Lebensdaten
1863 – 1913
Geburtsort
Zittau (Sachsen)
Sterbeort
Zittau (Sachsen)
Beruf/Funktion
Motorrad- und Automobilfabrikant
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 137574932 | OGND | VIAF: 81748707
Namensvarianten
  • Hiller, Gustav
  • Hiller, Carl Gustav
  • Hiller, Karl Gustav

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hiller, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137574932.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl August (1824–1909), Musterschneider, dann Buchhalter, S d. Kattundruckers Joh. Gottfried in Z. u. d. Christiane Eleonore Ullrich;
    M Amalie Carol. (1834–1904), T d. Abraham Gottlieb Schmidt, Tuchmachermeister, Rats- u. Gerichtsdiener in Bernstadt b. Löbau, u. d. Rahel Eleonore Junge;
    Zittau 1890 Bertha (1869–1942), T d. Mühlenbes. Samuel Freund in Jungbunzlau/Böhmen u. d. Marie Strenitz;
    3 S, 1 T, u. a. Rudolf (* 1894), Gen.dir. d. Fa. Phänomen-Werke.

  • Biographie

    H. war zunächst Kaufmann, 1888 gründete er in Zittau eine Firma zur Herstellung kleinerer|Textilmaschinen, verschiedener Haushaltsgegenstände und mechanischen Spielzeugs. 1889 konnte er sich die Erfindung einer kleinen Maschine zur Herstellung von Wollkugeln (Posamenten), der „Bällchen-Heft- und Schneidemaschine“, patentieren lassen. Auf einer Reise nach England lernte er die ersten Fahrräder mit Gummireifen und Kettenantrieb kennen. Seither baute er zusammen mit der 1898 aufgekauften Firma Preußger & Müller Fahrräder. Seine Hauptleistung war die Motorisierung des Fahrrades. Er baute Motorräder mit einem und zwei Zylindern, Magnetzündung, Kupplung, langem Rahmen und federnder Vordergabel. Ferner konstruierte er ein Dreirad mit luftgekühltem Zweizylindermotor, der später durch einen ebensolchen Vierzylindermotor ersetzt wurde. Damit wurde H. der Pionier für luftgekühlte Ottomotoren in Deutschland. Seit 1910 stellte er einen Personenwagen („Phänomobil“) mit wassergekühltem Motor her, der bei der Reichspost zunehmende Verwendung fand und später ebenfalls mit einem verbesserten luftgekühlten Motor gebaut wurde. Seit den 30er Jahren fertigte H.s Werk nur noch Lastkraftwagen. Bereits 1917 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wurde es während des 2. Weltkrieges „Wehrwirtschaftsbetrieb“, der Aufträge, vor allem der Luftwaffe, auszuführen hatte. Nach 1945 demontiert, ist das Werk heute ein Volkseigener Betrieb.

  • Literatur

    Die Woche, Jg. 15, 1933, Nr. 44 (P);
    P. G. Ehrhardt, 50 J. techn. Schaffen, 1888–1938, Phänomenwerke G. H. AG Zittau, 1938 (P);
    H. Grobb, Der VEB Robur-Werke Zittau - eine ökonom. -
    geograph. Studie, in: Sächs. Heimatbll. 13, 1987, H. 1 u. 2.

  • Autor/in

    Herbert Pönicke
  • Zitierweise

    Pönicke, Herbert, "Hiller, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 153-154 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137574932.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA