Lebensdaten
1732 – 1803
Geburtsort
Waremme (Belgien)
Sterbeort
Rheine (Westfalen)
Beruf/Funktion
Fürst von Rheina-Wolbeck
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 137980442 | OGND | VIAF: 86138666
Namensvarianten
  • Corswarem-Looz, Wilhelm Joseph Herzog von
  • Looz-Corswarem, Wilhelm Joseph Herzog von
  • Corswarem-Looz, Wilhelm Joseph Herzog von
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Zitierweise

Looz-Corswarem, Wilhelm Joseph Herzog von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137980442.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph Clemens v. C. (1698–1761), Grundbesitzer;
    M Jeanne Marie d'Anglure (1699–1743);
    1) 1763 Maria Emanuela Baronin v. Aix (1740–88), Erbin d. Herrschaft Denée, 2) 1792 Rosalie v. Byland (* 1758), 7 K aus 1), 2. Ehe kinderlos.

  • Biographie

    Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges trat L. als Kornett in die österr. Armee ein und zeichnete sich schon im Feldzug 1756 durch Mut und militärisches Talent aus. Nach der Schlacht von Kunersdorf 1759 wurde er zum Kapitän der Dragoner ernannt und nach der Schlacht von Liegnitz 1762 zum Major befördert und mit dem Ritterkreuz des Maria-Theresia-Ordens ausgezeichnet. 1778 wurde ihm der persönliche Titel Prinz verliehen. Nach kurzer diplomatischer Tätigkeit im Auftrage Maria Theresias bei der Vorbereitung der Wahl des Prinzen Clemens Wenzeslaus von Sachsen zum Bischof von Lüttich 1763 widmete sich L. vornehmlich dem Ausbau und der Sicherung seines Besitzes, dem Erwerb von Rechten und Titeln sowie der Durchsetzung von Ansprüchen des Hauses Looz-Corswarem. Der größte Erwerb bestand in der im Erbvertrag von 1785 vereinbarten Übernahme der 1734 neu gebildeten Herzogtümer Looz-Corswarem und Corswarem-Looz nach dem Tode seines Vetters 1792.

    Nach der Flucht vor den franz. Revolutionstruppen 1794 wurden seine Güter beschlagnahmt. Noch im selben Jahr kaufte er das Gut Einhausen bei Marburg im neutralen Hessen, von wo aus er mit Hilfe des Charleroier Kaufmanns Franz Joseph Piton (1752–1823) und des Advokaten beim Reichskammergericht Friedrich Wilhelm Hofmann eine fieberhafte Tätigkeit entfaltete, um zunächst die Aufhebung des Sequesters auf seinen Gütern durch Streichung von der Liste der Emigranten zu erreichen. Als sich die Entschädigung deutscher Reichsfürsten durch Übertragung rechtsrhein. Gebiete abzeichnete, erneuerte er auf dem Kongreß zu Rastatt 1798 seine Ansprüche von 1763-65 auf die Gfsch. Horn und die ehem. Gfsch. Looz gegen das Bistum Lüttich und erreichte durch eine Fülle von Streitschriften und Rechtsgutachten, den Einsatz von politischen Agenten sowie durch ein persönliches Gespräch mit Napoleon eine territoriale Entschädigung. Im Reichsdeputationshauptschluß 1803 wurden ihm aus dem ehem. Bistum Münster Teile der Ämter Bevergen und Wolbeck mit der Stadt Rheine als Fürstentum „Rheina-Wolbeck“ zugewiesen. Das sich längs der Ems hinziehende künstliche Gebilde von 556 qkm Größe besaß eine Länge von ca. 90 km, die jährlichen Einkünfte wurden auf 800 000 Gulden geschätzt. Mit der Übertragung der Rechte eines Landesherrn und Reichsfürsten am 13.2.1803 war auch eine Virilstimme im Reichsfürstenrat verbunden. L. zog am 31.1.1803 in seine neue Residenzstadt Rheine ein, wo er sogleich eine eigene Regierung bildete. Sein Tod verhinderte jedoch den weiteren Ausbau der Herrschaft. Sein Sohn Joseph Arnold (1770–1827), den L. anstelle des schon 1792 enterbten älteren Karl Ludwig (1769–1822) zum Nachfolger bestimmt hatte, besaß nicht das Format des Vaters. Rechtswillkür, besonders gegen den Advokaten F. W. Crone aus Rheine, führte 1805 zur letzten Reichsexekution des Alten Reiches in Rheine. Am 15.3.1806 ging das Fürstentum Rheina-Wolbeck in dem neugebildeten Ghzgt. Berg auf.

  • Literatur

    P. Mengal, Guilleaume Joseph de L. -
    C. 1732-1803, 1974;
    J. Tönsmeyer, Vom Landesfürstentum Rheina-Wolbeck z. Gutsherrschaft Rheine-Bentlage, 1980 (P);
    Wurzbach 16.

  • Autor/in

    Clemens Graf von Looz-Corswarem
  • Zitierweise

    Looz-Corswarem, Clemens Graf von, "Looz-Corswarem, Wilhelm Joseph Herzog von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 159 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137980442.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA