Lebensdaten
1704 – 1763
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Reinharz bei Wittenberg
Beruf/Funktion
sächsischer Minister ; Mechanikus
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 137852940 | OGND | VIAF: 86027184
Namensvarianten
  • Loeser, Hans Graf von
  • Löser, Hans Graf von
  • Loeser, Hans Graf von
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Zitierweise

Löser, Hans Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137852940.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich v. L. (1605-1705), auf Klöden, Reinharz u. Meuro, Steuereinnehmer d. Kurkreises u. Hofgerichtsassessor zu W., S d. Kurt (s. Einl.) u. d. Margarethe Sibylle v. Einsiedel;
    M Joh. Charlotte ( 1726), T d. Geisler v. Dieskau (1654–1718), auf Zscheplin, kursächs. GR, u. d. Joh. Magdalene Vitzthum v. Eckstädt;
    1730 Karoline (1712–76), T d. hess. Gen.-Lt. Carl Frhr. v. Boyneburg (1669–1738) u. d. Anna v. Wildenstein;
    6 S, 9 T, u. a. Christian Friedrich (1738–83), kursächs. WGR u. Obersteuereinnehmer, Carl August (* 1748), kursächs. GR u. Obersteuereinnehmer, Joh. Mariana Friederica ( Friedrich Christoph Gf. zu Solms-Wildenfels, 1712–92, kursächs. Gen. u. Kommandant d. Festung Königstein), Amalia ( 1767 Joh. Adolf Gf. v. Loß, 1731–1811, kursächs. Min., s. ADB 19).

  • Biographie

    L. wurde auf Schloß Reinharz von seiner Mutter erzogen und studierte 1717-19 in Wittenberg Jura und Naturwissenschaften. Anschließend bereiste er die Niederlande, Frankreich und England, von wo er 1721 heimkehrte. August der Starke ernannte ihn 1723 zum Kammerjunker, 1728 zum Kammerherrn. Das Erbmarschallamt übte L. erstmals auf dem am 3.6.1742 eröffneten Landtag aus; zwei Monate später wurde er zum Geh. Rat ernannt. Im Okt. 1760 erfolgte seine Berufung zum Konferenzminister. Die politische Tätigkeit, zu der L. wenig Neigung verspürte, stand vollkommen im Schatten des allmächtigen Premierministers Heinrich Gf. v. Brühl.

    L., der in Reinharz und Dresden eine großartige Hofhaltung führte, war besonders an den Fortschritten der Naturwissenschaften wie der Medizin interessiert. Neben einer stattlichen Bibliothek unterhielt er in Reinharz eine bedeutende mechanisch-optische Werkstätte. Hier beschäftigte er unter anderen als Mechaniker Joh. Daniel Gärtner und Joh. Siegmund Merklein, ferner den Uhrmacher Joh. Andreas Lehmann sowie Joh. Gottfried Zimmer (Major und Hof- und Artillerie-Mechanikus). Aus der Werkstatt gingen Sonnenuhren, Spiegelfernrohre, Wegmesser und Schrittzähler sowie erstmals mit Räderübersetzung versehene Metallthermometer (Pyrometer) hervor. Das 1766 erschienene Verzeichnis der auf Reinharz befindlichen Instrumente umfaßt 50 optische, 22 mathematische, 66 zur allgemeinen Physik und Ökonomie zählende und 30 anatomische Stücke. Von L.s Sachkenntnis zeugen zahlreiche eigene Erfindungen und Verbesserungen. Beeindruckend ist auch die künstlerische Gestaltung vieler Geräte seiner Sammlung, die 1768 für den Mathematisch-Physikalischen Salon in Dresden erworben wurde. L. stand in engem Kontakt zur Familie von Heinrich Gf. v. Brühl und zu Ch. F. Geliert in Leipzig, der oft Gast in Reinharz war.

  • Literatur

    A. G. Kästner, Vollst. Lehrbegriff d. Optik …, 1755;
    Kurze Lebensgesch. d. jüngst verst. … Reichsgf. v. L., in: Fortges. Sächs. Curiositäten-Cabinet a. d. J. 1763, 1773, S. 242-46;
    J. D. Titius, Thermometri metallici ab inventione Comitis Loeser, 1765;
    M. Engelmann, Die Wegmesser d. Kf. August v. Sachsen, in: Mitt. aus d. Sächs. Kunstslgg. 6, 1915, S. 11-43;
    F. M. Feldhaus, C. Bamberg, Ein Rückblick … aus d. Feinmechanik, 1929;
    Führer durch d. Staatl. Slgg. zu Dresden, 1932, S. 133-46;
    R. Kötzschke u. H. Kretzschmar, Sächs. Gesch. II, 1935;
    Veröff. d. Staatl. Math.-Physikal. Salons Dresden-Zwinger I, 1900;
    E. Zinner, Astronom. Instrumente d. 11. bis 18. Jh., ²1967/72;
    Pogg. I. -
    Eigene Archivstud.

  • Autor/in

    Walther Fischer
  • Zitierweise

    Fischer, Walther, "Löser, Hans Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 66 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137852940.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA