Lebensdaten
1798 – 1882
Geburtsort
Dortmund
Sterbeort
Dortmund
Beruf/Funktion
Brauereiunternehmer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 138059675 | OGND | VIAF: 86208011
Namensvarianten
  • Overbeck, Wilhelm

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Zitierweise

Overbeck, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138059675.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Kaufmannsfam. in d. Gfsch. Mark;
    V Peter Ludwig (1770–1818), Spezereiwarenhändler, Kaufm., Pächter d. Stadtweinhauses in D., S d. Wilhelm Carl Rudolf, Weinhändler in Radevormwald;
    M Anna Elisabeth Gertrud, T d. Dortmunder Stadtphysikus Gerhard Heinrich Schaeffer;
    ⚭ Julie (1797–1873), T d. Landrichters Johann Melchior Arnold Goecke aus Altena;
    13 K (2 früh †), u. a. Julius (1823–1904), Stearin- u. Kerzenfabr., Otto (1842–1919), Brauereiunternehmer.

  • Biographie

    O. begann mit 14 Jahren eine kaufmännische Lehre in Elberfeld und trat 1821 in die väterliche Handlung ein, zu welcher auch eine Essig- und Branntweinherstellung gehörte. 1826 beteiligte sich O. an der Gründung einer Ölmühle in Neheim und zeitweilig am Hüstener Puddelwerk, daneben erwarb er auch Kuxe der neu entstehenden Ruhrzechen. 1845 errichtete er im Dortmunder Südosten die technisch neuartige Stearinlichter- und Seifenfabrik Overbeck & Sohn. 1846, als der Bieressigabsatz zurückging, baute O. mit der industriellen Bierherstellung und -lagerung in Dortmund seinen dritten unternehmerischen Schwerpunkt auf, indem er in der später als „Löwenbrauerei“ bezeichneten Firma die bayer. untergärige Braumethode einführte und die dafür nötigen besonderen Produktions- und Lagerräume errichtete. Gemeinsam mit Heinrich Wenker (1825–1905), dem Besitzer der „Kronenbrauerei“, steht O. damit das Verdienst zu, die Grundsteine gelegt zu haben für Dortmunds Bedeutung als zeitweilig größtem Brauereistandort Europas. O. stand nach der Höhe der Braumalzsteuerzahlungen in der Mitte der 50er Jahre an der Spitze der westfäl. Brauereien und hielt diese Postion 20 Jahre. Ende der 60er Jahre verfügte die Brauerei über fünf Dampfkessel, galt als die am besten ausgestattete in Dortmund und gehörte zu den ersten, die ihren Betrieb auf die direkte Kälteerzeugung einstellten. Die „Löwenbrauerei“ hatte zudem schon früh begonnen, ihr Bier zu exportieren, zunächst in die Niederlande, Ende der 60er Jahre auch nach Übersee, sie beteiligte sich an Weltausstellungen und erhielt Preise. Bis an sein Lebensende führte O. die Brauerei, Stearin- und Kerzenfabrik selbst. Die Söhne führten die väterlichen Unternehmen zunächst mit Erfolg einige Jahrzehnte weiter bis zum Übergang in Aktiengesellschaften oder zur Auflösung. Die Leitung der Brauerei übernahm Otto; nach dessen Tod fusionierte sie 1920 mit der Dortmunder Union-Brauerei. Julius übernahm die Stearin- und Kerzenfabrik, die Anfang des 20. Jh. nach Neuö verlegt wurde.

    O. spielte eine führende Rolle bei der Einführung neuer Erwerbszweige und Techniken wie auch in der Dortmunder Wirtschaftsentwicklung allgemein. Er zählte zu den Verfechtern des Rhein-Weser-Kanals und eines Dortmunder Hafens sowie zu den Antragstellern für eine Handelskammer. Als Bierbrauer war er bis 1876 der erste Vorsitzende der 1863 errichteten Handelskammer und kämpfte gegen die von der Dortmunder Eisen- und Stahlindustrie befürworteten Schutzzollpolitik.|

  • Auszeichnungen

    KR (1864), Ehrenbürger v. Dortmund, Geh. KR (1871).

  • Literatur

    P. H. Mertes, in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. XI, 1983, S. 93-141 (P);
    O. Dascher u. a., Soll u. Haben, Stiftung Westfäl. Wirtsch.archiv Dortmund 1991, S. 70 f. (P).

  • Autor/in

    Barbara Gerstein
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara, "Overbeck, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 726-727 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138059675.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA