Lebensdaten
1736 – 1777
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Emailmaler ; Graveur ; Ziseleur
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137669038 | OGND | VIAF: 81830459
Namensvarianten
  • Jünger, Christoph
  • Jünger, Christoph
  • Jünger, Christof
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Jünger, Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137669038.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Clemens, Graveur;
    B Johann ( n. 1780), Emailmaler u. Ziseleur, 1767 als Mitarbeiter J.s nachweisbar, setzte dessen künstler. Emailtechnik fort.

  • Biographie

    1762 wurde J. ein Schutzdekret erteilt, wonach er selbständig als Emailmaler wirken durfte. Zwei Jahre später erhielt er vom niederösterr. Consessus Commercialis einen Kredit von 2 000 fl., um den Handel nach den östl. Ländern aufnehmen zu können. 1766 zeichnete J. als „Direktor der oriental. Emaillefabrik“, in welcher er 50 Arbeiter beschäftigte. Die Ausweitung seiner Tätigkeit auf die Herstellung von Porzellan wurde ihm 1772 verboten. J. starb als Direktor der priv. Nadelburger Emailfabrik in der Wiener Josefstadt. – J. gilt zu Recht als einer der begabtesten Emailmaler des Theresianischen Wiens, der mit feinem Empfinden für Form und Farbe die technischen Möglichkeiten seiner Kunst auszuschöpfen verstand. In seinen Arbeiten – meist Gebrauchs- und Dekorationsgefäße – verband er die Grundtypen der europ. Rocailleporzellane mit jenen der sog. „orientalischen“ (für den Export nach dem Orient bestimmten) Porzellane der Wiener Manufaktur. In seinen Cachepots von 1770 ist auch der Einfluß von Sèvres wahrnehmbar, besonders in der Verwendung des breitmaschigen Goldnetzmusters, in den satteren Farben und einer gesteigerten Anwendung des Golddekors. J. belebte die weißen, kobalt- und türkisblauen, zitronengelben und meergrünen Fonds geschmackvoll durch Golddekors und Rokoko-Ornamente sowie durch bunte Streublümchen und Blumensträuße in den ausgesparten Feldern und Medaillons.

  • Werke

    Größtenteils in Privatbes. zerstreut;
    Verz. u. a. in ThB.

  • Literatur

    E. W. Braun, in: Kunst u. Kunsthandwerk VIII, 1905, S. 390;
    Das K. K. Österr. Mus. f. Kunst u. Industrie 1804-1914, 1914, S. 161;
    Wegweiser durch d. Slg. d. Österr. Mus. f. Kunst u. Industrie, 1924, S. 27;
    G. E. Pazaurek, Dt. Fayence- u. Porzellan-Hausmaler II, 1925, S. 404;
    ThB.

  • Autor/in

    Zdrawka Ebenstein
  • Zitierweise

    Ebenstein, Zdrawka, "Jünger, Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 643-644 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137669038.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA