Lebensdaten
erwähnt 1318, gestorben 1363
Sterbeort
Hildesheim
Beruf/Funktion
Bischof von Hildesheim ; Herzog von Braunschweig-Lüneburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137944950 | OGND | VIAF: 86107339
Namensvarianten
  • Heinrich von Braunschweig
  • Heinrich III.
  • Heinrich von Braunschweig
  • mehr

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Zitierweise

Heinrich III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137944950.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hzg. Albrecht II. v. B.-L.-Göttingen ( 1318, s. ADB I), S d. Hzg. Albrecht I. v. B.-L. ( 1279, s. NDB I);
    M Rixa, T d. Wendenfürsten Heinrich v. Werle;
    B Hzg. Otto v. B.-L. ( 1344), Bischof Albrecht v. Halberstadt ( 1359, s. NDB I), Hzg. Magnus v. B. ( 1369), Hzg. Ernst v. B.-L.(-Göttingen) ( 1367);
    N Hzg. Magnus II. v. B.-L. ( 1373), EB Albert v. Bremen ( 1395, s. NDB I), Heinrich ( n. 1382), Domherr in H. u. Dompropst in Halberstadt.

  • Biographie

    H.s Episkopat bot dasselbe Bild der Zerrissenheit wie die Kirche der Zeit in Avignon. Vom Domkapitel wurde er 1331 durch Majorität gewählt und vom zuständigen Metropoliten, EB Balduin von Mainz, bestätigt. Papst Johannes XXII. hatte aber durch Provisions- und Bestätigungsrecht das bisherige Wahlrecht der Domkapitel stark eingeschränkt und den Graf Heinrich von Virneburg, Propst zu Bonn, zum Erzbischof von Mainz ernannt, so daß H. nicht rechtmäßig bestätigt und auch nicht ordnungsgemäß gewählt war, da Bischof Otto II. von Hildesheim kurz vor seinem Tode (August 1331) in die Hände des Papstes sein Bistum resigniert hatte. Der Papst bestimmte Graf Erich von Holstein-Schaumburg ( 1352), Propst zu Hamburg, zum Bischof von Hildesheim und belegte H. mit Bann und Interdikt. Trotzdem gelangte H. in den Besitz des Stiftes, da das Domkapitel und der hohe Adel des Stiftes zu ihm standen, während sich Erich nur auf die Stadt und die Klöster verlassen konnte, da diese durch die starke politische Macht der Braunschweiger Herzöge Einschränkungen ihrer Rechte fürchteten. Zum erbitterten Kampf kam es um die Dammstadt, eine flandrische Siedlung dicht vor den Toren der Stadt, deren Bürger eifrigen Handel mit Tuchwaren trieben und der Altstadt harte Konkurrenz boten und H. ergeben waren. In der Weihnachtsnacht 1331 überfiel Erich mit seinen Gefolgsleuten die Dammstadt und brannte sie vollends nieder. Im Sühnevertrag (sona Dammonis) mußte sich Erich zu einem 10jährigen Waffenstillstand bereit erklären, der aber noch vor Ablauf der Frist von ihm gebrochen wurde. Aus den folgenden Fehden ging H. wieder siegreich hervor, und Erich mußte im Friedensvertrag von 1346 (concordia Henrici) endgültig die Stadt mit der Dammstadt an H. abtreten. H. blieb aber im päpstlichen Bann. Erst nach dem Tode Erichs hob Clemens VI. 1352 den Bann auf und bestätigte nachträglich alle Amtshandlungen H.s, behielt sich aber die Provision des Nachfolgers vor. H. empfing 1355 die Regalien und Reichslehen und 1362 die Investitur. Er festigte das Ansehen des Stiftes durch Rückkauf von zehn verpfändeten Burgen und Schlössern und sicherte die Grenzen durch Errichtung neuer Burgen (Marienburg, Schladen, Woldenstein und Wiedelah). Besonders behauptete er gegenüber den Braunschweiger Ansprüchen den Besitzstand des Stiftes, vertrat energisch seine Hoheitsrechte und galt als Wahrer des Friedens.

  • Literatur

    A. Bertram, Gesch. d. Bistums Hildesheim I, 1899, S. 326-43 (mit Abb. d. verlorenen Grabplatte);
    H. Hoogeweg, UB d. Hochstifts Hildesheim u. s. Bischöfe IV u. V, 1905/07;
    ders., Der Streit um d. Bischofssitz v. Hildesheim, in: Zs. d. Hist. Ver. f. Niedersachsen, 1906, 1. H., S. 1-48;
    A. Suhle, Die Besetzung d. dt. Bistümer unter Papst Johannes XXII. (1316–34), phil. Diss. Berlin 1921 (ungedr.);
    F. Winter, Die Besetzung d. dt. Bistümer unter d. Pontifikat Benedikt XII. u. Klemens VI. (1334–42-52), phil. Diss. Berlin 1922 (ungedr.).

  • Autor/in

    Hermann Engfer
  • Zitierweise

    Engfer, Hermann, "Heinrich III." in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 359 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137944950.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA