Lebensdaten
1897 – 1937
Geburtsort
Gilten Kreis Fallingbostel
Sterbeort
Ostende
Beruf/Funktion
Segelflugpionier
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137934890 | OGND | VIAF: 86098738
Namensvarianten
  • Martens, Arthur

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Orte

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Zitierweise

Martens, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137934890.html [16.04.2024].

CC0

  • Biographie

    M. diente im 1. Weltkrieg als Leutnant und Flugzeugführer beim Jagdgeschwader Richthofen. Am 22.10.1919 stellte er einen neuen deutschen Höhenrekord von 8430 m über See mit einer Hawa D. 6 D 84 auf, den er wenige Wochen später auf einer Hannover C. V. auf die Weltrekordhöhe von 9250 m verbesserte und in einem zweiten Start auf 9650 m steigern konnte. M. studierte an der TH Hannover, legte dort das Examen als Dipl.-Ing. ab, blieb aber stets mit der Fliegerei in Verbindung. Mit dem Rhön-Segelflug-Wettbewerb 1921 beginnt eine lange Reihe von Siegen und Erfolgen M.s in der ersten großen Segelflug-Epoche bis 1925. Nicht weniger als achtmal steht sein Name in der Rekordliste verzeichnet. Im Rhön-Segelflug-Wettbewerb 1921 stellte er auf dem berühmten „Vampyr“ am 25.8. mit 3,58 km einen neuen Weltrekord auf, den er wenige Tage später auf 7,5 km bei einer Flugzeit von 15, 6 Minuten verbesserte. Berühmt wurde er 1922, als ihm am 18.8. der erste motorlose Stundenflug gelang. Er war der erste, der mit einer liegenden Acht den Aufwind ausnützte - eine Technik, die heute noch an jedem Hang geflogen wird. 66 Minuten segelte er an den Hängen der Wasserkuppe; mit 8,9 km Strecke und 108 m Startüberhöhung brachte ihm dieser Flug gleich drei Weltrekorde. Auch 1923 holte sich M. den Streckenpreis, nachdem er mit 12 km auf seiner neuen Maschine „Strolch“ seinem größten Gegner Hentzen den Streckenweltrekord wieder abgejagt hatte. Im selben Jahr gewann er auf „Strolch“ den ersten Segelflugwettbewerb auf dem Waschberg bei Wien mit einer Flughöhe von 269,6 m und einer Strecke von 10 km. 1924 erregte er durch seine Flüge im 2. Küstenwettbewerb an der Kurischen Nehrung besondere Aufmerksamkeit. Durch die Hangaufwinde erreichte er an der Ostseeküste 195 m Höhe und flog 10,3 km, ehe die litau. Grenze ihn zur Landung zwang. Noch im Wettbewerb führte er seinen schwachmotorigen „Max“ vor, der nur mit einem 2,4 PS-Motor ausgerüstet war und zum Bahnbrecher für die heute so beliebten Motorsegler wurde. Ende September reisten die deutschen Segelflieger nach Italien, wo sie am 1. Internationalen Wettbewerb in Asiago teilnahmen. Ein Höhepunkt war der neue Streckenrekord von M. auf „Moritz“ am 14.10.1924 mit 21,2 km vom Monte Mazze nach Dueville.

    Inzwischen hatte er auf der Wasserkuppe die erste Segelflugschule der Welt aufgebaut. 1925 trat er die Schule an die neu gegründete Rhön-Rossitten-Gesellschaft ab,|versuchte mit Schulz und Fuchs anläßlich des Rossitten-Wettbewerbs den ersten Nachtflug, holte sich mit einer Gesamtstrecke von 33,5 km und einem Einzelflug von 13,9 km den „Großen Preis von Rossitten“, nahm vom 27.9. bis 11.10. am 3. Allruss. Segelflugwettbewerb auf der Halbinsel Krim teil- und beendete dann seine Segelfliegerlaufbahn. Er wurde Leiter der Verkaufsabteilung der Vereinigten Deutschen Metallwerke in Heddernheim. Als Motorflieger zählte er 1928 zu den Bewerbern um den „Hindenburg-Pokal“ und 1933 zu den Teilnehmern des Deutschlandfluges. Auf dem Fluge nach London als Passagier einer belg. Verkehrsmaschine stürzte M. 1937 in der Nähe von Ostende ab.

  • Autor/in

    Georg Brütting
  • Zitierweise

    Brütting, Georg, "Martens, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 267-268 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137934890.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA