Lebensdaten
1798 – 1868
Beruf/Funktion
österreichischer Beamter ; Staatsmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137713215 | OGND | VIAF: 81861477
Namensvarianten
  • Kappel von Savenau, Vincenz Ludwig
  • Savenau, Vincenz Ludwig Kappel Freiherr von
  • Kappel von Savenau, Vinzenz Ludwig
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Orte

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Zitierweise

Kappel Freiherr von Savenau, Vinzenz Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137713215.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Kappel: Vinzenz Ludwig K., Freiherr von Savenau, hoher österreichischer Staatsbeamter, Organisator auf dem Gebiete der Finanzadministration. Er wurde am 17. December 1798 zu Graz in Steiermark geboren. Nach an der Universität zu Wien zurückgelegten juridischen Studien wollte er sich der Professur widmen, trat jedoch 1821 in den finanziellen Staatsdienst bei der Examinatur in Wien; 1828 von Wien nach Prag befördert wurde er als Vorstand der dortigen Examinatur mit wichtigen Untersuchungen betraut; zum Kammerrath ernannt diente er in Prag mit Auszeichnung bei der Oberbehörde (Cameralgefällenverwaltung). 1841 wurde K. zum ersten Rath der Cameralgefällenverwaltung nach Graz versetzt, deren Amtsbereich damals die Kronländer Steiermark, Kärnten und Krain umfaßte. Im J. 1842 wurde K. mit dem Titel und Range eines Gubernialrathes ausgezeichnet.

    Nachdem im J. 1849 der Aufstand in Ungarn niedergeworfen worden war, handelte es sich darum, dieses Königreich und die partes adnexae in administrativer, judicieller und finanzieller Beziehung vollständig neu zu organisiren; Finanzminister Philipp Frhr. v. Krauß sandte daher zur Organisirung der Finanzbehörden Kroatiens, Slavoniens und des kroatischen Litorale K. nach Agram, wo er 1850 zum Ministerialrath befördert wurde, nach der mühevollen Durchführung dieser schwierigen Organisation wurde K. 1852 zum Finanzlandesdirector in Böhmen ernannt. Im J. 1854 wurde er für die bei der Reorganisirung in Kroatien und Slavonien erworbenen Verdienste mit dem Ritterkreuze des österreichischen Leopoldordens ausgezeichnet und infolge dessen in den erblichen Ritterstand erhoben; er wählte das Prädicat „von|Savenau“ zur Erinnerung an jene Länder, in denen er kurz vorher eifrig. und erfolgreich gewirkt hatte. Im J. 1863 wurde er zum Finanzlandesdirections-Vicepräsidenten ernannt, in welcher Stellung er bis 1865 wirkte. In diesem Jahre wurde er von dem Ministerpräsidenten Graf Richard Belcredi, der, früher Statthalter in Böhmen, Kappel's umfassende administrative und organisatorische Kenntnisse schätzen gelernt hatte, nach Wien berufen, zum Sectionschef und Ministerstellvertreter für den Verwaltungsdienst im Finanzministerium ernannt. Da war K. die Aufgabe zugefallen, nach des Kaisers eigenen Worten „Ordnung in dieses Ministerium zu bringen“. Ende 1865 wurde K. das Commandeurkreuz des österreichischen Leopoldordens verliehen, infolge dessen er in den erblichen Freiherrnstand erhoben wurde; außerdem besaß er die Commandeurkreuze erster Classe mit dem Sterne des königlich sächsischen Albrechtsordens und des herzoglich ernestinischen Hausordens.

    Als im Sommer 1866 nach den schweren Ereignissen, die Oesterreich betroffen, in Wien Conferenzen stattfanden über die Frage der Neugestaltung des Kaiserreichs in Verfassung und Verwaltung, bekämpfte K. als Centralist die Concessionen an Ungarn; das bot seinen Gegnern im Ministerium, insbesondere dem Grafen Moritz Esterhazy, erwünschte Gelegenheit gegen K. zu machiniren, so daß er am 28. Juli 1866 in den Ruhestand versetzt wurde, was um so leichter gelang, als er von Wien abwesend in Budapest weilte, wohin die seiner Ueberwachung anvertrauten Staatscassen der Kriegsereignisse wegen gebracht wurden waren.

    Den Ruhestand genoß er nicht lange; er starb am 8. August 1868 in Mauer bei Wien. Sein Sohn Karl Maria K., Frhr. v. S., lebt und wirkt seit Jahren als Tondichter und Musikschriftsteller in Graz in eifriger und erfolgreicher Weise.

    • Literatur

      Nach Mittheilungen des Sohnes.

  • Autor/in

    Franz Ilwof.
  • Zitierweise

    Ilwof, Franz, "Kappel Freiherr von Savenau, Vinzenz Ludwig" in: Allgemeine Deutsche Biographie 51 (1906), S. 37-38 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137713215.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA