Lebensdaten
1819 – 1885
Geburtsort
Ofen (heute Budapest)
Sterbeort
(Bad) Vöslau (Niederösterreich)
Beruf/Funktion
Spielkartenfabrikant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139175792 | OGND | VIAF: 100474868
Namensvarianten
  • Piatnik, Ferdinand

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Zitierweise

Piatnik, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139175792.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ignaz (1794–1873), Kämmerer d. Gf. Nadásdy;
    M Josefa Rauchenegger;
    1) N. N., Wwe d. Anton Moser (1784–1842), Spielkartenfabr. in W., 2) Johanna Grech ( 1896);
    3 S Ferdinand (II) (1857–1930), Vizepräs. d. Trabrennver. in W., Adolf (1859–1940), Rudolf (1865–1927), alle Spielkartenfabr;
    E Ferdinand (III) (1884–1967), Ludwig (1886–1967), Präs. d. Ver. d. Österreicher in Ungarn, Viktor (1902–92), Rudolf (1908–83), alle Spielkartenfabr.;
    Ur-E Ferdinand (IV) (* 1948), Ludwig (* 1931), beide Spielkartenfabr.

  • Biographie

    P. lernte die Kartenmalerei bei Johann Gravatz in Ofen, legte 1839 die Gesellenprüfung in Preßburg ab, begab sich auf Wanderschaft und trat dann in die 1824 gegründete Kartenmalerei des Anton Moser in Wien ein. P. heiratete dessen Witwe und übernahm 1843 den Betrieb. Er entwickelte mehrere sehr erfolgreiche Spielkartenprogramme, wie das Wiener Veduten-Tarock mit zeitgenössischen Straßenszenen und die sog. „Doppeldeutschen“ mit spiegelbildlich zueinanderstehenden Halbfiguren aus Schillers „Wilhelm Teil“. 1882 traten die beiden älteren Söhne Ferdinand und Adolf in die Firma ein, die deshalb die Bezeichnung „Ferdinand Piatnik & Söhne“ erhielt. Nach P.s Tod trat auch der dritte Sohn Rudolf in die Firma ein. Die neue Generation vollzog die Umstellung von der handwerklichen zur industriellen Produktion und verlegte diese 1891 in den damaligen Wiener Vorort Baumgarten. In der Folge erweiterten die Brüder das Unternehmen durch den Ankauf einer Spielkartenerzeugung in Budapest (1896), der Spielkartenfirmen „J. Glanz“ in Wien (1897) und „Ritter & Cie.“ in Prag (1899), sowie der „Österr. Spielkartenfabriksges.“ in Wien (1904), schließlich einer Papierfabrik in Ratschach. 1917 wurde das Unternehmen in eine AG mit Ferdinand als Präsidenten des Verwaltungsrates, 1939 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt mit der Bezeichnung „Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne“, die sie noch heute trägt. P.s Enkel Ferdinand wurde 1945 öffentlicher Verwalter, die Betriebe außerhalb Österreichs gingen jedoch verloren. 1995 wurde die Fabrik in das Eigentum der „Piatnik Unternehmensverwaltungs-GmbH“ übergeführt, deren Anteile die Familie hält.

  • Literatur

    F. Planer (Hg), Das Jb. d. Wiener Ges. 1928, o. J., S. 200, 1929, o. J., S. 476;
    R. Granichstaedten-Cerva, J. Mentschl u. G. Otruba, Altösterr. Unternehmer, 1969, S. 86 f.;
    H. Wohlrab, Penzing, Gesch. d. 14. Wiener Gde.bez. u. seiner alten Orte, 1985, S. 164 f.;
    P. Grätz. 165 J. Wiener Spielkartenfabrik Ferdinand Piatnik & Söhne, Eine hist. Betriebsanalyse, Dipl.arb. Wirtsch.univ. Wien, 1989, S. 19, 23;
    A. Jánoska u. F. Braun, Die Spielkartenfabrik Piatnik in Budapest u. ihre Nachfolger, 1992, S. 4 ff.;
    |ÖBL;
    Österr. Lex., II, 1995;
    Hist. Lex. Wien. |

  • Quellen

    Qu Wiener Stadt- u. Landesarchiv (Biogr. Slg.; Handelsregister/Finnenbuch Wien 7 HR A 6437a, FN 75.188x).

  • Autor/in

    Josef Mentschl
  • Zitierweise

    Mentschl, Josef, "Piatnik, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 405-406 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139175792.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA