Lebensdaten
um 1290 – 1351
Sterbeort
Grubenhagen
Beruf/Funktion
Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Grubenhagen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138743703 | OGND | VIAF: 90999337
Namensvarianten
  • Heinrich II.
  • Heinrich de Graecia
  • Heinrich II. von Braunschweig
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Zitierweise

Heinrich II. de Graecia, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138743703.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hzg. Heinrich I. v. B.-L.-G. ( 1322, s. NDB VIII);
    M Agnes, T d. Mgf. Albrecht v. Meißen ( 1314, s. NDB I);
    B Hzg. Ernst ( 1361) zu Osterode, Hzg. Wilhelm ( 1360) zu Herzberg;
    Schw Adelheid (Irene, 1324, Kaiser Andronikos III. v. Byzanz, 1341);
    - 1) um 1318 Jutta ( 1327), T d. Mgf. Heinrich I. v. Brandenburg ( 1318, s. NDB VIII), 2) Zypern 1330 Heilwig ( 1347/48), T d. Phil. v. Ibelin, Seneschall v. Jerusalem;
    3 S, 1 T aus 1), u. a. Otto (1320–99), Fürst v. Tarent (s. ADB 24), 5 S, 2 T aus 2), u. a. Philipp ( 1370/80), Connetable v. Jerusalem, Balthasar ( n. 1384), kurze Zeit Despot d. Romania in Morea, Melchior ( 1381), Bischof v. Osnabrück 1367–75, dann v. Schwerin.

  • Biographie

    H., der sich nach dem Tode des Vaters 1322 mit seinen Brüdern Ernst und Wilhelm in das väterliche Fürstentum Grubenhagen teilte, bekam schon zu Lebzeiten den Beinamen de Graecia, weil er durch die Heirat seiner Schwester Adelheid mit dem byzantinischen Mitkaiser und späteren Kaiser Andronikos III. Schwager des „Griechenkönigs“ geworden war und nach dem Tode seiner 1. Gattin 1327-31 eine Reise nach Konstantinopel unternahm, an die sich eine Pilgerfahrt ins Heilige Land und zum Sinai anschloß. Von dort mitgebrachte Reliquien vermachte er dem Kloster Walkenried. Durch die vornehme Heirat mit Heilwig und die Kosten der Reise in Geldschwierigkeilen geraten, mußte H. nach der Rückkehr in die Heimat zwischen 1334 und 1342 den an sich schon bescheidenen Besitz der Grubenhagener Linie des Weifenhauses durch die Verpfändung und schließlich den Verkauf des unteren Eichsfeldes (der Goldenen Mark mit Duderstadt) an Kurmainz noch weiter schmälern. Auf eine vom Erzbischof gewährte Rente angewiesen, verbrachte H. den Rest seiner Tage ohne spürbaren Anteil an den politischen Ereignissen.

  • Literatur

    ADB XI;
    P. Zimmermann, Das Haus Braunschweig-Grubenhagen, 1911, erg. u. berichtigt durch: O. Forst, in: Braunschweig. Mgz. 17, 1911, S. 148-53 (betr. Abkunft d. Helvigis);
    W. Ohnsorge, in: Byzantin. Zs. 44, 1951, S. 437-47;
    G. Schnath, Drei nd.sächs. Sinaipilger, in: Festschr. P. E. Schramm, 1964, S. 461 ff.

  • Autor/in

    Georg Schnath
  • Zitierweise

    Schnath, Georg, "Heinrich II. de Graecia" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 350 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138743703.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Heinrich II., Herzog von Braunschweig-Grubenhagen, ältester Sohn Herzogs Heinrich des Wunderlichen, führt den Beinamen „der Grieche“ (de Graecia) wegen seiner Reise in den Orient; mit geringerer Wahrscheinlichkeit wird behauptet, daß er diesen Beinamen einem Mißverständnisse verdanke, indem man die in von ihm ausgestellten Urkunden stehenden Worte dei gratia für de Graecia gelesen habe. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt, doch ist er jedenfalls vor 1296 geboren. Schon bei Lebzeiten des Vaters scheint er Theil an der Regierung genommen zu haben. Nach des Vaters Tode verwaltete er mit seinen Brüdern Ernst und Wilhelm die väterlichen Länder gemeinschaftlich, nahm mit ihnen im J. 1323 die Huldigung der Stadt Braunschweig entgegen und errichtete mit denselben im J. 1324 einen Vertrag, nach welchem sie die väterlichen Länder gemeinschaftlich regieren wollten, doch scheint derselbe in wesentlichen Punkten bald wieder aufgehoben zu sein, indem jeder der drei Brüder bestimmt bezeichnete Oerter für seinen Hofhalt erhielt und nur ein Theil der Länder gemeinschaftlich blieb, dem älteren Bruder aber die Verwaltung derselben übertragen wurde. Im J. 1327 begleitete H. Ludwig den Baier auf dessen Krönungszuge nach Rom, dann ging er durch Unteritalien und Griechenland nach Constantinopel zu seinem Schwager, den Kaiser Andronicus III. Paläologus, und dann nach dem Heiligen Lande, wo er den Sinai besuchte und in Jerusalem am Grabe des Herrn sein Gebet verrichtete. Mit Kostbarkeiten und Reliquien reich beschenkt kehrte H. im J. 1331 nach seiner Heimath zurück, und gab sich fortan vermuthlich auf seinem Schlosse Grubenhagen einem beschaulichen Leben hin. Außer einigen Verpfändungen und einzelnen Vergabungen, welche er vollzog, ist nichts über ihn bekannt, selbst sein Todesjahr ist unbekannt; zum letzten Male wird er am 5. Januar 1351 erwähnt. Verheirathet war H. zwei|Mal; seine erste Gemahlin war Jutta, Tochter des Markgrafen Heinrich von Brandenburg, die zweite Heilewig oder Hedwig, eine Prinzessin aus dem Hause Lusignan, welches eine Zeit lang Jerusalem, Cypern und Armenien beherrschte. Andere Forschungen haben es wahrscheinlich gemacht, daß Heilwig (Heloise) die Tochter Philipps von Ibelin, Seneschalls des Königreichs Jerusalems, gewesen ist. Von seinen Söhnen zeichnete sich der älteste, Otto, durch seine wechselvollen Erlebnisse in Italien aus. Er führte den Beinamen: der Tarentiner. Balthasar, Riddag und Philipp waren in die Schicksale, welche ihren Bruder Otto bald glücklich, bald unglücklich trafen, verwickelt, und Thomas und Melchior erwählten den geistlichen Stand. Von den Töchtern war Anna an Herzog Barnim IV. von Pommern vermählt.

    • Literatur

      Max, Geschichte des Fürstenthums Grubenhagen, Thl. I. Havemann, Geschichte der Lande Braunschweig und Hannover, Thl. I.

  • Autor/in

    Spehr.
  • Zitierweise

    Spehr, Ludwig Ferdinand, "Heinrich II. de Graecia" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 485-486 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138743703.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA