Lebensdaten
erwähnt 1206, gestorben 1229
Beruf/Funktion
Graf von Geldern und Zütphen ; Klostergründer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137531974 | OGND | VIAF: 81710565
Namensvarianten
  • Gerhard IV.
  • Gerhard III.
  • Gerhard IV.
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Zitierweise

Gerhard III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531974.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Fam. d. Grafen v. G. (s. NDB VI);
    V Gf. Otto I. v. G. ( 1207), S d. Gf. Heinrich II. v. G. ( 1182) u. d. Agnes N. N. ( 1179);
    M Richardis (um 1173–1231), 1223 Äbtissin v. Roermond, T d. Hzg. Otto I. v. Bayern ( 1183);
    B Otto ( 1216), Erwählter v. Utrecht;
    Schw Adelheid ( 1218, Gf. Wilh. I. v. Holland, 1222), Irmgard ( Gf. Adolf I. v. d. Mark, 1249), Mechthild ( 1288, Gf. Heinrich II. v. Nassau, 1247/50);
    (Ehevertrag 1206) Margarete ( 1230), T d. Hzg. Heinrich v. Brabant ( 1235); Schwager Hzg. Heinrich II. v. Brabant ( 1248); Schwägerinnen Maria v. B. ( 1] Kaiser Otto IV., 1218, 2] Gf. Wilhelm I. v. Holland, 1222), Mathilde ( 1] Heinrich II. v. d. Pfalz, 1214, 2] Gf. Florenz IV. v. Holland, 1234);
    K, u. a. Gf. Otto II. v. G. ( 1271), Heinrich ( 1282), Bischof v. Lüttich (1247–74), Margarete ( 1240, verlobt mit Gf. Wilhelm v. Jülich, 1278), Richardis ( Gf. Wilhelm v. Jülich, 1278);
    N Gf. Wilhelm v. Holland ( 1256), dt. Kg.

  • Biographie

    G. nahm in der Auseinandersetzung zwischen der staufischen Partei und Otto IV. Partei für den Staufer. Das hatte zur Folge, daß Otto 1213/14 den größten Teil der Grafschaft Geldern mit Krieg überzog, beziehungsweise verwüstete und dabei Roermond niederbrannte. G. unterstützte den Herzog Heinrich von Brabant bei dessen|Auseinandersetzungen mit den Lüttichern und nahm an der Plünderung Lüttichs teil. Er machte den Versuch, seinen Bruder Otto auf den Bischofsstuhl von Utrecht zu bringen. Dieser starb indessen (1216) vor Erlangung der päpstlichen Ernennung. G. hatte mit dem Utrechter Bischof Otto von Lippe Auseinandersetzungen wegen der Grafschaft Salland, die der päpstliche Legat Konrad Bischof von Porto und Sankt Rufina schlichtete. Er nahm dann an der Seite des Bischofs an dessen Kämpfen mit den Bewohnern des Landes Drenthe teil, wobei G. in der Schlacht von Anen am 1.8.1227 verwundet und gefangengenommen wurde. Als ein Konzil in Lüttich den Bischof Dietrich von Münster suspendierte, erhielt G. die weltliche Verwaltung des Bistums. Für die Landesgeschichte von Geldern war bedeutsam, daß G. den Zoll von Arnheim nach Lobith verlegte und daß er mit dieser neuen Zollstätte vom Reich belehnt wurde. Er gab der Veluwe ein neues Landrecht. 1218 begründete G. eine Zisterzienserinnenabtei, das sogenannte Münsterkloster, in Roermond, deren 1. Äbtissin seine Mutter wurde und deren von G. begonnene Kirche zu den bedeutendsten Denkmälern der spätstaufischen Baukunst in den Niederlanden gehört.

  • Literatur

    ADB VIII;
    Vita Odiliae, in: MGH SS 25, S. 176 f.;
    s. auch L in: Art. Geldern, NDB VI;
    O. Oppermann, Köln.-geldr. Stud. z. Gesch. d. 13. Jh., bearb. u. hrsg. v. W. f. Alberts u. F. Ketner, = Bijdragen van het Inst. voor middeleeuwse geschiedenis der Rijks-Universiteit te Utrecht 25, 1952, S. 26, 29 f., 39 f., 50, 79;
    siehe NNBW II, Sp. 467.

  • Porträts

    Grabfiguren G.s u. s. Gattin auf dem Grabmal unter der Vierung d. Liebfrauenkirche in Roermond.

  • Autor/in

    Heinrich Neu
  • Zitierweise

    Neu, Heinrich, "Gerhard III." in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 264-265 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531974.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Gerhard III., Graf von Geldern und Zutphen, des vorigen Urenkel, folgte 1206 oder 7 seinem Vater Otto II. und nahm thätigen Antheil an den Kämpfen der Welfen und Waiblinger auf Seite Friedrichs von Schwaben, weshalb er von dessen Gegner Otto viel zu leiden hatte. Auch in den vielen Kämpfen und Streitigkeiten um den Utrechter Bischofssitz, wo der geldrische Einfluß dem holländischen die Wage zu halten suchte und er 1209 seinen Bruder Otto einsetzte,|und in Gröningen und Drenth, wo die Einwohner die Autorität der Bischöfe öfters nicht anerkennen wollten, schritt er öfters ein. Mit einer Brabanter Prinzessin verheirathet und mit dem holländischen Grafenhaus verschwägert, seine Tochter Aleron heirathete Wilhelm I. von Holland, nimmt er einen bedeutenden Platz in der niederländischen Geschichte ein. Er starb 1229.

  • Autor/in

    P. L. Müller.
  • Zitierweise

    Müller, Pieter Lodewijk, "Gerhard III." in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 737-738 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531974.html#adbcontent

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