Friedrich Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 745-746 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139255206.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA